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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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gewaltige Schilde – so hatte es den Anschein – geteilt war. Er mußte nach dem Herzen zielen und lieber das Risiko eingehen, daß die Klinge von den Rippen abprallte, als das Untier irgendwo zu treffen, wo der Stoß nicht zum sofortigen Tod führte. Er wog seine Flinkheit und Muskelkraft gegen die des Untiers ab. Er mußte Brust an Brust an es heran und zustechen und dabei hoffen, daß sein eigener, auch nicht gerade schwacher Körper die herzschlaglange Mißhandlung durch das Ungeheuer aushielt.
    Als der Affe ihn mit weitschwingenden Armen erreicht hatte, warf er sich dazwischen und stieß mit aller Kraft der Verzweiflung zu. Er spürte, wie die Klinge bis zum Griff in die haarige Brust sank. Sofort ließ er den Dolch los, duckte den Kopf, spannte den ganzen Körper zur geballten Muskelmasse, griff nach den sich um ihn schließenden Armen, stieß sein Knie mit aller Gewalt in des Untiers Bauch und stemmte sich so gegen die zerquetschende Umarmung.
    Einen schwindelerregenden Augenblick lang schien ihm, als würde er zermalmt, doch plötzlich war er frei. Er lag auf der Bestie, die unter ihm ihr Leben ausröchelte. Die roten Augen starrten zur Decke, der Dolchgriff zitterte in der zottigen Brust. Sein verzweifelter Stoß hatte das Herz getroffen!
    Conan keuchte wie nach einem langen schweren Kampf und zitterte am ganzen Körper. Einige seiner Gelenke fühlten sich an, als wären sie ausgerenkt, Blut sickerte aus tiefen Kratzern von den Krallen des Ungeheuers, und seine Muskeln und Sehnen schmerzten von der Überbeanspruchung. Hätte der Affe auch nur einen Augenblick länger gelebt, hätte er ihn bestimmt zerstückelt. Aber glücklicherweise hatten die gewaltigen Kräfte des Cimmeriers genügt, den flüchtigen Todeszuckungen des Tieres zu widerstehen, durch die ein schwächerer Mann im Griff des Affen zweifellos zerrissen worden wäre.
     

6. Der Dolchstoß
    6
     
    DER DOLCHSTOSS
     
     
    Conan bückte sich und zerrte den Dolch aus der Brust der Bestie, dann eilte er die Treppe hoch. Er wußte nicht, welche weiteren Kreaturen der Finsternis sich noch in den Höhlen herumtrieben, aber er hatte auch kein Verlangen danach, sich zu vergewissern. Ein Kampf wie der mit dem Affen war selbst für den kräftigen Cimmerier zu anstrengend. Das graue Licht des Mondscheins reichte nicht bis zur Treppe. Als er die Stufen hochhastete, hatte er das Gefühl, die Dunkelheit fasse mit fühlbaren Fingern nach ihm, und er mußte gegen einen Anflug von Panik ankämpfen. Er atmete erleichtert auf, als er die Tür erreichte und der dritte Schlüssel sich im Schloß drehte. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt und spähte hindurch. Ein neuer Angriff, ob von Mensch oder Tier, hätte ihn nicht überrascht.
    Aber er sah nur einen kahlen steinernen Korridor, der bloß schwach beleuchtet war, und eine schlanke, geschmeidige Figur, die vor der Tür stand.
    »Eure Majestät!« Der leise Ruf entsprang einer Mischung aus Erleichterung und Besorgnis.
    »Ihr blutet!« flüsterte sie. »Ihr wurdet verletzt!«
    Ungeduldig winkte er ab. »Nur Kratzer, die selbst ein Baby nicht spüren würde. Dein Dolch kam mir sehr gelegen. Ohne ihn würde Tarascus' Affe jetzt meine Schienbeine spalten, um ans Knochenmark zu kommen. Aber was nun?«
    »Folgt mir«, flüsterte sie. »Ich führe Euch aus der Stadt. Ich habe außerhalb der Mauer ein Pferd für Euch versteckt.«
    Sie drehte sich um, um ihm voraus den Korridor entlangzugehen, aber er legte eine schwere Hand auf ihre Schulter.
    »Geh neben mir«, wies er sie leise an und legte seinen muskulösen Arm um ihre schmale Taille. »Du hast mir bisher ehrlich geholfen und ich bin geneigt, dir zu trauen, aber ich lebe nur deshalb noch, weil ich niemandem völlig getraut habe, ob es nun Mann oder Frau war. Wenn du ein falsches Spiel mit mir getrieben hast, wirst du nicht mehr dazu kommen, dich damit zu brüsten.«
    Sie zuckte weder beim Anblick seines blutigen Dolches, noch bei der Berührung seines Armes zusammen.
    »Ihr dürft mich erbarmungslos niederstechen, wenn ich nicht ehrlich zu Euch bin«, antwortete sie. »Doch allein die Berührung Eures Armes, selbst wenn es als Drohung gedacht ist, ist für mich die Erfüllung eines Traumes.«
    Der gewölbte Korridor endete an einer Tür, die sie öffnete. Hinter ihr lag ein Schwarzer, ein riesenhafter Mann in Turban und seidenem Lendenschurz, und neben seiner Rechten ein Krummsäbel. Der Neger rührte sich nicht.
    »Ich habe ihm ein Schlafmittel in den Wein

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