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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Kreuzrippengewölbe, von mächtigen Säulen aus geschnitztem Elfenbein gestützt, und der Boden ein Marmormosaik. Amanar saß in einiger Entfernung von der Tür auf einem goldenen Schlangenthron, von dessen Rücken sich eine weitere Schlange aus brüniertem Gold erhob, deren Rubinaugen allen, die eintraten, entgegenzublicken schienen. Auch das Gewand des Zauberers war aus Gold: aus Tausenden von winzigen, überlappenden Goldschuppen, die im Schein der goldenen Lampen blitzten. Menschliche Musikanten verließen den Saal durch eine Seitentür, als Conan hereinkam. Außer Amanar befand sich nun nur noch Karela in dem großen Saal. Sie stand neben Amanars Thron und trank durstig aus dem Kelch.
    Bei Conans Anblick senkte sie erstaunt das Trinkgefäß. »Was willst du denn hier?« fragte sie scharf. Es war kühl in dem großen Raum, trotzdem glitzerte Schweiß auf ihrem Gesicht, und sie atmete schnell.
    »Ich wurde geholt, weil du mich sprechen wolltest«, antwortete der Cimmerier. Wachsam legte er die Hand um den Schwertgriff.
    »Ich habe nicht nach dir geschickt!«
    »Ich nahm mir die Freiheit, ihn in deinem Namen hierherzubitten, um sicherzugehen, daß der Mann auch kommen würde.«
    »Sichergehen, daß er kommen würde.« Erstaunt blickte Karela den Zauberer an. »Warum sollte er nicht?«
    Amanar schürzte die Lippen und tupfte kurz mit seinem goldenen Stab darauf. Sein Blick auf Conan wirkte leicht belustigt. »Heute nacht wurden fünf unserer S'tarra getötet.«
    Conan fragte sich, aus welcher Richtung seine Henkersknechte wohl kommen würden. Hinter diesen Elfenbeinsäulen mochten ein Dutzend Türen verborgen sein.
    »Du glaubst, Conan hätte sie umgebracht?« fragte Karela erstaunt. »Ich sprach doch am Vormittag über diese Sache mit dir, da hast du nichts dergleichen gesagt.«
    »Manchmal«, erwiderte der Hexer, »ist es besser zu warten, damit der Schuldige sich sicher fühlt. Aber ich sehe schon, du brauchst Beweise.« Er schlug mit dem Stab auf eine kleine Kristallglocke auf silbernem Halter neben dem Thron.
    Die Tür, durch welche die Musikanten den Saal verlassen hatten, öffnete sich. Zögernd trat Aberius ein. Seine Augen huschten von Conan zum Thron, als schätze er die Entfernung von beiden ab. Er rieb die Hände an seinem gelben Kittel.
    »Sprich!« befahl Amanar.
    Aberius' Wieselgesicht zuckte, und er schluckte. »Vergangene Nacht, ehe der Gong erschallte, sah ich Conan von Cimmerien unser Lager verlassen.« Seine Knopfaugen wichen Karelas Blick aus. »Das überraschte mich, denn wir alle halten die Schwärze der Nächte hier für unheimlich und würden uns nicht ohne Grund hinauswagen. Und kein anderer als er tat es auch in den beiden letzten Nächten. Nach dem Alarm kehrte Conan zurück, mit einer Wunde an der Seite. Ich wette, daß er unter seinem Umhang einen Verband trägt.«
    »Warum bist du damit nicht zu mir gekommen, Aberius?« fragte Karela erbost. Ihr Blick wanderte zu dem Cimmerier, als wolle sie ihn durchbohren. »Ich sagte, Conan, daß es jeden, der in die Sache verwickelt war, die Ohren kosten würde, und ich ...«
    »Ich fürchte«, warf Amanar gefährlich sanft ein, »daß ich es bin, der die Strafe festsetzt, denn ich bin es, den er geschädigt hat. Du, Aberius«, fügte er mit schärferem Ton hinzu, »kannst jetzt gehen. Das vereinbarte Gold wirst du beim Verlassen erhalten.«
    Der Wieselgesichtige öffnete die Lippen, doch ehe er etwas gesagt hatte, schloß er sie wieder und rannte plötzlich aus dem Saal. Die kleine Tür schloß sich hinter ihm.
    »Warum, Conan?« fragte Karela leise. »Bedeutet dir dieses Mädchen so viel?« Sie preßte die Lider zusammen und wandte den Kopf ab. »Du kannst ihn haben«, sagte sie zu Amanar.
    Conans Klinge glitt aus der Hülle. »Du hast die Rechnung ohne den Wirt gemacht«, knurrte er. »Ich ergebe mich niemandem!«
    Amanar erhob sich und hielt den goldenen Stab wie ein Zepter vor die Brust. »Du kannst dein Leben verlängern, Cimmerier. Wirf dich vor mir auf den Boden und flehe mich an, vielleicht lasse ich dann Gnade walten.« Langsamen Schrittes ging er auf ihn zu.
    »Hund von einem Hexer!« knirschte Conan. »Komm mir nicht zu nah. Ich kenn' die Zaubertricks mit Pulver, das tötet, wenn man es einatmet.« Der Goldgewandete beschleunigte weder, noch verlangsamte er den Schritt. »Ich warne dich!« knurrte Conan. »So stirb!«
    Mit der Flinkheit eines schlagenden Falken stieß der Cimmerier zu. Amanars Stab peitschte zischend hoch, und ein

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