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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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daß sie Temoten köpften und unsere Sachen stahlen, oder?«
    Zelandras Wut war damit nicht gestillt.
    »Und wie soll ich mit diesen Leuten verhandeln?« Sie zeigte auf die Menge. »Sollen wir sie ebenfalls töten?«
    »Wir brauchen uns überhaupt nicht mit ihnen zu befassen. Freundlicherweise haben die Soldaten uns ihre Kamele zurückgelassen. Wir sind über alle Berge, ehe die guten Bewohner Bel-Phars entscheiden, ob sie gegen uns kämpfen sollen oder nicht. Los, laßt uns alles auf die Kamele packen. Temoten, du solltest so schnell wie möglich ablegen.«
    Der Fährmann eilte wortlos davon, nahm das Haltetau vom Polder, sprang in sein Boot und stieß sich von der Mauer ab. Auf dem Fluß setzte er das Segel. Mit hörbarem Knall fing es den Wind ein.
    Neesa führte das Kamel zurück, dessen Reiter sie getötet hatte. Dann beluden alle die Tiere, die ganz und gar nicht willig waren. Jetzt wurde die Menge größer. Einige Männer wagten es sogar, die Leichen auf dem Dock näher zu betrachten, aber keiner hinderte Lady Zelandra und ihre Gefährten daran, sofort aufzubrechen. Offenbar waren die Soldaten bei den Bewohnern der Stadt nicht sehr beliebt gewesen. Bereitwillig teilte sich die Menge, als Conan mit seiner Schar aus Bel-Phar hinaus ritt. Der Cimmerier sah in neugierige und verängstigte Gesichter, doch niemand vertrat ihnen den Weg.
    Nachdem sie das Pflaster der Stadt hinter sich gelassen hatten und wieder auf dem trockenen Boden Stygiens ritten, wandte Conan sich im Sattel um und blickte zurück über den Styx. Temotens Segel war nur noch eine schmale Sichel vor dem purpurnen Abendhimmel. Einen Moment lang schaute der Cimmerier ihm nach, dann heftete er die Augen wieder auf die Straße, die vor ihm lag.

N EUNZEHN
     
     
    Ethram-Fal und sein Hauptmann Ath ritten vom felsigen Hochland hinab in eine unendliche Wüste aus Sand und Steinen. Sie führten acht reiterlose Kamele durch die drückende Hitze. Gnadenlos sandte die grelle Sonne ihre Strahlen herab und hämmerte auf die Erde. Hitzeschleier stiegen vom Boden auf.
    Hinter ihnen zeichneten sich die schroffen Gipfelzacken des Drachenkamms gegen den Horizont ab. Vom rauhen Gebirge fiel das Land langsam zu den Ausläufern der Berge und von Cañons zerklüfteten Hochebenen zur ebenen Wüste ab.
    Die beiden Männer ritten schweigend dahin. Ath trug unter dem weiten weißen Umhang seine volle Rüstung, doch schien ihm die Hitze nichts auszumachen. Ethram-Fals Kaftan mit der Kapuze war für seinen schmächtigen Körper viel zu groß. Mit großer Regelmäßigkeit führte er alle paar Minuten einen Ziegenschlauch mit verwässertem Wein und Smaragd-Lotusstaub an die Lippen und trank.
    Als die weiße Sonne am farblosen Himmel ihren Höhepunkt überschritten hatte, liefen die Kamele nicht mehr über harte Kiesel, sondern über ockerfarbenen Sand. Die Dünen reichten bis zum Horizont und schienen sich bis zum Rand der Welt auszudehnen. Gelegentlich unterbrach eine von Wind und Wetter ausgehöhlte rötliche Steinsäule die Eintönigkeit des riesigen Sandmeers.
    Es war bereits später Nachmittag, als der Zauberer und sein Soldat eine hohe Düne erklommen hatten und in die Ferne schauten. Der Anblick war jedem Reisenden hochwillkommen. Eine grüne Oase war zu sehen, die wie eine Brosche aus Smaragden und Türkisen an der Brust einer Mumie wirkte. Gegen den Sand sah die üppige Begrünung um einen Teich, der in der Sonne glänzte, besonders lebendig aus.
    »Dort«, sagte Ath und deutete mit dem Arm auf die Oase. Ethram-Fal nickte nur und trieb sein Kamel zur Eile an.
    Am äußeren Rand der Oase wuchs dorniges Gestrüpp, doch zum Teich hin war alles grün. Neben dem Wasser stand eine Dattelpalme. An ihrem Stamm flatterten die Reste eines Sonnenschutzes, den ein Reisender zurückgelassen hatte.
    Die beiden Männer ritten zum Teich und stiegen ab. Dann legten sie sich auf den Bauch und tranken das warme klare Wasser. Nachdem Ath seinen Durst gestillt hatte, spritzte er sich Wasser ins Gesicht und machte sich an die Arbeit. Auf dem Rücken eines jeden Kamels waren vier große Wasserkrüge festgeschnallt. Ath nahm einen Krug, watete in den Teich, füllte den Krug und befestigte ihn wieder am Sattel des Kamels. Ethram-Fal saß mit untergeschlagenen Beinen im Schatten der Dattelpalme und schaute ihm zu.
    »Ath«, sagte er nach einer Weile, »ich war so in meine Studien vertieft, daß ich mich kaum um die Männer gekümmert habe. Werden sie durch mangelnde Bewegung

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