Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche
mißtrauisch drein.
»Dake wird nur wütend und bestraft uns grausam«, sagte Sab schließlich.
»Und wenn er nichts davon erfährt?«
»Er weiß immer alles«, sagte Penz. »Die Magie ist direkt mit ihm verknüpft.«
»Dann könnt ihr ihm doch sagen, daß ich euch zum Fluchtversuch gezwungen habe«, erklärte Conan.
Einer nach dem anderen stieg aus dem Wagen. Conan führte sie an. Er stapfte durch den dicken Schlamm ein Stück vom Wagen weg in die Gegenrichtung, in der Dake und Kreg verschwunden waren.
Doch nach ungefähr zehn Schritten hielt eine Barriere den Cimmerier auf. Es war in der klaren Morgenluft nichts zu sehen, doch Conan hatte das Gefühl, als drücke er gegen einen Zaun aus prall gespannten riesigen Bogensehnen. Dieser Zaun gab etwas nach, schnellte jedoch sofort wieder zurück. Unter Aufbietung aller Kräfte schaffte er es, noch zwei Schritte weiterzugehen, doch dann stieß diese unsichtbare Wand ihn so hart zurück, daß er drei Schritte in den Schlamm zurückglitt, ehe er wieder festen Halt gefunden hatte.
»Kommt her und stellt euch neben mich!« befahl Conan.
Als alle acht Gefangene sich gegen die unsichtbare Barriere stemmten, gab diese etwas nach. Der Gruppe gelangen sechs hartumkämpfte Schritte, ehe Schluß war. Der magische Schutzzaun schob sie sanft, aber nachdrücklich zurück zum Wagen. Alle Mühe war vergeblich gewesen.
Conan kochte vor Wut. Wieder rannte er gegen die Barriere an, diesmal mit gezücktem Schwert. Vielleicht konnte er eine Bresche in die Freiheit schlagen ...
Zu seiner und seiner Gefährten Überraschung kam der Cimmerier im Schlamm über fünfzehn Spannen vorwärts. Über dreimal so weit, wie sie es alle gemeinsam geschafft hatten. Das Schwert hatte er noch nicht benutzt. Hoch schwebte die Klinge in der Luft. Als Conan wieder von der elastischen Barriere aufgehalten wurde, stieß er einen wütenden Fluch aus und schlug mit dem Schwert gegen die unsichtbare Wand, die ihn zurückstieß.
Der Zauberbann brach!
Conan arbeitete sich weitere fünf Schritte vorwärts. Seine Wut wich einem Triumphgefühl. Er besiegte den Bann des Zauberers!
Als jedoch seine Wut abnahm, packte ihn die unsichtbare Hand und schleuderte ihn zurück. Der junge Cimmerier flog durch die Luft wie ein Felsbrocken, den ein Gott aus Spaß geworfen hatte. Conan landete hinter den Gefährten im Schlamm und rutschte bis fast zum Wagen zurück.
Der Cimmerier stand auf und wischte sich den Schlamm ab. Dabei fragte er sich verblüfft, was geschehen war. Er war sicher, daß es ihm gelungen war, den Bann zu brechen. Aber danach?
In diesem Augenblick kam Dake mit seinem Schergen Kreg zurück. Conan sah Besorgnis, dann aber Erleichterung auf dem dunklen Gesicht des Zauberers.
»Hast versucht, uns zu verlassen, Conan? Warum kapierst du nicht, daß das nur eine Verschwendung deiner Kraft und Energie ist? Du solltest deine Kräfte für die Kämpfe schonen, die ich auf dem Weg nach Shadizar für dich anberaumen werde. Mein Zauberbann ist unlösbar.«
Conan wischte sich weiterhin den Schlamm vom Körper und schwieg.
»Da ich dein Herr und Meister bin, Conan, muß ich jeden Versuch, sich mir zu widersetzen, streng bestrafen.«
»Laß deinen Ärger an mir aus«, sagte Conan. »Ich habe die anderen gezwungen, es zu versuchen.«
Dake musterte seine Sklaven, dann wieder den Cimmerier. »Ja, das sieht dir ähnlich. Du willst jedes Problem mit roher Gewalt lösen. Na schön, dann mußt du eben leiden!«
Der Zauberer wandte sich an Kreg. »Du kannst ihm weh tun; aber nicht so verletzen, daß er ernstlich Schaden nimmt. Verstanden?«
Kreg grinste.
»Und du, blöder Barbar, bleibst schön still stehen und läßt dich von Kreg bestrafen!« sagte Dake zu Conan. »Und denk immer daran: Es ist sinnlos, sich gegen mich aufzulehnen.«
Kregs erster Schlag traf Conan ins Gesicht. Er konnte sich nicht wehren, auch nicht ausweichen. Voll tiefster Verachtung blickte der Cimmerier den Schergen Dakes an. Obwohl er wußte, daß es nicht klug war, konnte er nicht der Versuchung widerstehen, Kreg zu verhöhnen. »Ist das alles, was du kannst, du blonder Köter? Ein Moskitostich ist schlimmer.«
Kregs Gesicht färbte sich vor Wut tiefrot. Er hob den Fuß, um Conan mit dem Stiefel zu treten.
»Vorsicht, Kreg!« warnte Dake. Seine Stimme klang sanft. »Wenn er so verletzt ist, daß er nicht kämpfen kann, werde ich dir entsprechende Wunden zufügen.«
Kregs Wutausbruch wurde durch diese Warnung abgemildert. Er zog den Fuß
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