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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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die Felsnadel und der Zugang zur Schlucht?“
      „Hm, ich denke schon, das da drüben scheinen mir die Reste der Steilklippe zu sein“, brummte der jüngere, während er ein Fernglas auf die Stelle richtete.
      „Schätze, die Suche nach dem Narbigen und den Holzfällern können wir uns schenken“, murmelte Frank Buteau.
      Ben Bradley nickte: „Kehren wir zu den anderen zurück. Der Weg zur Schlucht ist viel zu gefährlich, falls die Schlucht überhaupt noch existiert.“
      „Ja, du hast wahrscheinlich recht“, nickte Frank. „Die Staublawine hat da drüben alles unter sich begraben. Mich überzieht jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Ich hatte schon Angst, wir wären nicht weit genug gekommen, als der Berg explodierte und die Lawine über die Ebene jagte.“
      „Mir erging es nicht anders, Frank. So etwas habe ich noch nie erlebt und wen du mich fragst, dann hätte ich dies auch nie für möglich gehalten.“ Ben räusperte sich, bevor er sagte: „Meine Worte, gestern an dich – weißt du noch?“
      „Welche meinst du?“
      „Als du und Sally uns unbedingt davon überzeugen wolltet, dass wir die Ebene verlassen mussten, da... ach was soll's. Ich bin nicht besonders gut darin, mich zu entschuldigen. Du sollst nur wissen, dass es mir leid tut.“
      Frank lachte: „Schon gut, Ben. Hab's sowieso nicht ernst genommen. Mein Gott, schau dir das hier an! Als wenn kein Stein auf den anderen geblieben wäre. Nichts ist mehr so, wie es vor dem Ausbruch war.“
      „Nur eine Flanke des Berges sieht noch unberührt aus“, meinte Ben, sowie der Rauchvorhang wieder einmal kurz den Blick auf den explodierten Riesen freigab. Er hob sein Fernglas und suchte den Horizont damit ab. „Verdammt, habe ich Halluzinationen oder bewegt sich dort an der Bergflanke etwas abwärts?“, rief Ben plötzlich auf und deutete zum Vulkan.
      Frank kniff die Augen zusammen, doch für das bloße Auge war die Entfernung zu weit. „Gib mir mal das Glas“, verlangte er und sowie er die Bergflanke im Blick hatte, bemerkte er tatsächlich einen dunklen Fleck, der sich bergabwärts bewegte, doch schon wurde die Stelle von Rauchschwaden verhüllt. „Potzblitz, ich glaube du hast recht“, entfuhr es ihm.
      „Kannst du erkennen, wer es ist?“ fragte Ben.
      „Mach keine Witze, aus der Entfernung kann ich froh sein, überhaupt was zu sehen, außerdem verhüllt der Rauch den Berg. Wer immer da herumstolpert, ich wette, er kann unsere Hilfe gut gebrauchen.“
      „Ganz deiner Meinung. Warte hier, vielleicht teilt sich der Rauch ja noch mal, ich hole uns einige Seile und Vorräte, sind gut drei Stunden Marsch, bis wir auf den Burschen treffen“, Ben wandte sich um und stapfte den Weg zurück den sie gekommen waren.
      Frank suchte sich einen bequemen Sitzplatz und behielt den Berg im Auge. Wann immer der Wind die Rauchschwaden auseinander trieb, hob er das Fernglas und spähte hindurch. Doch nur noch ein einziges Mal, erblickte er die Gestalt, die bereits ein beträchtliches Stück geschafft hatte.
      Ben musste sich beeilt haben, denn nach kaum dreißig Minuten stand er mit dem Nötigen bepackt vor Frank. „Und, wie weit ist er?“
      „Schon ein gutes Stück weiter, doch unten, im felsigen Abschnitt, hängen ständig die Rauchschwaden. Wenn er da heil herunter kommt, dann hat er es geschafft.“
      „Klar doch“, lachte Ben, „Vor allem, weil wir dann parat stehen, um ihn zu empfangen. Was denkst du – ob es dein McLeary ist?“
      Frank lachte: „Kann mir nicht denken, wer's sonst sein könnte, der Weihnachtsmann wohl kaum. Lass uns endlich aufbrechen.“
      Umso weiter sie sich den Überresten des Vulkans näherten, desto schwieriger gestaltete sich ihr Vorwärtskommen. In Nähe der dampfenden Risse und neuentstandenen Spalten hatten die heißen Gase den Schnee geschmolzen und das Land in einen Sumpf verwandelt. Schon wenige Meter daneben jedoch, waren die Dämpfe und das Schmelzwasser zu spiegelglatten Eisflächen gefroren und es hieß für die beiden Männer, entweder bis zu den Knien durch zähen Matsch waten, oder sich der Gefahr auszusetzen, sich bei Stürzen auf dem Eis die Knochen zu brechen. Die Vulkanasche war stellenweise noch heiß und die Männer achteten darauf, ihre Füße nicht auf die tückischen Stellen zu setzen. Hitze und Kälte wechselten einander alle paar Meter ab und nachdem zwei Stunden vergangen waren, keuchten und schwitzten die beiden Männer, und sie hatten

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