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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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ist.«
    Sie nickte. »Wer hat dich da angerufen?«
    Er zögerte eine Sekunde zu lange. »Meine Chefin.«
    »Deine Chefin.« Sie wartete auf eine Erklärung, die aber nicht kam. »Welche … Chefin? Willst du es mir nicht endlich erklären? Nicht mal jetzt?«
    Statt etwas zu sagen, sammelte er ihre Unterwäsche auf und reichte sie ihr. »Wir müssen los. Sofort.«
    Sie nahm die Sachen entgegen, rührte sich aber nicht. »Con? Jetzt red schon.«
    »Lizzie, eine Frau ist ums Leben gekommen. Wir haben jede Menge Informationen, die dabei helfen können, den Täter –«
    »Das meine ich nicht! Du hast von einem Kunden gesprochen. Für wen arbeitest du?«
    »Judd Paxton.«
    »Was?« Es war mehr ein Krächzen als eine Frage.
    »Judd Paxton ist mein Kunde.« Seine Stimme war tief, ruhig, entschlossen. »Die Frau am Telefon war mein Boss. Sie leitet eine Sicherheits- und Ermittlungsfirma namens Bullet Catcher. Judd Paxton hat sie beauftragt, einen Mitarbeiter an Bord der
Gold Digger
einzuschleusen, der die geborgenen Wertgegenstände schützen soll und außerdem herausfinden soll, wer von der Crew Geheimnisse ausplaudert und Schätze stiehlt.«
    Stumm vor Entsetzen blinzelte sie nur. In ihrer Brust brach etwas. Zweifellos ihr Herz. Ihr Stolz. Ihr Glaube in die Menschheit.
    Als er sich aus der Kabine ducken wollte, stürzte sie sich auf ihn und packte seinen Arm, um ihn herumzureißen.
    »Du Lügner! Du Schwein! Du hast mir nur geholfen, um alles brühwarm an Judd Paxton weiterleiten zu können.« Zorn stieg in ihrer Kehle auf und raubte ihr den Atem. »Du hast mit mir geschlafen und hast mir vorgegaukelt, du wärst so was wie ein … ein Held.«
    »Das habe ich nie gesagt. Ich habe niemals solche Worte benutzt.«
    »Aber ich, und du hast mich nicht verbessert.«
    »Ich habe weder bestätigt noch dementiert. Du hast dich da einer Traumvorstellung hingegeben.«
    »Und du hast es zugelassen.«
    »Ich habe –«
    »Du hast mir nicht gerade die Hand auf den Mund gelegt und gesagt: ›Hey, Lizzie, ich arbeite für den Feind.‹«
    Er wandte sich um, legte die Hände auf den Rand der Luke und schwang sich an Deck, während sie noch auf der Matratze kniete, wo sie sich soeben noch geliebt hatten, in der Hand die Unterwäsche, die er ihr auf ihr Flehen hin vom Leib gerissen hatte.
    Was war sie nur für eine dumme Kuh! Sie hieb so fest auf die Matratze, dass ihr der Arm wehtat, und dann fiel ihr Alita wieder ein. Trauer und Zweifel verdrängten die Wut in ihr, und der ganze Schmerz über den Tod ihres Vaters kam wieder hoch.
    Plötzlich fehlte ihr Brianna schrecklich, und das schmerzte mehr als alles andere.
    Zitternd fing sie an, sich anzuziehen. Wenn ihr irgendjemand leidtun sollte, dann Alita. Ihr Selbstmitleid konnte warten, bis Flynn Paxton hinter Gittern saß.
    Als die Motoren starteten und das Boot losfuhr, wurde ihr das eben Gehörte erst so richtig bewusst, so abrupt, dass sie rücklings stolperte. Fluchend steckte sie ihre Arme in ihre Blusenärmel, kämpfte mit den Knöpfen, die er so routiniert geöffnet hatte, und schlüpfte in ihre Kapuzenjacke.
    Diese Geschichte würde Judd Paxton jedenfalls ein Stück weit herunterholen. Jetzt musste er nämlich die Bergung der
El Falcone
offiziell machen und –
    Um Gottes willen. Das Zepter und der Diamant. Con wusste, wo sie versteckt waren.
    Sie blickte auf seinen Rucksack. Der Motorenlärm übertönte das Geräusch des Reißverschlusses; sie steckte die Hand hinein und tastete nach der mit Samt bezogenen Schachtel und zog sie heraus. Das Medaillon gehörte ihr – nicht dem Schwein Judd Paxton.
    Sie klappte den Deckel auf, um das Stück herauszunehmen und in ihre Jeanstasche zu –
    Aber es war nicht da.
    Sie ließ den Deckel zuschnappen und steuerte die Öffnung an, schwang sich durch die Luke an Deck und funkelte Con an.
    »Wo ist es?«, wollte sie wissen, und ihr Puls raste. »Wo hast du mein Medaillon hingetan?«
    Er blickte starr geradeaus. »Es gehört Mr Paxton. Er hat die Bergung finanziert und er wird einen offiziellen Antrag beim Staat Florida dafür einreichen.«
    Sie hasste ihn. Durch und durch. »Du wirst ihm auch Zepter und Diamant übergeben, oder?«
    »Ja.«
    »Nur über meine Leiche.«
    Er sah sie an. »Wenn du nicht aufpasst und Flynn Paxton der Polizei durch die Lappen geht, könnte das bitterer Ernst werden.«
    Sie warf sich auf den Passagiersitz, schlang die Arme um die Knie und schwieg. Das Medaillon hatte er zwar, aber Zepter und Diamant würde er nie und

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