Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
der Verfolger schwoll an. Die Straße wurde enger und machte eine Biegung. Plötzlich verschwand der Cimmerier vor Amalric.
    »Hier herein, schnell!« hörte der Aquilonier die Stimme des Freundes, der sich in einen schmalen Spalt zwischen zwei Lehmziegelhäuser gezwängt hatte.
    Amalric kroch ebenfalls hinein und schnappte nach Luft, während die Verfolger auf der Straße vorbeiliefen.
    »Das sind Kordofos Anhänger«, murmelte der Cimmerier in der Dunkelheit. »Die wetzen schon ihre Messer, seit Sakumbe Kordofo ins Jenseits befördern ließ.«
    »Was machen wir jetzt?« fragte Amalric.
    Conan blickte auf den schmalen sternenübersäten Streifen Nachthimmel über ihnen. »Wir werden auf die Dächer klettern«, schlug er vor.
    »Wie?«
    »Auf die gleiche Weise, wie ich als Junge in Cimmerien Felsspalten hochkletterte. Hier, halt das!«
    Conan drückte Amalric einen Speer in die Hand. Er mußte von dem Mann stammen, der Conan zu töten versucht hatte. Die Spitze war gut drei Fuß lang, aus feinem Eisen, mit scharfen Sägezähnen. Der metallene Schaft wog das Gewicht der Klinge aus.
    Conan räusperte sich, stemmte den Rücken gegen eine Wand, die Beine gegen eine zweite und arbeitete sich so nach oben. Kurz darauf war er noch als Silhouette gegen den Sternenhimmel zu erkennen, dann verschwand er ganz, aber Amalric hörte seine leisen Worte: »Reich den Speer hoch und klettere herauf!«
    Amalric streckte den Speer nach oben und klomm ebenfalls empor. Die Dächer bestanden aus einem Balkengerüst, darüber waren Palmwedel gebreitet und diese mit getrocknetem Lehm verstärkt. Manchmal brach der Lehm ein, als sie darüber liefen, und die Palmwedel gaben ein wenig nach, wenn sie von den Balken abkamen.
    Der Aquilonier folgte Conan von einem Dach zum anderen. Schließlich gelangten sie zu einem großen Gebäude am Rand des Platzes.
    »Ich muß Lissa holen!« flüsterte Amalric besorgt.
    »Eins nach dem anderen!« mahnte Conan. »Erst wollen wir sehen, was hier vor sich geht.«
    Der Aufruhr auf dem Platz hatte sich nahezu gelegt, und die Offiziere stellten ihre Männer erneut in Reih und Glied auf.
    Auf der Plattform zwischen den beiden Thronen stand Askia und hielt eine Rede.
    Obwohl Amalric nicht jedes Wort verstehen konnte, bestand doch kein Zweifel, daß der Zauberer den Tombalkern erklärte, welch ein großartiger und weiser Führer er ihnen sein würde.
    Ein Geräusch zu seiner Linken erregte des Aquiloniers Aufmerksamkeit. Zuerst hörte es sich wie ein Murmeln an, bis es zu einem gewaltigen Brüllen anschwoll. Ein Mann stürzte auf den Platz und rief Askia zu: »Die Aphaki stürmen die Ostmauer!«
    Erneut brach Chaos aus. Die Kriegstrommeln donnerten, und Askia kreischte Befehle nach rechts und links. Ein Regiment Speerträger setzte sich in Richtung des Getöses in Marsch. Conan sagte:
    »Wir sollten Tombalku so schnell wie möglich verlassen. Welche Seite auch gewinnt, uns geht es auf jeden Fall an den Kragen. Sakumbe hatte recht. Diese Menschen würden niemals einem Weißen folgen. Geh in dein Haus und mach dich mit deinem Mädchen bereit. Reibt eure Gesichter und Arme mit Ruß von der Feuerstelle ein. So fallt ihr in der Dunkelheit weniger auf. Nehmt alles Geld mit, das ihr habt. Ich verschaffe uns Pferde und treffe euch vor dem Haus. Wenn wir uns beeilen, können wir noch durch das Westtor entkommen, ehe sie es schließen oder Zehbeh es angreift. Doch zuvor muß ich noch etwas erledigen.«
    Conan starrte über die geschlossenen Reihen der schwarzen Krieger auf Askia, der immer noch auf der Plattform gestikulierte und Reden hielt. Conan wog den Speer in der Hand. »Ein weiter Wurf«, murmelte er. »Aber ich glaube, ich kann es schaffen!«
    Entschlossen überquerte der Cimmerier das Dach zur gegenüberliegenden Seite für einen ausreichenden Anlauf, dann rannte er zurück. Kurz bevor er das Ende des Daches erreichte, holte er aus und schleuderte den Speer mit einer Drehung seines mächtigen Oberkörpers. Das Geschoß verschwand aus Amalrics Sicht in der Dunkelheit. Drei Herzschläge lang fragte er sich, wohin es entschwunden war.
    Plötzlich schrie Askia wie am Spieß. Ein langer Schaft ragte aus seiner Brust und peitschte mit den zuckenden Bewegungen des Zauberers hin und her. Als der Hexer auf der Plattform zusammenbrach, knurrte Conan: »Gehen wir!«
    Amalric rannte und sprang von Dach zu Dach. Aus dem Osten erklang der Lärm einer Schlacht: eine Mischung aus Kriegsgeheul, Trommelgedröhn, Trompetenklängen,

Weitere Kostenlose Bücher