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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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marmornen Mosaikboden. Jetzt erst wurde er sich der weichen Rundungen der Person bewußt, mit der er rang, und des süßen Duftes, der von ihr aufstieg. Er riß die Seidendecke zur Seite, um besser zu sehen, wer sich da so vergebens gegen ihn wehrte.
    Als erstes entblößte er schlanke Beine, die wild nach ihm stießen, dann wohlgerundete Hüften, eine schmale Taille und schließlich ein hübsches Gesicht mit dunklen Augen, die ihn verängstigt über die Finger ansahen, die er auf ihren Mund preßte. Sie trug einen silbergefaßten schwarzen Stein zwischen den festen kleinen Brüsten. Und ihre Blößen bedeckte – und das nur teilweise – hüftlanges dunkles Haar.
    »Wer bist du, Mädchen?« Er lockerte die Hand, um sie sprechen zu lassen, nahm sie jedoch nicht ganz von den Lippen, damit er sie sofort wieder verschließen konnte, falls es ihr in den Sinn kam, um Hilfe zu rufen.
    Sie schluckte, und eine rosige Zungenspitze benetzte ihre vollen Lippen. »Man nennt mich Velita, edler Herr. Ich bin bloß eine Sklavin. Bitte tut mir nichts.«
    »Das beabsichtige ich auch nicht.« Er sah sich eilig in dem mit kostbaren Wandteppichen behangenen Gemach nach etwas um, mit dem er sie binden könnte. Sie durfte auf keinen Fall Alarm schlagen können. Da fiel ihm plötzlich auf, daß dies hier keinesfalls das Schlafgemach einer Sklavin sein konnte. »Was machst du hier, Velita? Aber sprich die Wahrheit! Wartest du hier auf jemanden?«
    »Niemanden, das schwöre ich.« Sie sagte es leise und mit gesenktem Kopf. »Der König erwählte mich, aber dann zog er doch einen Jüngling aus Corinthien vor, und ich konnte nicht in den Harem zurückkehren. Oh, wie ich wünschte, ich wäre wieder in Aghrapur.«
    »Aghrapur? Bist du eine der Tänzerinnen, die Yildiz geschickt hat?«
    Sie warf den feinen Kopf zurück. »Ich war die beste Tänzerin des turanischen Königshofs. Er hatte nicht das Recht, mich zu verschenken.« Plötzlich sog sie erschrocken den Atem ein. »Ihr gehört nicht in den Palast! Seid Ihr ein Einbrecher? Bitte! Ich will Euer sein, wenn Ihr mich von diesem trunksüchtigen König befreit, der kleine Jungen schönen Frauen vorzieht.«
    Conan lächelte. Er fand die Vorstellung belustigend, eine Tänzerin aus dem Königspalast zu rauben. Obwohl sie zierlich war, würde sie doch eine beachtliche Last sein, die er über die Mauer schleppen müßte. Aber er hatte den Stolz und die Kraft des Jungmannes.
    »Ich nehme dich mit, Velita, aber ich habe nicht vor, mir eine Sklavin zu halten. Du sollst frei sein hinzugehen, wo du möchtest, und ich gebe dir noch hundert Goldstücke mit. Das schwöre ich bei Crom und bei Bel, dem Gott der Diebe.« Eine großzügige Geste, dachte er bei sich, aber er konnte sie sich leisten. Ihm würden trotzdem noch neuntausendneunhundert bleiben.
    Velitas Unterlippe zitterte. »Du treibst doch nicht deinen Spaß mit mir, oder? Oh, wieder frei zu sein!« Sie schlang die Arme um seinen Hals. »Ich werde dir dienen, das schwöre ich dir, und für dich tanzen und ...«
    Einen Augenblick genoß Conan den angenehmen Druck ihres festen Busens gegen seine Brust, doch dann hielt er es für notwendig, sich Dringlicherem zuzuwenden.
    »Genug, Mädchen. Du brauchst mir nur zu helfen, mir das zu beschaffen, weshalb ich hierherkam. Kennst du die Anhänger, die Tiridates mit euch als Geschenk bekam?«
    »Natürlich. Schau, hier ist einer.« Sie zog das Silberkettchen über den Kopf und drückte es ihm in die Hand.
    Interessiert betrachtete er den Anhänger. Als Dieb mit Erfahrung vermochte er den Wert von Kleinodien abzuschätzen. Silberfassung und -kettchen waren von guter handwerklicher Arbeit, gediegen und einfach. Was den Stein betraf ... Er war ein schwarzes Oval, so lang wie das oberste Glied seines Zeigefingers, und er fühlte sich glatt wie eine Perle an, war jedoch keine. Rote Pünktchen schienen nahe an die Oberfläche aufzutauchen und schnell in große Tiefen zurückzuschießen. Abrupt wandte er den Blick davon ab.
    »Was machst du mit ihm, Velita? Ich hörte, die Anhänger würden in einer goldenen Truhe in der Vorkammer zum Thronsaal ausgestellt.«
    »Die Truhe befindet sich dort, aber Tiridates möchte, daß wir sie tragen, wenn wir für ihn tanzen. Wir alle tragen sie heute nacht.«
    Conan kauerte sich auf die Fersen und steckte den Dolch in seine Hülle zurück. »Kannst du die anderen Mädchen herholen, Velita?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Yasmeen und Susa sind bei Hauptleuten der Leibgarde,

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