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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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auch?«
    »Nein, Sir. Ich kann wirklich und wahrhaftig bezeugen, daß ich keine Ghuls hier getroffen habe.« Die Stimme des alten Gefangenen wurde fast übermütig. »Denn eins kann ich dir versichern, Fremder, wenn ich auf einen gestoßen wäre, hätte ich ihn gefressen.«
    Das pfeifende Gelächter nach dieser Bemerkung klang in Conans Ohren wie das eines Wahnsinnigen. Trotzdem konnte er sein eigenes Lachen nicht zurückhalten, wodurch ein wenig seine Zurückhaltung gegen den unheimlichen Besucher wich, obwohl ein leichtes Grauen blieb. Es kam ihm aber vor, als habe dieser Heiterkeitsausbruch bei dem alten Mann die Leidensjahre ausgewischt.
    »Na schön«, meinte Conan, dem der ganze Leib vom Lachen schmerzte, »dann sind wir also Zellengenossen. Und wenn nicht, kann ich auch nicht viel dagegen tun.« Er lehnte sich an die kalte Mauer zurück. »Wie heißt Ihr denn, Alter?«
    Das Schweigen, das nach dem pfeifenden Lachen gefolgt war, dauerte sehr lange. Schließlich sagte die Stimme kläglich: »Zürnst du mir sehr, Fremder, wenn ich dir nicht antworte?« Conans unsichtbarer Nachbar sprach mit einer Seelenqual, die schon an Hysterie grenzte. »Kannst du mir wirklich die Schuld geben, wenn ich ein Wort nicht über die Lippen bringe, das ich seit unzähligen Jahren weder gehört noch ausgesprochen habe, das ich vergessen habe?«
    »Vergeßlich, was?« Conan wollte seinen unsichtbaren Freund jetzt unterstützen. »Oder verschwiegen. Aber das ist gleich. Erzähl mir statt dessen von dem Ereignis, das dich ins Gefängnis brachte. Wie ich annehme, hast du kein Verbrechen begangen, oder?«
    Trockenes leises Schluchzen kam von dem Alten, der gerade noch wild gelacht hatte. »Es hat keinen Zweck! Frag mich lieber, wie man Fliegen aus Spinnennetzen holt oder wo die Ratten hier unten ihre Jungen verstecken.« Die Stimme fuhr stockend fort: »Mein Leben als Mensch ist vorbei, vergessen. Alles ist im Nebel der Vergangenheit verblichen. Ich bin hier schon zu lange. Ich kann dir nichts mehr darüber berichten.«
    Der Kerl hat hoffnungslos den Verstand verloren, dachte Conan. Er sprach jetzt ganz ruhig, etwas herausfordernd weiter: »Willst du damit sagen, daß du nicht daran denkst, von hier wegzugehen, zurück in die Welt da oben? Wenn ja, dann scher dich weg! Dann kann ich dich nicht brauchen.«
    Nach einer kurzen Pause hatte der Alte sich wieder gesammelt. »In der Tat habe ich oft von hier weggehen wollen«, antwortete er ernst. »Auch wenn ich vergessen habe, wie der Himmel aussieht, und ich weiß, daß ich das Licht der Sonne nicht mehr ertragen kann. Dennoch würde ich gern hinaus – vielleicht nachts ...«
    »Dann hol mir ein paar Bausteine oder einen Balken, damit ich die Kette brechen kann.«
    »Das geht viel einfacher, mein Freund.« Die Stimme machte eine erwartungsvolle Pause. »Aber wenn ich dich befreie, mußt du mir versprechen, daß du auch bei meiner Befreiung hilfst. Habe ich dein Wort?«
    »Aber natürlich, ja, Mann!«
    »Dann warte hier. Es dauert nur einen Augenblick.«
    »Habe ich eine andere Wahl als zu warten, Alter?« Mehr sagte Conan nicht, da er die schlurfenden Schritte hörte. Es war unheimlich. Diesmal entfernten sie sich so langsam, daß es ihm wie eine Ewigkeit vorkam, fast unerträglich. Er lauschte und überlegte, welchen irrsinnigen Plan der Alte wohl ausgeheckt hatte.
    Aber wenigstens wurde er nicht von Ghuls angenagt. Conan hob die Arme und bemühte sich, dadurch die Schmerzen etwas zu lindern.
    Nach einer Weile verstummten die Schritte. Wieder war Conan allein in der schweigenden Leere. Er blickte zur Tür des Verlieses. Der schwache Lichtstrich blieb unverändert. Entweder hatte der Wachtposten nichts gehört, oder er fürchtete sich vor den Stimmen aus den Katakomben.
    Ob er je wieder von dem greisen Gefangenen hören würde? Vielleicht hatte er sich den seltsamen Besuch nur eingebildet? Oder irgendwelche nächtlichen Geister hatten ihn genarrt. Conan nahm seine schweigende, wachsame Stellung wieder ein, um gegen die Gefahren der Dunkelheit gewappnet zu sein.
    Da hörte er über sich ein raschelndes, kratzendes Geräusch. Eine Ratte, dachte er, als ihm Staub übers Gesicht rieselte. Doch dann kapierte er und nahm die Kette begierig in die Hände. Der alte Mann mußte die Haltevorrichtung auf der anderen Wandseite gelöst haben!
    Er zerrte an der Kette. Sie gab nach. Noch ein kräftiger Ruck, und sie war lose. Der Cimmerier hielt das freie Ende hoch, damit es nicht zu Boden klirrte. Langsam

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