Confusion
Teil ihrer Unterhaltung mit: » Mira , die Bucht scheint ewig weiterzugehen, kein Wunder, dass sie dachten, Kalifornien wäre eine Insel.«
»Hat nicht Euer Gatte sie eines Besseren belehrt, Madame?«
»Ihr seid zu schmeichlerisch, Pater Edmund, sogar für einen Jesuiten.«
»Mit Verlaub, Madame, ich bin Jansenist.«
»Ach, ich wollte auch Jansenist sagen – ich bin noch ganz verwirrt und weiß manchmal nicht, ob ich wache oder träume.«
»Das Vorgebirge im Süden des Tores wäre ein prächtiger Ort, um eine Stadt zu bauen«, sagte Edmund de Ath. »Eine Batterie an dieser Stelle könnte die Meerenge kontrollieren und die ganze Bucht in einen spanischen See verwandeln, der mit Missionen zur Bekehrung all dieser Indianer gesprenkelt wäre.«
»Amerika ist groß, und es gibt viele schöne Stellen, um Städte zu bauen«, sagte Elizabeth de Obregon wegwerfend.
»Ich weiß, aber schaut Euch diesen Ort doch nur an! Es ist, als hätte Gott ihn hier geschaffen, damit er bebaut wird!«
Sie schlenderten weiter, und Jack hörte nichts mehr. Was auch gut war – er hatte genug gehört. Es war die Art von geistreicher, vornehmer Konversation, der er nicht mehr hatte lauschen müssen, seit er die Christenheit hinter sich gelassen hatte, und sie erfüllte ihn mit dem altbekannten Bedürfnis, auf Deck zu stürzen und diese Leute über Bord zu werfen.
Als Elizabeth de Obregon anfing, von dem Obst und Gemüse Kaliforniens zu essen und wieder zu Kräften zu kommen, begann sie häufiger ihre Kajüte zu verlassen und sich sogar hin und wieder zu den Männern in der Offiziersmesse zu gesellen.
Nachdem Jack seinen Partnern gewisse Dinge erzählt hatte und sie ein oder zwei Tage hatten verstreichen lassen, bemerkte Moseh eines Abends beim Essen, zu Elizabeth gewandt: »Die Lage dieser Bucht erscheint mir so günstig, dass sie vermutlich Einfaltspinsel aus aller Welt anziehen wird... Bestimmt werden die Russen in den nächsten Jahren eine Festung auf diesem Vorgebirge bauen.«
Elizabeth bemühte sich, ihre Belustigung über die Reaktion Edmund de Aths, der rot anlief und sein Essen betont langsam kaute, höflich zu verbergen. Sie drehte sich zu Moseh um und fragte: »Und warum, bitte, würden kultivierte Männer hier nicht bauen?«
»Ah, Madame, ich möchte Euch nicht mit den ermüdenden Spekulationen der Kabbalisten langweilen...«
»Ganz im Gegenteil, mein Stammbaum ist voller Conversos , und ich versenke mich gern in die Weisheit der Rabbis.«
»Madame, wir befinden uns in der Nähe des vierzigsten Breitengrades. Die goldenen Strahlen der Sonne und die silbernen des Mondes treffen hier in einem schrägen Winkel auf der Erdoberfläche auf, statt sie senkrecht zu bescheinen. Nun wissen kabbalistische Hexenmeister
schon seit den Tagen des ersten Tempels, dass die einzelnen Metalle, die in der Erde wachsen, durch bestimmte Strahlen entstehen, die von den verschiedenen Himmelskörpern ausgehen, in die Erde eindringen und sich dort mit den Elementen Erde und Wasser zusammentun, um, je nachdem, von welchem Planeten der Strahl ausging, Gold, Silber, Kupfer, Quecksilber, et cetera zu erzeugen, das heißt, die Strahlen der Sonne erzeugen Gold, die des Mondes Silber, et cetera , et cetera . Die natürliche Schlussfolgerung daraus ist, dass in sonnigen Gegenden nahe dem Äquator in Hülle und Fülle Gold und Silber zu finden sind.«
»Die Alchimisten des Christentums haben diese Erkenntnis entweder von Euren Kabbalisten entlehnt oder sind selbst darauf gekommen«, sagte Elizabeth.
»Wie Ihr wisst, Madame, waren die großen Metropolen al-Andalus , Cordoba und Toledo, Schmelztiegel, in denen die gelehrtesten Männer des Christentums, des dar al-Islam und der Diaspora ihr Wissen vermischten...«
»Ich dachte, die Funktion eines Schmelztiegels sei die zu läutern, und nicht die zu vermischen«, sagte Edmund de Ath und setzte eine engelhafte Miene auf.
»Mit einem Disput über alchimistische Geheimnisse würden wir der Lady einen schlechten Dienst erweisen«, sagte Moseh. »Sie klärt mich darüber auf, dass die Weisen des Königs von Spanien mit der Art und den Eigenschaften der astrologischen Strahlungen wohl vertraut sind. Allerdings hätte jeder Schwachkopf mit einem flüchtigen Blick auf eine Landkarte zu dem Schluss kommen können, dass der spanische König alles über Strahlen weiß, denn es war immer die kluge Politik des Spanischen Reiches, dem Äquator zu folgen und Kolonien in dem goldhaltigen Gürtel zu errichten, wo Sonne
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