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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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machte das Gefühl, sich in einem Märchenland zu befinden, furchtbarem Grauen Platz. Sancha schrie unwillkürlich gellend auf, als sie sah, was auf dem blutigen zertrampelten Gras lag. Am ganzen Leibe zitternd, die Augen weit aufgerissen, wagte sie sich ein Stück näher heran.
    Zaporavo lag mit Augen, die blicklos in den Himmel starrten, auf der baumgeschützten Wiese. Eine häßliche Wunde klaffte in seiner Brust. Seine Klinge lag neben der kraftlosen Hand. Der Geier hatte zum letztenmal zugeschlagen.
    Es kann nicht gesagt werden, daß Sancha ohne Gefühlsregung auf den Leichnam ihres Herrn starrte. Sie hatte keinen Grund gehabt, ihn zu lieben, aber er war der erste Mann gewesen, der sie besessen hatte. Sie weinte nicht um ihn, denn es war nicht Trauer, was sie empfand, aber sie bebte am ganzen Körper, das Blut schien ihr in den Adern zu stocken, und sie kämpfte verzweifelt gegen die Panik an, die sie zu überwältigen drohte.
    Sie blickte sich nach dem anderen Mann um, den sie zu sehen erwartet hatte. Doch nichts als der Ring der dichtbelaubten Baumriesen und die blauen Hügel in der Ferne begegneten ihrem Blick. Hatte der Mörder des Freibeuters sich zu Tode verwundet davongeschleppt? Aber keine blutigen Spuren führten von der Leiche fort.
    Verwirrt spähte sie durch die Bäume, als sie plötzlich erstarrte. Ein Rascheln der smaragdgrünen Blätter war zu hören, das nicht der Wind verursachte. Tapfer ging sie zu den Bäumen und versuchte mit den Augen das grüne Dunkel zu durchdringen.
    »Conan?« rief sie fragend. Ihre Stimme klang seltsam und kraftlos in der ungeheuren Stille, die plötzlich auf sie drückte.
    Sanchas Knie begannen zu zittern, als eine unerklärliche Panik sie überschwemmte.
    »Conan!« schrie sie verzweifelt. »Ich bin es – Sancha! Wo bist du? Bitte, Conan ...« Ihre Stimme erstarb, als ihre braunen Augen sich vor Grauen weiteten. Und dann stieß sie einen markerschütternden Schrei aus. Aber obwohl nur das ihr geholfen hätte, vermochte sie nicht zu fliehen, denn sie war wie gelähmt.
     
     
    2
     
    Als Conan Zaporavo zwischen den Bäumen verschwinden sah, hielt er die Chance für gekommen, auf die er so lange gewartet hatte. Er hatte weder von den Früchten gegessen noch sich an der Ausgelassenheit seiner Kameraden beteiligt. Unbemerkt hatte er den Schiffsherrn beobachtet. Da dessen Männer seine Launen gewöhnt waren, hatten sie sich nicht weiter gewundert, als er seine Absicht kundtat, die fremde Insel allein zu erforschen, auch wenn sie möglicherweise Gefahren barg. Conan vergewisserte sich, daß sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, als auf ihn zu achten, und so schlich er wie eine Raubkatze hinter dem Kapitän her.
    Conan unterschätzte seinen Einfluß auf die Mannschaft nicht, aber er hatte sich bisher weder durch Kampf noch besondere Beute das Recht erworben, den Kapitän herauszufordern, um durch einen Zweikampf auf Leben und Tod zu klären, wer als Führer besser geeignet war. In diesen leeren Gewässern hatte es keine Möglichkeit gegeben, seine Fähigkeiten nach den Regeln der Freibeuter zu beweisen. Die Mannschaft würde sich geschlossen hinter ihn stellen, wenn er den Kapitän offen zum Zweikampf aufforderte und ihn besiegte. Aber genausogut wußte er, daß keine Treue sie an einen Toten band, falls er Zaporavo tötete, ohne daß sie davon erfuhren. Auch in einem Wolfsrudel zählten nur die Lebenden.
    Also folgte er Zaporavo mit dem Schwert in der Hand und fester Entschlossenheit, bis er zu einer tafelartigen Hügelkuppe kam, die von hohen Bäumen umgeben war, zwischen deren Stämmen hindurch er das sanfte Hügelland sich in die blaue Weite erstrecken sah. Mitten auf der Lichtung schien Zaporavo zu spüren, daß er verfolgt wurde. Mit der Hand um den Säbelgriff blieb er stehen und drehte sich um.
    Er fluchte wild, als er den Piraten sah.
    »Hund, warum läufst du hinter mir her?«
    »Bist du wirklich so dumm, daß du fragen mußt?« entgegnete Conan lachend und kam auf den Freibeuter zu. Seine blauen Augen glitzerten, und seine Lippen waren zu einem schmalen Lächeln verzogen.
    Mit einer finsteren Verwünschung riß Zaporavo die Klinge aus der Scheide. Stahl klirrte gegen Stahl, als der Barachanier mit blitzendem Schwert herankam.
    Zaporavo hatte sich in Hunderten von Kämpfen zu Wasser und zu Lande bewährt, und es gab auf der ganzen Welt kaum einen, der in der Fechtkunst bewanderter war als er. Doch noch nie zuvor hatte er sich einer Klinge

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