Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
alten Damen ziehen ihre Bahnen in einem abgesperrten Bereich. Und die Jungs werden gerade mit einem scharfen Pfiff vom Schwimmmeister zur Ordnung gerufen. Mittendrin tummelt Conni sich mit ihren Freundinnen. Sie versuchen, sich gegenseitig unter Wasser zu tunken, während auf der anderen Seite der hohen Fenster lautlos Schneeflocken vom Himmel rieseln.
»Ist das nicht cool?«, fragt Conni atemlos. »Draußen herrscht dickster Winter, und hier drinnen kommt man sich vor wie im tropischen Regenwald!«
»Ja, total gemütlich irgendwie.« Anna krault an den Beckenrand, legt ihre Unterarme auf die Umrandung und paddelt mit den Füßen.
Die anderen schwimmen ihr hinterher.
»Wetten, dass es doch Frau Lindmann ist?« Billi fixiert schon wieder die Frau in Blau.
»Schwimm doch rüber und frag sie, wenn du’s genau wissen willst«, meint Conni.
»Och nö.« Billi hat auf der Umrandung einen Tauchring entdeckt. Sie schnappt ihn sich, wirft ihn ins Wasser und taucht ihm hinterher. Kurz darauf kommt sie mit dem Ring in der Hand wieder an die Oberfläche.
Conni muss an einen verspielten Seehund denken und grinst, als sie Billis lachendes Gesicht sieht.
Als plötzlich die Beleuchtung an der Hallendecke gedimmt wird, schauen die Mädchen sich fragend an.
»Was ist denn jetzt los?« Conni runzelt die Stirn.
»Keine Ahnung«, sagt Anna.
Aus den Lautsprechern, durch die sonst die Ansagen des Schwimmmeisters kommen, dringt ein Knacken, dann knistert und rauscht es leise.
»Habt ihr denn nicht die Plakate am Eingang gesehen?«, fragt Dina. »Heute ist Weihnachtsschwimmen!«
»Was? Heute?« Billi lässt den Tauchring los, der trudelnd abwärtssinkt. »Ich dachte, das ist erst morgen!«
Dina schüttelt den Kopf. »Nee, heute.«
»Ach herrje!« Billis Gesicht ist so überrascht, dass Conni und Anna losprusten.
»Hast du etwa Angst vorm Weihnachtsmann?«, kichert Anna.
»Wieso Weihnachtsmann?« Billi wischt sich eine nasse Haarsträhne aus der Stirn.
»Na, deshalb!« Anna zeigt auf eine Schwingtür.
Billi reibt sich das Chlorwasser aus den Augen. Conni folgt ihrem Blick. Durch das kreisrunde Fenster in der Mitte der Tür lugt tatsächlich ein Weihnachtsmann!
Das Lautsprecherrauschen verstummt. Stattdessen schallt ein fröhliches Weihnachtslied durch die Schwimmhalle. Lasst uns froh und munter sein , hallt es von den gekachelten Wänden wider, und uns recht von Herzen freu’n. Lustig, lustig, tralalalala, bald ist Weihnachtsabend da, bald ist Weihnachtsabend da!
Die Jungs, die vorher noch vom Einer gesprungen sind, johlen und klatschen sich ab. Die alten Damen in dem abgesperrten Bereich drehen verwundert ihre Köpfe hin und her. Ein Kind fängt an zu weinen.
»Heißt es nicht, bald ist Nikolausabend da?«, fragt Dina.
»Kleine Textänderung«, erwidert Anna trocken.
»Na dann, fröhliche Weihnachten allerseits!« Billi holt tief Luft und taucht nach dem Ring.
»Hey, das ist doch der Nikolaus aus dem Tierheim!«, ruft Conni, als die Schwingtür sich öffnet und der Weihnachtsmann die Halle betritt.
Dina nickt nachdenklich. »Er hat die gleiche Figur und Größe. Und der Bart sieht auch so aus. Obwohl – sehen nicht alle Nikoläuse und Weihnachtsmänner irgendwie gleich aus?«
»Nö, find ich nicht.« Conni schüttelt den Kopf. »Es gibt dicke und dünne, kleine und große, alte und junge. Dieser ist eindeutig schlank und groß und außerdem ziemlich jung, wenn ihr mich fragt.«
»Nur, dass er diesmal Badelatschen anhat!« Anna zeigt kichernd auf die Füße des Weihnachtsmanns, die in schwarzen Gummischlappen einer bekannten Sportmarke stecken.
Billi taucht zwischen ihnen auf. »Hab ich was verpasst?«
»Nein«, sagen die drei im Chor.
»Ist das nicht der Tierheim-Nikolaus?« Billi legt den Tauchring auf den Beckenrand.
»Das haben wir uns auch gerade gefragt.« Conni schwimmt einen kleinen Kreis.
Der Weihnachtsmann schlappt in Richtung Nichtschwimmerbecken und nimmt seinen großen Sack von der Schulter. Die kleinen Kinder drängeln sich aufgeregt um ihn herum. Jedes von ihnen bekommt etwas aus dem Jutesack. Ein lustiges Schwimmtier oder einen bunten Wasserball zum Aufpusten.
»Ich will auch!«, sagt Billi.
»Spinnst du?« Anna stupst sie mit dem Ellbogen an. »Dafür bist du doch viel zu alt!«
»Schade.« Billi zieht grinsend den Kopf ein.
Als der Sack leer ist, winkt der Weihnachtsmann in die Runde, ruft laut »Ho, ho, ho, fröhliche Weihnachten!« und schlappt zurück in Richtung Schwingtür, wo er
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