Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
noch an den jungen Leutnant, den wir verprügelt haben, Sire? Wie hieß der doch gleich wieder? Arnurf? Der, mit dem wir die ganze Nacht gewürfelt haben und der seine Schulden nicht bezahlen wollte.«
    Verzweifelt ballte Conan die Faust, um Ralfic eine aufs Maul zu versetzen, damit er endlich ruhig war. Doch da kam ihm der Diener zu Hilfe. »Lord Favian, Verzeihung, Sire.« Er drückte dem überraschten Cimmerier einen Becher mit goldgelbem Met in die Hand. Dann klemmte er das leere Tablett unter den Arm, machte kehrt und ging fort.
    »Aha, ein kluger Lakai! Er gibt den letzten Becher dem edelsten aller anwesenden Lords!« krähte Ralfic und lachte sofort selbst über diesen, wie er fand, köstlichen Scherz. Auch andere nickten und stimmten ins Lachen ein.
    Obgleich Conan durstig war, hatte er eine andere Verwendung für das Getränk. Er verzog das Gesicht und stöhnte, als werde ihm plötzlich schlecht. Dann drückte er dem verdutzten Ralfic den Becher in die Hand, daß der Met überschwappte, und ging weg.
    »Vielen Dank, Sire!« rief ihm Ralfic nach. »Ein Toast auf Euch, Lord Favian! Reinigt Euren Magen nur ordentlich, Sire! Dann werdet Ihr Euch gleich wieder besser fühlen.«
    Conan war bereits am Eingang zum dunklen Seitenzimmer, als er den grauenvollen Schrei hörte. Er war versucht, so zu tun, als hätte er nichts gehört, und einfach weiterzugehen; aber dann drehte er sich doch um. Er klappte schnell das Visier herab und schob sich durch die Schaulustigen.
    Ralfic lag neben der Brüstung und hielt sich den Bauch. Blutiger Schaum drang aus dem Mund des jungen Burschen. Der Becher war in Scherben. Rauch stieg auf, wo die Reste des Getränks auf den polierten Holzboden gefallen waren.
    Ein Gast beugte sich über den sterbenden Landedelmann. Jetzt bahnten sich auch Wachen einen Weg durch die erschrockenen Umstehenden. Ohne auf sie zu warten, lief Conan in die Richtung, in welche der Lakai mit dem Giftbecher verschwunden war. Dann hörte er aufgeregte Schreie in der Nähe eines Ganges am Kopf der Freitreppe. Ja, dort sah er das braune Wams des Schurken gerade verschwinden! Mit der schweren Rüstung konnte er nicht so schnell laufen wie sonst. Hinter sich hörte er jetzt auch das Klirren der Eisernen Wächter in ihren Rüstungen.
    Der Cimmerier kannte sich inzwischen im Schloß so gut aus, daß er ahnte, wohin der feige Meuchelmörder fliehen wollte. Kurz vor dem Ende des Ganges gab es eine Treppe nach unten. Conan nahm vier Stufen auf einmal. Da hörte er in dem Gewölbe unten Schritte, dann ein ersticktes Röcheln und leise Stimmen.
    Weit mußte er nicht mehr laufen. Schon nach wenigen Schritten war die Verfolgung zu Ende. Der Giftbote lag mit einem Dolch in der Brust vor ihm. Er war tot. Svoretta stand daneben und wischte sich soeben das Blut von der fleischigen Hand.
    Der Herr aller Spione blickte Conan an, als wolle er mit den Blicken das Visier durchbohren. »Ah, Lord Favian«, sagte er laut. Dann fuhr er leise fort: »Selbstverständlich weiß ich genau, wer du bist; aber ich nenne dich sicherheitshalber Lord Favian.« Der fette Minister warf schnell einen Blick zur Treppe und hinter sich ins spärlich erleuchtete Gewölbe. Niemand war zu sehen. »Ich verstehe nicht, was du hier eigentlich zu suchen hast. Deine Befehle lauteten doch, daß du dich nirgends zeigen und warten solltest. Geh sofort zurück und halte dich bereit. Es ist durchaus möglich, daß deine Arbeit heute nacht noch beginnt.«
    Zwei Wachen kamen angerannt. Svoretta verlangte einen genauen Bericht von ihnen. Nachdem sie ihm von dem Gift und Ralfics Tod erzählt hatten, nickte er nur wissend und warf Conan einen Blick zu.
    Im nächsten Augenblick wurden wieder Schritte laut. Baron Baldomer kam aufgeregt angestürmt. Zwei Wachen folgten ihm auf den Fersen.
    Svoretta stieß die Leiche mit der Fußspitze an. »Ein berüchtigter Rebell, Mylord«, sagte er. »Zufällig begegnete er mir hier. Ich erkannte ihn sofort und habe ihn unschädlich gemacht. Dann kamen die Wachen und berichteten mir, daß er seine Schurkerei bereits vollbracht hatte: Er wollte Euren Sohn vergiften, Mylord. Zum Glück hat er Pech gehabt.«
    »Ja, das war wirklich ein Glück«, sagte Baron Baldomer und schaute Conan an. Sein gesundes Auge glänzte beinahe so wäßrig wie das kranke. »Komm mal her, Junge!«
    Dann nahm er den Cimmerier beiseite, so daß die Eisernen Wächter ihn nicht hören konnten. Nur Svoretta kam mit. »Du siehst jetzt, wie klug es von mir war, dich

Weitere Kostenlose Bücher