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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Conan gehört und heißen den geschickten Schwertkämpfer mit der großen Erfahrung willkommen. Er ist Mitte dreißig, als er sich den Barachanpiraten anschließt, bei denen er eine beachtliche Zeit bleibt. Conan, der an die straff organisierten Armeen der hyborischen Könige gewöhnt ist, erscheint jedoch das Gefüge der barachanischen Horden zu lose, als daß es eine Möglichkeit gäbe, Führer über alle zu werden und dadurch in die Vorteile zu kommen, die eine solche Führerschaft mit sich brächte. Nachdem er sich bei einem Piratentreffen auf Tortage aus einer sehr bedenklichen Klemme gezogen hat, wird ihm klar, daß die einzige Möglichkeit, sein Leben zu retten, der Versuch ist, durch den Westlichen Ozean zu schwimmen. Er tut es mit absolutem Selbstvertrauen.
     
    Westwärts, in die unbekannten Weiten
    segelten Schiffe seit Anfang der Zeiten.
    O lest, wer es wagt, was Skelos schrieb
    mit verwesender Hand, die tot nicht blieb;
    und folgt den Schiffen durch Gischt und Wind,
    den Schiffen, die für immer verloren sind.
     
     
    1
     
    Sancha, die von Kordava stammte, gähnte anmutig, räkelte genußvoll die geschmeidigen Glieder und machte es sich auf der hermelinbesetzten Seidendecke auf dem Achterdeck der Karracke noch bequemer. Schläfrig bemerkte sie, daß die Männer in der Kuhl und auf dem Vorderdeck sie mit brennendem Interesse beobachteten, und sie war sich auch bewußt, daß ihre kurze Seidentunika nur wenig von ihren üppigen Formen verbarg. Sie lächelte zufrieden und machte sich daran, noch ein wenig zu schlafen, ehe die Sonne, deren goldene Scheibe sich gerade über das Meer hob, allzusehr blenden würde.
    Aber in diesem Moment drang ein Geräusch an ihr Ohr, das nichts mit dem Knarren des Holzes, dem Trommeln des Takelwerks und dem Platschen der Wellen gegen die Schiffshülle gemein hatte. Sie setzte sich auf und starrte zur Reling, über die zu ihrer größten Verwunderung eine wassertriefende Gestalt kletterte. Ihre dunklen Augen öffneten sich weit, ihre Lippen formten überrascht ein O. Den Mann, der auf diese ungewöhnliche Weise an Bord kam, hatte sie noch nie gesehen. Wasser floß in Bächen von seinen breiten Schultern und die muskelschweren Arme hinunter. Sein einziges Kleidungsstück – eine grellrote Seidenpluderhose – war genauso durchgeweicht wie der breite Gürtel mit der Goldschließe, der sie hielt, und die Scheide daran, in der ein Schwert steckte. Er sah aus wie eine große Bronzestatue, wie er sich so von der aufgehenden goldenen Sonne abhob. Er fuhr sich mit den Fingern durch die triefnasse schwarze Mähne, und seine Augen leuchteten beim Anblick des Mädchens auf.
    »Wer seid Ihr?« fragte sie. »Woher kommt Ihr?«
    Er deutete mit weitausholender Geste auf das Meer, ohne die Augen von ihrer anmutigen Figur zu nehmen.
    »Seid Ihr ein Wassermann, daß Ihr aus dem Meer auftaucht?« fragte sie, verwirrt durch seinen unverhohlenen Blick, obgleich sie Bewunderung gewohnt war.
    Ehe er etwas erwidern konnte, kamen schnelle Schritte über die Planken, und der Herr der Karracke funkelte den Fremden an, während seine Finger um den Säbelgriff zuckten.
    »Wer zum Teufel seid Ihr?« erkundigte er sich unfreundlich.
    »Ich bin Conan«, antwortete der andere ungerührt. Sancha horchte auf. Nie hatte sie Zingaranisch mit einem solch merkwürdigen Akzent sprechen hören.
    »Und wie seid Ihr an Bord meines Schiffes gelangt?« Die Stimme knirschte schier vor Mißtrauen.
    »Ich bin ihm entgegengeschwommen, als ich es erspähte, und die Hülle hochgeklettert.«
    »Geschwommen!« rief der Schiffsherr ergrimmt. »Wagt Ihr es, Euch einen Spaß mit mir zu erlauben? Wir sind weit außer Sichtweite jeglichen Landes! Von woher kommt Ihr?«
    Conan deutete mit einem sonnengebräunten Arm ostwärts, wo der Horizont blendend in der Sonne glitzerte.
    »Ich komme von den Inseln.«
    »Oh!« Der andere musterte ihn mit wachsendem Interesse. Er zog die schwarzen Brauen über den finsterblickenden Augen zusammen, und die dünnen Lippen verzogen sich.
    »Du bist also einer der Barachanhunde«, sagte er, nun alle Höflichkeit außer acht lassend.
    Conan lächelte nur.
    »Und weißt du, wer ich bin?« fragte der Schiffsherr scharf.
    »Da diese Karracke die Tagedieb ist, seid Ihr vermutlich Zaporavo.«
    »Allerdings!« Es schmeichelte der Eitelkeit des Kapitäns, daß dieser Mann ihn kannte. Er war hochgewachsen, so groß wie Conan, aber schmaler. Das Gesicht unter dem stählernen Helm war dunkelhäutig, finster und

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