Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue

Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue

Titel: Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
Vom Netzwerk:
des Mondes, der sich hinter einer Schleierwolke verbirgt.
    Schwer atmend bleibt Conni liegen. Ihr linkes Schienbein tut höllisch weh. Sie muss sich irgendwo gestoßen haben. Ganz langsam bewegt sie Arme und Beine, aber der weiche Waldboden hat ihren Sturz anscheinend abgefedert.
    Sie setzt sich vorsichtig auf. Es scheint tatsächlich alles heil geblieben zu sein – bis auf ihr Schienbein und den linken Handballen, den sie sich bei dem Versuch, sich irgendwo festzuhalten, aufgeschürft haben muss. Conni fährt mit der Zunge darüber und schmeckt Blut. Und Erde – igitt!
    Sie spuckt aus. Aber wenigstens ist nichts gebrochen. Dafür läuft etwas Warmes ihr Bein herunter und versickert langsam im Turnschuh. Bestimmt auch Blut. Conni ist froh, dass sie es nicht richtig sehen kann.
    Sie sucht ihre Taschen ab, ob sie vielleicht ein Tempo dabeihat, um die Wunden notdürftig abzudecken. Aber außer einem angebissenen Müsliriegel findet sie nichts. Dafür ist die nutzlose Taschenlampe futsch. Wahrscheinlich beim Sturz weggeflogen. Conni wickelt den Müsliriegel aus und beißt ein großes Stück ab. Wenigstens muss sie nicht verhungern. Und außerdem kann sie beim Kauen gut nachdenken.
     
    Schon bald ist der Riegel bis auf den letzten Krümel verputzt, aber eine Idee, wie sie aus dem Schlamassel wieder rauskommt, hat Conni trotzdem nicht. Ratlos hockt sie am Grund des Grabens und wickelt sich das Müslipapier um den Finger.
    »DieLage ist ernst, aber nicht hoffnungslos«, brummt sie, während sie das Papier in die Tasche stopft und sich mühsam hochrappelt.
    Als sie steht, puckert das Schienbein. Und der Handballen brennt wie Hölle. Conni beißt die Zähne zusammen.
    »Ich muss irgendwie aus diesem beknackten Graben rauskommen«, murmelt sie.
    Nur wie?
    Der Mond hat inzwischen beschlossen, sich ganz hinter der Wolke zu verkriechen. Ein Käuzchen ruft. Irgendwo raschelt es im Gebüsch. Aber Conni hat keine Zeit, sich deswegen Sorgen zu machen. Sie muss eine Möglichkeit finden, um auf den Forstweg zurückzukommen.
    Langsam stapft sie durch den Graben und tastet die Böschung ab, ob sie vielleicht eine flache Stelle findet, an der sie herausklettern kann.
    Plötzlich hört sie leises Rufen. Es ist weit entfernt und wird vom Wald fast verschluckt. Aber jemand ruft, da ist sich Conni sicher.
    »Hallo!«, ruft sie so laut sie kann. »Hier! Hier bin ich!«
    Ächzend stolpert sie vorwärts. Ihre Füße versinken im Morast, ihre Finger graben sich in die weiche Erde der Böschung. »Hilfe!«
    »Conni?«, ruft die Stimme. »Conni! Wo bist du?«
    Connis Herz pocht schneller. Da ist jemand! Und dieser Jemand ruft ihren Namen!
    »Hierher!«, ruft sie noch einmal. »Im Graben neben dem Weg!«
    Sie hält inne und lauscht. Bildet sie es sich nur ein, oder hört sie tatsächlich Schritte?
    Esraschelt, ein Ast zerbricht. Ganz kurz blitzt eine Taschenlampe auf. Conni hält die Luft an. »Bitte, bitte«, fleht sie leise. »Ich will hier raus!«
    Plötzlich berührt etwas ihre Schulter. Conni schreit auf. Dann schlägt sie wie verrückt um sich. Mit beiden Armen rudernd, die Hände zu Boxerfäusten geballt, macht sie einen Schritt zurück und holt mit dem Fuß aus. Vor Panik schnaubend tritt sie mit voller Wucht zu.
    Sie scheint getroffen zu haben. Jedenfalls hat sie einen Widerstand gespürt. Im selben Moment jault jemand auf und flucht.
    »Aua! Conni, verdammt! Krieg dich wieder ein! Ich bin’s!«
    Conni stutzt. Sie reißt die Augen auf, sieht aber trotzdem nicht viel mehr. »Phillip?«, fragt sie unsicher. »Bist du das?«
    Wieder blitzt die Taschenlampe auf. Ihr Schein fällt auf Phillips schmerzverzerrtes Gesicht. Seine blonden Haare sind zerzaust.
    »Wen hattest du denn erwartet?« Phillips braune Augen sprühen fast Funken. »Den Waldgeist vielleicht?«
    Conni muss lachen. »Ja«, gibt sie zu. »So was in der Art.« Sie beugt sich vor. »Sorry für den Tritt. Tut es sehr weh?«
    »Nein. Nur wenn ich lache«, knurrt Phillip.
    »Warum hast du auch die Taschenlampe ausgemacht?«, fragt Conni vorwurfsvoll. »Bei Licht hätte ich dich erkannt und nicht gleich zugetreten! Du hast mich total erschreckt!«
    »Erstens brauchte ich beide Hände für den Abstieg«, erklärt Phillip seufzend. »Und zweitens wollte ich Batterien sparen.« Wie zur Bestätigung knipst er die Lampe aus. »Ich hab nämlich keinen Ersatz dabei. Du etwa?«
    »Nein«, gibt Conni kleinlaut zu.
    Einen Moment bleiben sie schweigend nebeneinander stehen. Connispürt

Weitere Kostenlose Bücher