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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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schon früher denken können.«
    »Geben wir heute abend ein Hochzeitsfest?«
    »Gern. Ich muß nur zuerst zu Conan.«
    »Oh, das kann doch warten! Du bist staubbedeckt und bestimmt müde. Stärk dich erst und ruh dich aus, ehe du dich mit diesem furchtbaren Mann triffst.«
    Amalric hatte das Gefühl, daß es besser wäre, Conan gleich aufzusuchen. Er war sicher, daß der Zauberer etwas gegen ihn im Schilde führte, aber er konnte keine klare Anklage gegen ihn vorbringen. Schließlich ließ er sich von Lissa überreden. Mit essen, trinken, waschen, lieben und schlafen verging der Nachmittag im Flug. Die Sonne stand schon tief, als er sich endlich auf den Weg zum Palast machte.
    Er war wie alle anderen Bauten in Tombalku aus dunklen Lehmziegeln errichtet, sehr geräumig, und grenzte an den Hauptplatz. Sakumbes Leibgardisten kannten Amalric. Sie führten ihn sogleich ins Innere, wo die Wände mit dünnen gehämmerten Goldplatten überzogen waren, auf denen sich das Rot der untergehenden Sonne spiegelte. Er überquerte einen großen Innenhof, wo die Frauen des Königs lustwandelten und ihre Kinder sich fröhlich tummelten, und gelangte schließlich zu den Privatgemächern Sakumbes.
    Die beiden Könige von Tombalku, der schwarze und der weiße, lagen bequem ausgestreckt auf Bergen von weichen Kissen, die kaum einen Blick auf den kostbaren Bakhariotteppich gestatteten, der den Mosaikboden zum größten Teil bedeckte. Vor jedem der beiden waren Münzen aus den verschiedensten Ländern angehäuft, und daneben stand je ein Kelch mit Wein. Ein Sklave hielt eine Kanne bereit, um jederzeit nachfüllen zu können.
    Offensichtlich hatten sie schon mehr als eine Kanne an diesem Nachmittag geleert, denn der Blick ihrer blutunterlaufenen Augen wirkte trübe. Ein Würfelpaar lag auf einem kleinen Läufer vor ihnen.
    Amalric verbeugte sich förmlich. »Meine Herren ...«
    Conan blickte blinzelnd auf und rieb sich schwerfällig die Augen. Er trug einen juwelenbesetzten Turban wie Zehbeh früher. »Amalric! Wirf dich auf die Kissen und spiel mit. Noch weniger Glück, als ich heute kannst du auch nicht haben.«
    »Mein Herr!« protestierte der Aquilonier. »Das kann ich mir nicht leisten ...«
    »Ah, zum Teufel! Hier ist dein Einsatz.« Conan packte eine Handvoll Münzen von seinem Haufen und schob sie über den Läufer. Als Amalric sich daneben niederließ, schien Conan plötzlich ein Gedanke gekommen zu sein. Er warf Sakumbe einen scharfen Blick zu.
    »Was hältst du davon, königlicher Bruder«, sagte er. »Jeder von uns macht einen Wurf. Wenn ich gewinne, befiehlst du der Armee, gegen den König von Kush zu marschieren.«
    »Und wenn ich gewinne?« wollte Sakumbe wissen.
    »Dann marschieren wir eben nicht, wenn dir das lieber ist.«
    Sakumbe schüttelte grinsend den Kopf. »Nein, königlicher Bruder, so leicht kriegst du mich nicht herum. Wir marschieren, sobald wir bereit sind, nicht eher!«
    Conan hieb mit der Faust auf den Teppich. »Was zum Teufel ist denn los mit dir, Sakumbe? Du bist nicht mehr der alte! Früher warst du zu jedem Abenteuer bereit. Und jetzt hast du nur noch Essen, Wein und Weiber im Kopf. Was hat dich so verändert?«
    Sakumbe rülpste. »Früher, mein königlicher Bruder, wollte ich Herrscher werden, der viele Männer befehligt und nie Mangel an Wein, gutem Essen und schönen Frauen hat. Und genau das habe ich jetzt alles. Warum sollte ich es durch unnötige Abenteuer aufs Spiel setzen?«
    »Aber wir müssen unsere Grenzen bis zum Westlichen Ozean ausdehnen, um die Handelswege von der Küste her kontrollieren zu können. Du weißt so gut wie ich, daß sie den Reichtum Tombalkus sichern.«
    »Und was dann, wenn wir den König von Kush besiegt und das Meer erreicht haben?«
    »Nun, dann sollten wir unsere Armeen nach Osten schicken, um die Ghanaterstämme zu unterwerfen und ihren Raubzügen ein Ende zu setzen.«
    »Danach wenden wir uns nach Norden und Süden und so weiter. Aber verrat mir, was machen wir, wenn wir schließlich jedes Land in einem Umkreis von tausend Meilen erobert haben und über Reichtümer verfügen, mit denen nicht einmal der König von Stygien sich messen kann?«
    Conan gähnte und räkelte sich. »Dann? Das Leben genießen, denke ich. Uns mit Gold überschütten, den ganzen Tag jagen und uns den Bauch vollschlagen und die Nacht hindurch trinken und Frauen beglücken. Und zwischendurch könnten wir herrlich aufschneiden, wenn wir von unseren Abenteuern erzählen.«
    Wieder lachte Sakumbe

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