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Conan und die Straße der Könige

Conan und die Straße der Könige

Titel: Conan und die Straße der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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Einige flohen – die anderen starben.
    Da der Durchbruch in der Aalstraße zweifellos kurz bevorstand, hatte Korst den größten Teil seiner Truppen in diesen Sektor abkommandiert. Trotz anfänglicher Rückschläge und schwerer Verluste durch den unerwarteten Widerstand versprach der Kampf nun doch einen zufriedenstellenden Ausgang. Er hatte die Rebellen soweit, daß sie sich zu einer regelrechten Schlacht gesammelt hatten, und jetzt würde er sie in einem entscheidenden Gefecht aufreiben. Einigen mochte vielleicht die Flucht gelingen – aber die Revolution würde unterdrückt und die Umstürzler bis auf den letzten Mann niedergemacht werden. Rimanendo würde einem General gegenüber bestimmt äußerst großzügig sein, dessen Sieg seine Ehre wiederherstellte und die Gefahr seines Sturzes beseitigte.
    Mit blutbesudelten Waffen näherte sich die Letzte Wache der Aalstraße.
    Ihr kurzes, aber tödliches Scharmützel mit dem Sperrtrupp hatte die Aufmerksamkeit der Hauptmacht des Generals bereits auf die Letzte Wache gelenkt. Ein paar der Überlebenden hatten stammelnd Bericht erstattet, der jedoch so irrsinnig klang, daß man ihn als der Panik entsprungene Sinnestäuschung ansehen mußte. Korst nahm an, daß es sich um einen verzweifelten Ausfall der belagerten Rebellen handelte, und so befahl er sofort einen Gegenangriff, und die Hauptmacht der Königlich Zingaranischen Armee marschierte los. In der zunehmenden Dunkelheit außerhalb der Flammen mochte den Soldaten das unnatürliche Aussehen ihrer Feinde nicht gleich auffallen – vielleicht dachten sie, die Gegner hätten sich zur besseren Tarnung für einen Nachtangriff mit schwarzem Fett eingerieben.
    Ein Pfeilhagel begrüßte die stummen Krieger, als sie durch die Rauchschwaden marschierten. Aber sie suchten weder Deckung, noch kam es zu Ausfällen in ihren Reihen. Korsts Schützen schrieben es der trügerischen Beleuchtung zu. Sie erachteten ihre Mission als erledigt und überließen es den Fußsoldaten, sich weiter mit dem Rebellenausfall zu beschäftigen.
    Ihr Kampfgeschrei klang merkwürdig schrill, da es von ihren gleichmütigen Gegnern nicht beantwortet wurde, als die zingaranischen Soldaten sich gegen die Letzte Wache warfen. Man konnte es mit einer gewaltigen Welle vergleichen, die gegen eine Basaltklippe brandete. Die Welle brach in aufspritzendem Gischt. Dieser Gischt war rot.
    Waffen aus Stahl zerbarsten an diamanthartem Fleisch. Klingen, die wie schwarzer Stein schimmerten, glitten durch Fleisch und Knochen, als wäre zwischen beiden kein Unterschied. Korsts Soldaten wurden im wahrsten Sinne des Wortes zerstückelt. Aus Schlachtrufen wurden Todesschreie, die sich mit dem weichen Krachen zerschmetterten Fleisches, dem Plätschern von Blut und dem dumpfen Aufprall abgetrennter Körperteile vermischten.
    Uralte Zauberei hatte menschliche Krieger in unvernichtbare Zerstörungsmaschinen verwandelt. Als Wesen aus lebendem Stein bewegte die Letzte Wache sich mit aller Geschicklichkeit und Geschwindigkeit von Elitekriegern, die sie einst gewesen waren. Doch wurden ihre unverwundbaren Körper jetzt auch noch von Muskeln mit übernatürlicher Kraft bewegt. Diamantharte Waffen stachen und schmetterten durch Rüstung und Fleisch. Obsidianfäuste schlossen sich um menschliche Glieder und rissen Muskeln und Sehnen von zermalmten Knochen.
    Das Grauen war so ungeheuerlich, daß jene, die Zeuge davon waren, zeitweilig gelähmt zu sein schienen. Doch als ihre vordersten Reihen erbarmungslos niedergemetzelt waren, schüttelten die dichtauf folgenden Kameraden ihre durch den Schock bedingte Betäubung ab und ergriffen panikartig die Flucht. Die Soldaten der Nachhut, die sich des nähernden Grauens immer noch nicht bewußt waren, hörten die Schreie. Sie schlossen daraus, daß die vorderen Reihen auf unerwarteten Widerstand der Rebellen gestoßen waren, und eilten vorwärts, um ihren Kameraden zu helfen. Sie stießen mit den Fliehenden zusammen. Offiziere brüllten Befehle, panikerfüllte Soldaten schrien furchtgeschüttelt und beantworteten die gestellten Fragen mit unverständlichem Gebrabbel. Durch die schmale Straße beengt, ballten die vorderen und hinteren Reihen sich zu einer wirren, unbeweglichen Leibermasse zusammen.
    In dieses wogende Chaos marschierte die Letzte Wache unaufhaltsam hinein. Die Obsidiankrieger schwangen ihre blutgetränkten Waffen mit unermüdlicher Präzision. Blut floß über die Straße, Leichen bedeckten das Pflaster. Als Geschöpfe aus Stein

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