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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sie es nicht und trat
zur Seite. »Zuerst der Thron, Taramenon; diese Bronzefigur, die du verfluchst,
ist unbedingt erforderlich, wenn wir ihn gewinnen wollen. Schick die Männer
aus, jetzt gleich!«
    Eine
Vielfalt von Gefühlen spiegelte sich auf seinem Gesicht, und wieder einmal
dachte sie, wie leicht durchschaubar Männer doch waren. Zweifellos bildete er
sich ein, daß sein Gesicht unbewegt sei, doch sie wußte, daß er diesen Vorfall
zu einer Menge anderer fügte und sich ausdachte, wie er sie dafür zahlen lassen
würde, wenn sie erst sein war.
    »Ich
werde mich sofort darum kümmern, Synelle«, versicherte er schließlich unwirsch.
    Als
er gegangen war, lächelte sie triumphierend. Bald würde sie über ungeheure
Macht verfügen. Aus dem Lächeln wurde überschäumendes Lachen. Ihr allein, ganz
allein, würde die Macht gehören.

5.
     
     
    Die
nächtlichen Straßen von Ianthe lagen dunkel und verlassen, doch ein Schatten
bewegte sich nahe von Baron Timeons Palast. Eine vermummte Gestalt drückte sich
an die reichverzierten Marmorwände, und kühle grüne Augen, leicht schräg über
hohen Wangenknochen, beobachteten die Wachen, die ihre Runden zwischen den
wuchtigen kannelierten Alabastersäulen zogen. Diese Wachen störten sie nicht,
aber würde er, der im Palast schlief, sich an die Schliche seiner Zeit als
Einbrecher erinnern?
    Die
Gestalt warf den Kapuzenumhang ab und offenbarte sich nun als Frau in engem
Oberteil und hautumschmiegendem Lederbeinkleid mit weichen roten Stiefeln. Der
Mondschein schimmerte auf dem leuchtend roten Haar, das sie mit einer feinen
Kordel aus dem Gesicht gebunden hatte. Schnell nahm sie den Waffengürtel von
der Taille und schlang ihn sich über den Hals, daß ihr turanischer Krummsäbel
auf dem Rücken ruhte. Dann überprüfte sie den Lederbeutel, der an ihrer Seite
hing. Mit schlanken Fingern tastete sie vorsichtig über das in den Marmor
gehauene Zierwerk; dann kletterte sie auch schon wie ein Affe daran hoch.
    Unter
dem Rand des flachen Daches hielt sie an. Stiefel knarrten auf den
Schieferplatten. Er erinnerte sich also. Doch trotz des beachtlichen Rufes, den
diese Freie Kompanie sich im Land geschaffen hatte, handelte es sich eben doch
nur um Soldaten. Die auf dem Dach drehten ihre regelmäßigen Runden, wie Wachen
in einem Lager. Die gemessenen Schritte kamen näher, näher – und entfernten
sich.
    Geschmeidig
wie ein Panther war sie auch schon auf dem Dach und huschte zu den Schatten
zwischen den gut drei Dutzend Schornsteinen. Am gegenüberliegenden Dachrand
schaute sie, auf dem Bauch liegend, in den innenliegenden Garten hinunter, um
den herum der Palast verlief. Dann wanderte ihr Blick zu den Fenstern unter
ihr, bis sie die seiner Schlafkammer gefunden hatte. Sie waren dunkel. Also
schlief er. Sie hatte vermutet, er würde sich mit einer willigen Maid vergnügen
– einer aus einer endlosen Reihe. Das war eines der Dinge, an die sie sich am
besten erinnerte: seine Vorliebe für Frauen und die der Frauen für ihn.
    Es
war nicht schwer gewesen, Näheres zu erfahren, nicht einmal Bestechungen hatte
es bedurft. Sie hatte lediglich vortäuschen müssen, eine Magd zu sein – das
allerdings war wiederum eine Sache für sich gewesen, denn Mägde von ihrem
Aussehen fanden sich allzu schnell im Bett ihres Herren wieder –, und so hatte
sie das Vertrauen der Mägde aus Baron Timeons Palast gewonnen, die auf den
Märkten einkauften. Sie hatten ihr bereitwillig von dem vornehmen Haus erzählt,
in dem sie dienten; von ihrem fetten Herrn und seinen ständig wechselnden
Kurtisanen; von den Söldnern, die er sich zu seinem Schutz geholt hatte. Ja,
vor allem von ihnen hatten sie gern erzählt, hatten dabei gekichert und
einander aufgezogen, denn es schien nicht selten vorzukommen, daß die eine oder
andere mit Heu auf dem Rücken aus den Stallungen kam oder in irgendeinem
verborgenen Winkel von einem anderen Pärchen ertappt wurde.
    Sie
war sicher, daß es auch im Garten Posten gab, doch die interessierten sie
nicht. Sie holte aus ihrem Lederbeutel ein Seil aus schwarzgefärbter,
geflochtener Seide, an dessen einem Ende ein umwickelter Enterhaken angebracht
war. Diesen befestigte sie an der Verzierung des Dachrands und ließ das Seil in
die Dunkelheit hinunterfallen. Es war gerade lang genug, daß sie das gesuchte
Fenster erreichen konnte.
    Geschickt
kletterte sie an dem Seil hinunter, und schon stand sie in der Kammer. Hier war
es schwarz wie in Zandrus Siebter Hölle. Sie nahm

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