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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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einzelnen Beeten lag buntes Kinderspielzeug. Die junge Mutter schmunzelte.
    Martha Kullmann öffnete die Tür zur Terrasse, als sie Anke Deister kommen sah. Das Wetter hatte noch bis zum Vortag dazu eingeladen, draußen zu sitzen. Doch nun kam der Herbst, auf den sie gerne verzichtet hätte.
    Lisa hüpfte ihrer Mutter mit großen Sprüngen entgegen. Sie war wieder gesund und voller Lebensfreude, ein Anblick, der jedes Mutterherz höher schlagen ließ.
    Kullmann zündete gerade ein Feuer im Kamin an. Es erwies sich als schwierig, weil der Kamin lange Zeit kalt geblieben war. Einige zerknüllte Zeitungen, Anzündhilfen und Streichhölzer stapelten sich neben dem Ofen, Kullmanns Gesicht und Hände waren mit Ruß verschmiert.
    Â»Gut siehst du aus«, meinte Anke zur Begrüßung.
    Â»Wenigstens einer hat seine Freude an meinem Dilemma«, murrte Kullmann. »Wenn das Ding nicht bald brennt, hole ich einen Brandbeschleuniger. Damit kenne ich mich noch aus meiner Dienstzeit aus.«
    Â»Und anschließend rufe ich die Feuerwehr«, ergänzte sie. »Darin habe ich zwar keine Übung, aber man lernt bekanntlich nie aus.«
    Kullmann bedachte Anke mit einem grimmigen Blick und entzündete das nächste Streichholz. Dieser Versuch gelang. Kleine Flammen züngelten sich durch das Papier, griffen nach den Hölzchen, bis sie sich endlich durch die dickeren Stücke fraßen. Eine behagliche Wärme verbreitete sich in der unmittelbaren Nähe des Kamins.
    Â»Nur noch Stunden und die untere Etage ist warm«, schimpfte Martha. »Ich wollte die Heizung anschalten, aber Norbert besteht auf Nostalgie.«
    Â»Das muss ich auch«, wehrte sich Kullmann. »Nach dem, was ich heute im Archiv erlebt habe, bekomme ich Angst, dass unsere althergebrachten Gewohnheiten ganz in Vergessenheit geraten. Dort werden alle Daten in einen Computer eingegeben, um unsere guten alten Aktenstücke zu ersetzen.«
    Â»Das steigert die Effektivität unserer Arbeit«, erklärte Anke.
    Â»Tut es nicht.«
    Â»Du kennst dich mit Computern nicht aus, deshalb deine Abwehrhaltung.«
    Â»Das meine ich nicht«, konterte Kullmann. »Dort werden die Daten nur für einen begrenzten Zeitraum gespeichert, danach gelöscht. Ein Stück Papier hält ewig, wenn man es in den Regalen liegen lässt. Das wird in Zukunft nicht mehr möglich sein.«
    Â»Heißt das, du hast die Akte über die Entführung von Moritz Siebert nicht gefunden?«, hakte sie erschrocken nach.
    Â»Doch. Ich habe das alte Dokument mitnehmen und zu Hause in aller Ruhe studieren können.«
    Beruhigt ließ sich Anke in den Sessel sinken. Lisa plumpste auf ihren Schoß. Sie schloss ihre Tochter in ihre Arme, obwohl sie wusste, dass das Gespräch, das nun folgen würde, für ihre Ohren nicht geeignet war.
    Â»Ich bin damals erst zu dem Fall hinzugerufen worden, als es Todesfälle gab«, begann Kullmann zu berichten. »Da ich aber vorher schon immer gut mit Willy Pechstein, dem Leiter des Kommissariats für Entführung, Erpressung und Geiselnahme zusammengearbeitet hatte, war ich über alles informiert.«
    Martha betrat das Wohnzimmer und nahm Anke das Kind ab. Lisas Protest half nichts.
    Nachdem die Tür hinter den beiden ins Schloss fiel, sprach Kullmann weiter: »Nach meiner Durchsicht der Akte und den neuesten Erkenntnissen gibt es mehr Fragen als Antworten – anstatt umgekehrt. Wie wir erst jetzt erfahren haben, war der Entführer Otto Sieberts unehelicher Sohn. Bernd Schumacher hatte das Kind von der Schule abgeholt, als es unerwartet früher schulfrei hatte.«
    Â»Woher wusste Bernd Schumacher, wann das Kind früher frei hatte?«
    Kullmann warf erneut einen Blick in seine Akte, bevor er weiter sprach: »Die Frage beschäftigt mich auch. Hier ist eine undichte Stelle, die niemals genauer untersucht worden ist.«
    Â»Warum hat ein wichtiger Mann wie Otto Siebert auf keiner kompetenteren Arbeit bestanden?«
    Â»Das muss Jürgen ihn wohl selbst fragen«, gab Kullmann zu.
    Â»Kannten sich Moritz Siebert und Bernd Schumacher?«, fragte sie weiter.
    Kullmann blätterte in seinen Unterlagen und brummte: »Das steht hier nirgends. Aber es würde erklären, warum Moritz widerstandslos mit ihm mitgegangen ist.«
    Â»Und es gibt keinen Hinweis?«
    Kullmann schüttelte den Kopf und antwortete: »Nein. Es gibt keinerlei

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