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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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hatten die Sicherheit des Waldes gesucht, wo Troceros Partisanen sich nun ihrer annahmen. Aber ein ganzes Regiment war zu Conan übergelaufen. Die Umstände und ein bossonischer Offizier namens Gromel hatten sie überzeugt, daß das das Klügste sei. Die Kapitulation dieser Soldaten – Poitanen, Bossonier, einige Gundermänner und mehrere Dutzend andere Aquilonier – freute Conan sehr, denn erfahrene, gut ausgebildete Berufssoldaten würden seine Schlagkraft und die Moral seiner zusammengewürfelten Truppe erhöhen.
    Als kluger Menschenkenner hielt Conan Gromel, den er flüchtig von den Kämpfen an der piktischen Grenze her kannte, sowohl für einen mutigen Krieger und tüchtigen Offizier, als auch für einen schlauen Glücksritter. Aber Opportunismus wird gern verziehen, wenn er einem von Nutzen ist. Und so beglückwünschte er den stämmigen Mann zu seinem Gesinnungswandel und ernannte ihn zum Offizier in seiner Befreiungsarmee.
    Trupps erschöpfter Soldaten plagten sich damit, die Toten von allen noch nützlichen Gegenständen zu befreien und die Leichen zum Bestattungsfeuer aufzuhäufen, als Prospero herbeischritt. Seine mit verkrustetem Blut besudelte Rüstung wirkte stumpfrot im Licht des frühen Morgens, und er schien sich der besten Laune zu erfreuen.
    »Wie sieht es aus?« fragte Conan barsch.
    »Bestens, bestens, General.« Der andere grinste. »Die gesamten Versorgungswagen mit Proviant und Waffen für eine Armee von zweimal unserer Stärke sind in unserer Hand.«
    »Gute Arbeit!« lobte Conan. »Was ist mit den Pferden der Gegner?«
    »Die Partisanen haben die Rosse, die sie aus dem Gatter gejagt hatten, wieder eingefangen, also haben wir auch wieder Reittiere. Außerdem ergaben sich mehrere tausend Legionäre, als sie sahen, daß sie keine Chance mehr hatten. Pallantides möchte gern wissen, was er mit so vielen Gefangenen tun soll.«
    »Er soll ihnen anbieten, auf unserer Seite zu kämpfen. Wer nicht möchte, den soll er laufen lassen, wohin er will. Unbewaffnete können uns nicht viel schaden«, sagte Conan gleichgültig. »Wenn wir diesen Krieg gewinnen, brauchen wir so viele Leute wie nur möglich, die für uns sind. Also sagt Pallantides, er möge jedem die Wahl lassen.«
    »Gut, General. Noch irgendwelche Befehle?« erkundigte sich Prospero.
    »Wir reiten heute morgen nach Culario. Troceros Partisanen meldeten, daß es zwischen hier und der Stadt, die darauf wartet, uns mit offenen Armen zu empfangen, keinen einzigen bewaffneten Königstreuen mehr gibt.«
    »Dann werden wir einen leichten Marsch nach Tarantia haben.« Wieder grinste Prospero.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, brummte Conan und kniff die Augen ein wenig zusammen. »Gewiß, es wird Tage dauern, bis die Kunde unseres Sieges über die Königstreuen Bossonien und Gunderland erreicht und sich die Garnisonen dort südwärts in Marsch setzen, um zu versuchen, uns aufzuhalten. Aber es wird noch früh genug sein.«
    »Ja. Zweifellos wird Graf Ulric von Raman den Oberbefehl über sie übernehmen«, meinte Prospero. Dann, als Trocero sich ihnen anschloß, wandte er sich an ihn. »Was denkt Ihr, mein Graf?«
    »Auch ich bin sicher, daß Ulric das Kommando führen wird«, antwortete Trocero. »Zu dumm, daß wir unser Treffen mit den Nordbaronen nicht einhalten konnten. Sie hätten ihn eine geraume Weile aufhalten können.«
    Conan zuckte die muskelschweren Schultern. »Sorgt dafür, daß die Männer gegen Mittag aufbrechen können. Ich werde mir Pallantides' Gefangene ansehen.«
    Kurz darauf schritt Conan die Reihen der entwaffneten Königstreuen ab. Hin und wieder blieb er stehen und stellte scharf die Fragen: »Ihr wollt also in der Befreiungsarmee kämpfen? Weshalb?«
    Im Lauf dieser Inspektion fiel sein Auge auf ein von der Sonne widergespiegeltes Glitzern auf der haarigen Brust eines zerlumpten Gefangenen. Als er es näher betrachtete, bemerkte er, daß das Spiegeln von einer kleinen Halbscheibe aus Obsidian kam, die an einer Kette um einen bulligen Hals hing. Einen Augenblick lang bemühte Conan sich zu erinnern, wo er diesen Talisman schon gesehen hatte. Er nahm ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und fragte den Soldaten mit kaum unterdrückter Heftigkeit:
    »Wo hast du dieses Amulett her?«
    »Ich hob es vom Boden im Generalszelt auf, General, das war am Morgen nachdem General Procas umge... – nachdem er starb, Sir. Ich dachte, es würde mir vielleicht Glück bringen.«
    Conan musterte den Mann unter zusammengekniffenen Lidern.

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