Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
Zath töten.« Er kicherte, ehe er verächtlich hinzufügte: »Mit Eisen.« Er belustigte sich damit, den wieder aufgefangenen Bolzen durch den knochigen Arm zu drücken. Er drang hindurch, als hätte er keinen Widerstand gefunden, und der Arm blieb unverletzt.
»Wie heißen sie?« fragte Amanar ungeduldig.
Der Dämon funkelte ihn an, ehe er endlich antwortete: »Großer Mann Conan. Frau Karela, Rote Falkin genannt. Sie kommen wegen Anhänger – und Mädchen. Gib mich jetzt frei!«
Amanar blickte lächelnd auf den Spiegel, wo der Trupp sich von seiner Begegnung mit Zath erholte und weiterritt. Es waren also der Dieb der hübschen Velita und die berüchtigte Rote Falkin mit ihrer Bande. Er hatte seine gute Verwendung für sie alle.
»Vor diesen Menschen«, sagte er zu dem Dämon, ohne den Blick vom Spiegel zu nehmen, »flieht einer meiner S'tarra. Er ist verwundet. Du darfst dich an ihm stärken. Verschwinde!« Das Lächeln des Hexers war alles andere als angenehm anzusehen.
Die Hänge zu beiden Seiten des gewundenen Tales wurden steiler und kahler, je weiter die Banditen kamen. Conan betrachtete einen Dornbusch, von denen es hier nun weit weniger gab als bisher am Rande des Pfades. Er war verkrüppelt und verkümmert, als hätte etwas in der Luft oder im Boden seine dunklen Zweige zu einem häßlichen Zerrbild der Pflanze geformt, wie man sie sonst sah. All das Buschwerk hier ähnelte ihm.
»Passendes Land«, murmelte Hordo gerade laut genug, daß Conan und sonst niemand es zu hören vermochte. Wachsam beobachtete er Karela, die allein an der Spitze ritt. »Zuerst Echsenmänner, dann dieses fliegende Mitra-weiß-was.«
»Es hat keinem von uns etwas getan«, sagte Conan scheinbar gleichmütig. »Und es flog auch wieder fort.« Er wollte nichts sagen, was die anderen veranlassen mochte, jetzt noch umzukehren, aber irgendwie hatte er ein sehr ungutes Gefühl, das sich einfach nicht verdrängen lassen wollte.
»Es wurde getroffen«, fuhr der Einäugige fort. »Von zumindest zwei Bolzen, doch es zuckte nicht einmal. Wir hatten Glück, daß unsere Halunken nicht die Flucht ergriffen.«
»Vielleicht solltet ihr wirklich umkehren, Hordo.« Conan verrenkte sich fast den Hals, als er zu den Banditen zurückschaute, die hintereinander auf dem gewundenen Pfad ritten. Die Gier trieb sie an, aber seit sie diese seltsame Kreatur über sich hatten fliegen sehen, behielten alle den grauen Himmel und die kahlen Hänge im Auge. Hin und wieder strich einer vorsichtig über seine verbundenen Verletzungen und warf einen nachdenklichen Blick auf den Weg zurück, den sie gekommen waren.
Der Cimmerier wandte sich mit einer heftigen Kopfbewegung wieder dem Einäugigen zu. »Wenn Karela ihnen sagt, daß sie sich entschlossen habe, umzukehren, werden sie ihr nur zu gern folgen. Reitet sie jedoch weiter, wird einer nach dem anderen zurückbleiben.«
»Du, zumindest, solltest wissen, daß sie nicht umkehren wird. Jedenfalls nicht, solange du es nicht tust.«
Conan wurde durch einen lauten Ruf Aberius' der Pflicht zur Antwort enthoben. Der Wieselgesichtige war weit vor ihnen geritten, auf der Fährte des verschwundenen Echsenmannes. Jetzt hatte er sein Pferd an einer Wegbiegung angehalten, wo ein hoher Felsen den weiteren Pfad verbarg, und winkte heftig mit beiden Armen.
Karela galoppierte wortlos auf ihn zu.
»Ich hoffe, er hat die Spur verloren«, murmelte Hordo. Conan gab seinem Pferd die Fersen. Einen Augenblick später folgte ihm der Einäugige.
Die Rothaarige lenkte ihr Pferd ein wenig zur Seite, als Conan herbeigaloppierte. Er schaute auf das, was Aberius ihr zeigte. Der Echsenmensch, dem sie gefolgt waren, lag im Schatten des Felsens tot auf dem Rücken. Seine Kettenrüstung und die Brust darunter waren aufgerissen.
»Die Aasfresser waren bereits am Werk«, murmelte Hordo. »Zu dumm, daß der andere sich zum Sterben irgendwohin verkrochen hat.« Es klang jedoch nicht so, als bedauerte er es tatsächlich.
»Es sind keine Geier am Himmel«, sagte Conan nachdenklich. »Und ich habe noch von keinem Schakal gehört, der nur das Herz verschlingt und alles andere unberührt läßt.«
Aberius' Pferd wieherte, als er unwillkürlich am Zügel zerrte. »Mitra! Der Cimmerier hat recht. Wer weiß, was ihn umgebracht hat! Vielleicht war es dieses geflügelte Ungeheuer, dem die Armbrustbolzen nichts anhaben konnten.« Die Wieselaugen blickten sich wild um, als erwartete er, daß es hinter irgendeinem Felsen auftauchte.
»Schweig,
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