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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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vor der Tür, als erwarte er, jeden Augenblick verstohlene Schritte auf dem Korridor zu hören.
    Nach Beendigung seines Mahles erhob sich Conan und setzte sich ebenfalls auf einen Diwan neben dem Kamin.
    »Ich werde Euch durch meine Anwesenheit nicht lange in Gefahr bringen, Servius«, sagte er plötzlich. »Im Morgengrauen möchte ich schon weit entfernt von Eurer Pflanzung sein.«
    »Mein Lord ...« Servius hob protestierend die Hände, aber Conan winkte ab.
    »Ich kenne Eure Treue und Euren Mut, beide sind über jeden Zweifel erhaben. Doch wenn Valerius den Thron an sich gebracht hat, bedeutet es Euren Tod, falls man erführe, daß Ihr mich bei Euch aufgenommen habt.«
    »Ich bin nicht stark genug, mich ihm offen zu widersetzen«, gestand Servius. »Mit meinen fünfzig Soldaten könnte ich nichts gegen ihn ausrichten. Ihr habt die Ruinen von Emilius Scavonus' Pflanzung gesehen?«
    Conan nickte mit finsterem Gesicht.
    »Er war der stärkste Landedelmann in dieser Provinz, wie Ihr wißt. Er verweigerte Valerius den Treueeid. Die Nemedier verbrannten ihn mitsamt seinem Haus. Daraufhin sahen wir anderen die Sinnlosigkeit eines Widerstands ein, vor allem, da die Bürger von Tarantia sich weigerten zu kämpfen. Wir ergaben uns, und Valerius verschonte unser Leben. Allerdings erlegte er uns so hohe Steuern auf, daß manche um ihren Besitz kommen werden. Aber was hätten wir tun können? Wir hielten Euch für tot. Viele der Barone waren gefallen, andere gefangengenommen worden. Die Armee war aufgerieben und verstreut. Ihr habt keinen Thronerben. Es gab keinen, der uns hätte führen können ...«
    »Doch«, widersprach Conan scharf. »Graf Trocero von Poitain.«
    Servius spreizte hilflos die Hände.
    »Es stimmt, daß sein General Prospero mit einer kleinen Armee im Feld war, und als er vor Amalric den Rückzug antreten mußte, rief er die Männer auf, sich ihm anzuschließen. Doch da Eure Majestät für tot gehalten wurde, erinnerten sich die Leute an die alten Kriege und Bürgerkriege, und wie Trocero und seine Poitanen einst durch die Provinzen hier ritten, wie Amalric es jetzt tut: mit Feuer und Schwert! Die Barone waren auf Trocero eifersüchtig. Einige Männer – möglicherweise Spitzel von Valerius – behaupteten lautstark, daß der Graf von Poitain die Krone an sich reißen wolle. Das schürte natürlich den alten provinziellen Haß. Hätten wir auch nur einen Mann mit dynastischem Blut gehabt, wir hätten ihn sofort gekrönt und wären seiner Standarte gegen die Nemedier gefolgt. Aber wir hatten keinen.
    Die Barone, die Euch treu gefolgt wären, dachten gar nicht daran, einen aus ihren Reihen zu unterstützen, da jeder glaubte, mindestens so gut wie sein Nachbar zu sein, und jeder den Ehrgeiz der anderen fürchtete. Ihr wart das Band, das sie zusammenhielt. Hättet Ihr einen Sohn, so hätten die Barone getreu zu ihm gehalten und für ihn gekämpft. Aber so hatten sie keinen Bezugspunkt für ihren Patriotismus.
    Die Kaufleute und einfachen Bürger fürchteten sich vor der Anarchie und der Rückkehr der Feudalherrschaft, als jeder Baron seine eigenen Gesetze machte. So riefen sie laut, daß jeder König besser sei als gar keiner, ja selbst Valerius, der zumindest vom Blut der alten Dynastie war. Kein einziger stellte sich gegen ihn, als er an der Spitze seiner stahlgerüsteten Heerscharen einritt, mit dem flatternden scharlachroten Drachen Nemediens über seinem Kopf, und mit der Lanze ans Tor von Tarantia pochte.
    Nein, im Gegenteil! Die Bürger rissen die Torflügel auf und warfen sich vor ihm in den Staub. Sie hatten sich geweigert, Prospero bei der Verteidigung der Stadt zu unterstützen. Sie sagten, sie zögen es vor, von Valerius, anstatt von Trocero regiert zu werden. Sie sagten – und damit hatten sie auch recht –, daß die Barone Trocero nicht unterstützen, und viele sogar Valerius anerkennen würden. Sie sagten, indem sie sich Valerius fügten, würden sie einem Bürgerkrieg und dem Grimm der Nemedier entgehen. Prospero ritt südwärts mit seinen zehntausend Rittern, und keinen halben Tag später zogen die Nemedier in die Stadt ein. Sie verfolgten Prospero nicht, sondern blieben in der Stadt, um dafür zu sorgen, daß Valerius gekrönt wurde.«
    »Dann hat der Rauch der alten Hexe die Wahrheit gezeigt«, murmelte Conan, und ein Schauder rann ihm über den Rücken. »Amalric hat Valerius gekrönt?«
    »Ja, im Thronsaal, während das Blut Niedergemetzelter an seinen Händen noch kaum getrocknet

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