Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
Frau Lindmann!«, antworten die Freundinnen im Chor. Es klingt, als hätten sie es extra zu diesem Anlass sorgfältig einstudiert.
Erst als sie ihren Kakao ausgetrunken, bezahlt und das Café verlassen haben, trauen sie sich draußen vor der Schwimmhalle endlich loszuprusten.
»Der Lindwurm!«, kichert Billi. »Ich fass es nicht!«
»Ausgerechnet!« Anna setzt ihre Mütze auf und rollt mit den Augen.
»Sie war doch eigentlich ganz freundlich«, findet Dina.
»Klar.« Conni nickt. »Warum auch nicht? Schließlich ist sie in Rente und muss sich nicht mehr über uns ärgern.«
»Und wir uns nicht über sie«, fügt Billi hinzu. »Zum Glück!«
Als ein Schneeräumfahrzeug angebrummt kommt, springen sie schnell zur Seite.
»Wollen wir noch zu mir und weiterstricken?«, fragt Conni.
»Mist, ich hab mein Strickzeug vergessen!«, flucht Anna.
»Ich hab meins mit«, sagt Billi. »Aber ich glaub, ich bin zu müde.«
»Ich auch.« Dina gähnt zur Bestätigung. »Lieber häkel ich zu Hause noch ein bisschen.«
»Dann sehen wir uns morgen Nachmittag.« Conni zieht ihren rot-weißen Ringelschal bis an die Nasenspitze und stampft mit ihren Stiefeln auf der Stelle, um die Kälte zu vertreiben.
»Wieso? Was ist morgen?«, fragt Billi.
»Das große Eishockeymatch!«, antwortet Conni.
»Ups, das hätte ich fast vergessen«, gibt Billi zu.
»Und außerdem ist die Generalprobe in meinem Reitverein.« Anna macht ein wichtiges Gesicht. »Wir sehen uns also erst übermorgen, am Sonntag!«
Conni schlägt sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Stimmt ja! Wann sollen wir da sein?«
»Um zwei geht’s los. Meine Quadrille ist aber erst gegen vier. Kommt einfach, wann ihr wollt. Ich bin den ganzen Tag im Stall.«
»Okay, bis dann«, sagt Conni. »Wir anderen sehen uns dann morgen an der Wiese.«
Billi und Dina nicken. Dann verabschieden sie sich voneinander.
Billi und Dina gehen zur nächsten Bushaltestelle. Anna verschwindet in die entgegengesetzte Richtung. Conni winkt ihren Freundinnen noch einmal zu und stiefelt anschließend durch den Schnee nach Hause. Sie freut sich schon auf morgen. Obwohl es bei dem Spiel um nichts geht, ist sie ein bisschen aufgeregt.
Hoffentlich gewinnt unsere Mannschaft gegen die 7c, denkt sie. Genug trainiert haben sie auf jeden Fall. Stundenlang, jeden Tag! Sie hätten es wirklich verdient.
»Hallo, Conni!«, ruft jemand, als sie in den Ahornweg einbiegt. »Ist das nicht herrlich? Wir hatten selten so viel Schnee!«
Frau Sandulescu sieht wie eine dicke Bärin aus, stellt Conni grinsend fest. Ihrem Umfang nach zu urteilen, muss sie mehrere Kleidungsschichten übereinander tragen. Sie sieht so gut gepolstert aus, als könne sie sich unmöglich bewegen. Doch dann bemerkt Conni den Besen, mit dem die Nachbarin erstaunlich gelenkig und gleichzeitig energisch den frisch gefallenen Schnee von ihrer Einfahrt fegt.
Conni stellt ihre Schwimmtasche ab und schnappt sich die Schneeschaufel, die an der Hauswand lehnt.
»Ich helf Ihnen! Dann geht’s schneller.«
»Das ist lieb von dir«, schnauft Frau Sandulescu.
Conni hat den Weg vor dem Haus blitzschnell freigeschaufelt und türmt den Schnee an der Straße zu einem Berg auf. Frau Sandulescu fegt hinter ihr her.
»Lass uns doch gleich bei euch weitermachen«, schlägt sie vor und stützt sich auf ihren Besen.
Conni protestiert. Bei sich zu Hause kann sie auch alleine Schnee schieben. Oder sie wartet einfach, bis Jakob vom Kinderturnen kommt und ihr hilft.
»Papperlapapp!« Frau Sandulescu wischt ihre Einwände mit einem Wedeln ihrer pelzgefütterten Handschuhe fort. »Wir haben uns gerade so schön warm gearbeitet! Das sollten wir ausnutzen. Und deine Eltern freuen sich bestimmt, wenn sie gleich nach Hause kommen und die Einfahrt frei ist.«
»Garantiert«, bestätigt Conni. »Vielen Dank!«
Gemeinsam schieben sie vor dem Klawitter’schen Haus den Schnee beiseite und fegen bis zur Haustür.
»Freust du dich schon auf Weihnachten?«, fragt Frau Sandulescu.
»Klar«, nickt Conni. Dass die Vorfreude wegen Phillip und seines blöden Skiurlaubs leicht getrübt ist, muss sie ja nicht gleich jedem auf die Nase binden.
»Deine Mutter hat mir erzählt, dass Jakob beim Krippenspiel mitmacht. Wie schön!«
Wieder nickt Conni. Jakob soll einen der Heiligen Drei Könige spielen. Er ist mächtig stolz und übt von morgens bis abends seinen Text.
»Ich singe dieses Jahr in der Christmette.« Frau Sandulescu trällert eine kleine Tonfolge. Sie ist
Weitere Kostenlose Bücher