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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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wenden und unauffällig zu verschwinden, aber sie hatten ihn schon entdeckt. Frustriert parkte er hinter Schnurs Dienstfahrzeug und stieg aus.
    Â»Was verschafft mir die Ehre eures Besuches?«
    Â»Kannst du dir das nicht denken?«, fragte Schnur unfreundlich zurück.
    Steiner öffnete die Haustür. Gefolgt von den beiden Kommissaren trat er ein.
    Â»Du hast uns belogen, was den Einsatz deiner Waffen betrifft. Ab sofort musst du dich verdammt anstrengen, wenn du uns von deiner Unschuld überzeugen willst.«
    Â»Ich hatte vergessen, dass ich meine Repetierbüchse in letzter Zeit einsetzen musste.«
    Â»Wie konntest du den Einsatz deiner Sauer 90 vergessen? Erlegst du hier im Wald soviel Wild, dass du den Überblick verlierst?«
    Steiner trat auf den Kamin zu, legte Holzscheite auf und zündete sie an. Nach den ersten Rauchschwaden begann ein wärmendes Feuer zu prasseln. Versonnen hielt er seinen Blick auf die lodernden Flammen gerichtet.
    Esther ließ sich ohne Steiners Aufforderung auf einem Sessel in der Nähe des Ofens nieder. Moritz gesellte sich zu ihr und genoss ihre Streichel­einheiten.
    Steiner behielt seinen Hund im Auge, setzte sich auf das Sofa gegenüber und sprach leise zu Esther: »Nie hätte ich gedacht, dass mir Moritz einmal Konkurrenz macht.«
    Â»Moritz hat eben das gewisse Etwas.«
    Â»Ich nicht?«
    Esther kam nicht mehr dazu zu antworten, da mischte sich Schnur ein: »Du verlierst wohl häufiger den Überblick. Ich stelle Fragen und du vergisst sie im gleichen Augenblick wieder.«
    Steiner erhob sich und trat auf Schnur zu.
    Â»Ich kämpfe hier oben im Wald mit Wilderern der übelsten Sorte. Es genügt nicht, dass ich die Nachsuche auf angeschossenes Wild machen muss. Ich bekomme häufig angefahrene Tiere vor die Haustür gelegt«, antwortete er endlich. »Manchmal leben die armen Kreaturen noch, dann muss ich Ihnen den Gnadenschuss geben.«
    Â»Wer macht so was?«
    Â»Hier habe ich keine Freunde. Die Stelle als Revierjäger wollte Rolf West. Er verzeiht mir nicht, dass ich ihm zuvorgekommen bin.«
    Â»Das wissen wir schon. Aber deshalb überfährt Rolf doch keine Tiere mutwillig.«
    Steiner überhörte den Kommentar. Lieber wandte er sich Esther zu. »Sind Sie dabei, um mein Verhalten kriminalistisch zu analysieren?«
    Â»Was glauben Sie?«, gab sie geheimnisvoll zurück.
    Â»Sie haben bestimmt den psychologischen Lehrgang absolviert. Wenn der Verdächtige nach links schaut, lügt er. Schaut er nach rechts, sagt er die Wahrheit. Wenn er sich die Glatze streichelt, fällt ihm gerade nicht ein, welche Lüge er beim letzten Mal an dieser Stelle aufgetischt hat …«, zählte er auf.
    Esther grinste. »Mark Twain hat einmal gesagt: Der Vorteil an der Wahrheit ist, dass man sich seine Lügen nicht merken muss.«
    Â»Ein gescheites Köpfchen. Und was sagen Sie?«
    Â»Ich stelle fest, dass Sie sich geschickt um die Antworten drücken, die mein Vorgesetzter von Ihnen hören will.«
    Schnur nahm den Faden des Gesprächs wieder auf, indem er seine Zweifel anders formulierte: »Wer überfährt Tiere in der Absicht, dir den Posten als Förster vom Limberg streitig zu machen?«
    Â»Ich weiß nicht, wer das tut. Ich weiß nur, dass Rolf West mir die Schuld an Bernd Schumachers Tod gibt. Er ist der Meinung, dass ich deshalb davongekommen bin, weil ich selbst mal Polizist war. Jetzt will er mir schaden. Und seine Bemühungen zeigen Wirkung: Meine Haushälterin ist heute nicht zum Dienst gekommen. Wenn sie mich im Stich lässt, verhungere ich, und Rolf West hat erreicht, was er will.«
    Â»Bei der Durchsuchung von Haus und Hof haben wir nicht die geringste Spur eines überfahrenen Tieres gesehen …«
    Â»â€¦Â weil Micky sie vergräbt«, beendete Steiner schnell den Satz.
    Â»Du lässt einen behinderten Jungen so eine Drecksarbeit machen?«, empörte sich Schnur.
    Â»Was soll ich dagegen machen? Micky ist schon vor mir auf den Beinen. Bis ich vor der Tür stehe, hat er den Tierkadaver meistens schon verscharrt.«
    Â»Dann solltest du den Jungen daran hindern. Dieser Tatbestand könnte für unsere Ermittlungen wichtig sein. Damit lässt du einfach zu, dass Spuren vernichtet werden.«
    Steiners Reaktion fiel anders aus als erwartet. Statt zu widersprechen, gab er reumütig zu: »Wie soll ich das Micky

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