Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Euch ausrichten, es seien etwa hundert Pferde gewesen, Sir.«
    Haranides schaute zu den beiden Männern, die am Hang ein Grab für die traurigen Überreste schaufelten. Aheranates hatte sich offenbar entschlossen, sich lieber weiter umzusehen, als die Männer zu beaufsichtigen, wie befohlen. »Resaro«, sagte der Hauptmann. »Du bist seit zwanzig Jahren oder länger in der Kavallerie. Wie viele Pferde, würdest du sagen, waren dort? Wenn der Leutnant nicht hundert gesagt hätte, natürlich«, fügte er hinzu, als der Mann zögerte.
    »Ich möchte dem Leutnant nicht widersprechen, Sir, aber ich würde sagen, dreiundfünfzig. Sie haben die Pferdeäpfel liegengelassen, und die Pferde standen nicht sehr nah beisammen. Einige davon waren vermutlich Packtiere, Sir.«
    »Sehr gut, Resaro. Geh zurück zum Leutnant und sag ihm, ich möchte ...« Er hielt inne, als er den angespannten Gesichtsausdruck des Mannes bemerkte. »Gibt es noch etwas, was du mir sagen möchtest?«
    Der kleine Mann verlagerte unbehaglich sein Gewicht von einem auf den anderen Fuß. »Nun, Sir, der Leutnant sagt, wir hätten uns getäuscht, aber Caresus und ich fanden den Weg, den sie nahmen, als sie hier aufbrachen. Sie haben zwar versucht, ihre Spuren ein wenig zu verwischen, aber nicht genug. Sie ritten nach Ostnordost.«
    »Seid ihr sicher?« fragte Haranides scharf.
    »Ganz sicher, Sir.«
    Der Hauptmann nickte. Das wäre auf das Kezankiangebirge zu, aber nicht in Richtung der Karawanenroute durch die Berge nach Sultanapur. »Sag dem Leutnant, ich wünsche ihn zu sehen, Resaro.«
    Der Kavallerist legte die Hand an die Stirn und machte sich daran, den Befehl auszuführen. Haranides kletterte auf den östlichen Hügel und spähte in Richtung des Kezankiangebirges, das hinter dem Horizont lag.
    Als Aheranates sich ihm anschloß, hielt er ein steinernes Tiegelchen in der Hand. »Das habe ich gefunden, wo das Zelt war«, sagte er. »Jemand hatte wohl seine Liebste dabei.«
    Haranides griff nach dem winzigen Behälter. Er war zwar leer, roch jedoch immer noch nach ophireanischem Parfüm. Er warf ihn Aheranates zurück. »Ich glaube eher, das ist Euer erstes Andenken an die Rote Falkin.«
    Der Leutnant riß den Mund auf. Schließlich fragte er: »Wie könnt Ihr so sicher sein, daß es das Lager dieser Hurentochter war? Es könnte doch genausogut das – das einer Karawane sein, die vom Weg abgekommen ist. Und der Mann blieb zurück, um noch etwas zu erledigen, und da haben wilde Tiere ihn getötet. Vielleicht hatte er auch überhaupt nichts mit denen zu tun, die hier lagerten. Er könnte ja erst später hierhergekommen sein und ...«
    »Ein Mann war hier an Pflöcken gebunden gewesen«, unterbrach ihn Haranides kalt. »Ich nehme an, jener, den sie dann tot zurückließen. Zweitens waren keine Kamele hier. Habt Ihr je von einer Karawane ohne Kamele gehört – von Sklavenjägerkarawanen abgesehen? Und hier waren keine Spuren eines Sklavenpferchs. Außerdem hatte man nur ein Zelt aufgebaut gehabt. Eine Karawane dieser Größe hätte zumindest zehn oder mehr. Und dann würde mich interessieren, weshalb Ihr plötzlich gar nicht mehr so begierig seid, die Rote Falkin zu verfolgen. Weil sie, wie Ihr glaubt, hundert Mann bei sich hat? Keine Angst, es sind weniger als fünfzig. Allerdings muß ich zugeben, wenn es zum Kampf kommt, kann es leicht sein, daß es scheint, als wären sie mehr denn hundert.«
    »Ihr habt kein Recht, so zu mir zu reden! Manerxes, mein Vater, ist ...«
    »Sir Leutnant! Laßt die Männer dem Pfad folgen, den Ihr nicht der Erwähnung wert gehalten habt!«
    Einen Moment standen sie sich Auge in Auge gegenüber, Haranides voll eisiger Verachtung, Aheranates kochend vor Wut. Schließlich schmetterte der Leutnant das Salbentiegelchen auf den Boden ... »Jawohl, Sir!« knirschte er, drehte sich auf dem Absatz um und stieg den Hang hinunter.
    Haranides bückte sich nach dem feinen Steintiegelchen. Der zarte Blütenduft zauberte ein verschwommenes Bild der Falkin, das nicht zu seiner Vorstellung einer säbelschwingenden Schlampe paßte. Warum ritt sie in die Richtung des Kezankiangebirges? Die Antwort darauf mochte ausschlaggebend für sein weiteres Vorgehen sein. Erfolg und Aharesus würden ihm den Pfad zur Spitze glätten. Versagte er, würde ihm des Königs Ratgeber dagegen nicht einen Gedanken widmen, wenn Tiridates seinen Schädel über dem Westtor aufspießen ließ. Er schob das Tiegelchen in seinen Gürtelbeutel und schloß sich seinen

Weitere Kostenlose Bücher