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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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erste Mensch in dieser Burg, der nicht die Augen zu Boden schlug.
    Der Mann war kleiner als der Cimmerier, aber noch breiter, und seine kräftigen Muskeln waren dick in Fett gepolstert. Schweinsäuglein in einem Vollmondgesicht musterten Conan. »Ah, Sitha«, sagte er mit verblüffend hoher Stimme. »Du hast Ort wieder einmal einen Gast gebracht.«
    »Geh zur Seite, Ort!« zischte Sitha. »Du weißt, was getan werden muß, und vergeudest nur Zeit.«
    Der fette Mann kicherte wie ein junges Mädchen. »Wie gern möchtest du doch Orts Kopf abschlagen mit deiner hübschen Axt, nicht wahr, Sitha? Aber Amanar braucht Ort für seine Folterkammer. Euch S'tarra reißt zu leicht die Geduld, und ihr tötet, noch ehe alle Fragen beantwortet sind.«
    »Der hier ist schon so gut wie tot«, entgegnete Sitha verächtlich. Gleichmütig drehte der S'tarra sich um und schlug Conan den Handrücken übers Gesicht. Wieder kicherte Ort.
    Der Cimmerier spürte Blut zwischen den Lippen. Mit qualvoller Anstrengung gelangen ihm ein paar Worte: »Töte – dich – Sitha!«
    Orts Schweinsäuglein weiteten sich überrascht. »Er spricht? Nach dem Dampf? Er ist stark!«
    »Stark?« knurrte Sitha. »Nicht so stark wie ich.« Diesmal schlug er ihm die Faust auf die Wange, daß die Haut aufsprang. Einen Augenblick blieb der S'tarra mit erhobener Faust und gefletschten Zähnen stehen, dann ließ er die Klauenhand mit sichtlichem Widerstreben fallen. »Sperr ihn in seine Zelle, Ort, ehe ich den Befehl meines Meisters vergesse.«
    Kichernd trippelte Ort dem kleinen Zug voraus. Eisenbeschlagene Türen reihten sich entlang der kahlen Steinwände. Vor einer blieb der Dicke stehen und öffnete das schwere Eisenschloß mit einem Schlüssel, der mit anderen von seinem Gürtel hing. »Da ist schon einer drin, es wird allmählich eng hier«, brummelte er.
    Unter Sithas wachsamem Auge öffneten die anderen S'tarra die Lederriemen. Dann hoben sie Conan von der Bahre und trugen ihn in die Zelle, die wie der Rest der Verliese grob aus dem Felsen gehauen war. Als man ihm Ketten um Hand- und Fußgelenke legte, sah der Cimmerier den anderen Gefangenen, der auf gleiche Weise an die gegenüberliegende Wand gekettet war. Es war der zamorianische Hauptmann, zu dem er die ihn jagenden Kezankier geführt hatte.
    Als die anderen S'tarra die Zelle verlassen hatten, stellte Sitha sich über den liegenden Cimmerier. »Läge es bei mir«, zischte er ergrimmt, »würdest du jetzt sterben. Aber der Meister hat noch Verwendung für dich.« Aus seinem Gürtelbeutel holte er ein Fläschchen und preßte es zwischen Conans Zähne. Bittere Flüssigkeit rann über seine Zunge. »Wenn der Meister deine Seele hat, überläßt er mir vielleicht das, was von dir übrig ist.« Mit einem zischelnden Lachen steckte Sitha das leere Fläschchen in den Beutel zurück und stapfte aus dem Verlies. Knallend schlug er die schwere Tür hinter sich zu.
    Conan spürte, wie allmählich Kraft in seine Glieder zurückkehrte. Schwach stützte er sich auf die Ellbogen, bis er sich schließlich aufsetzen konnte, und lehnte sich an die kalte Steinwand.
    Der hakennasige zamorianische Hauptmann beobachtete ihn nachdenklich mit dunklen Augen. An seinen Armen waren längliche Blasen zu sehen und auch an seiner Brust, wo sein Unterwams aufgerissen war. »Ich bin Haranides«, sagte er nach einer Weile. »Mit wem habe ich die Ehre, diese – ah – Unterkunft zu teilen?«
    »Ich bin Conan«, erwiderte der Cimmerier. Er probierte die Ketten aus, die von den Eisenbändern um seine Hand- und Fußgelenke zu dem Eisenring an der Wand führten. Sie waren etwa drei Fuß lang und ihre Glieder viel zu dick, als daß er sie hätte brechen können. Selbst wenn er seine volle Kraft zurück hatte, was noch lange nicht der Fall war, würde er es bestimmt nicht vermögen.
    »Conan«, murmelte Haranides. »Ich habe diesen Namen in Shadizar gehört, Dieb. Hätte ich dich nur erkannt, als wir uns das letztemal begegneten.«
    Der Cimmerier wandte sich nun voll ihm zu. »Du erinnerst dich also an mich?« Wenn der andere ihn duzte, sah er keinen Grund für das Ihr, auch wenn Haranides Hauptmann war.
    »So schnell vergesse ich einen Mann mit Schultern wie ein Bulle nicht, und schon gar nicht, wenn er mir zweihundert Bergkrieger als Geschenk brachte.«
    »Seid ihr uns tatsächlich gefolgt? Nur deshalb tat ich es nämlich.«
    »Ich bin dir gefolgt«, antwortete Haranides verbittert. »Oder vielmehr folgte ich der Roten Falkin und den

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