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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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folgte. In Dawson erinnerten sich sogar einige Leute an den Narbigen. Von ihnen erfuhr Jonathan, dass er sich in der Stadt mit einem jungen Raufbold zusammen getan hatte. Gemeinsam besorgten sie sich reichlich Proviant, Minenwerkzeuge, erstklassige Hunde, Munition und Waffen. Dabei waren sie vielen Händlern, Saloon- und Barbesitzern unangenehm in Erinnerung geblieben. Alle atmeten auf, als beide die Stadt verließen.
      Bislang hatte sich Jonathan gefragt, was der Narbige mit dieser Ausrüstung vorhatte. Unvorstellbar, dass der selbst nach Gold schürfte, wenn er es doch von den Goldgräbern so viel einfacher erhalten konnte. Im Zusammenhang mit der Mine Coogan’s jedoch, ergab dies plötzlich einen Sinn für McLeary.
      Vor der Pension blickte Jonathan die von Geschäften, Cafés und Saloons gesäumte Hauptstraße hinunter, die direkt zum Hafen führte. Als erstes wollte er nach einem guten Gespann sehen. Noch zauste eine kräftige Brise an seinen Kleidern, doch schneite es nicht mehr und der Wind hatte gedreht, brachte endlich die ersehnte, milde Luft aus dem Süden mit sich.
      Bald erreichte er den Hafen. Er fragte den nächstbesten Arbeiter, der ihm über den Weg lief, nach Sam Taylor, wandte sich in die gezeigte Richtung und nach wenigen Schritten an einer Halle vorbei, sah er die Zwinger, eine windschiefe Hütte nebst Scheune vor sich.
      Kaum gelangte Jonathan in Sichtweite der Hunde, verfielen die Tiere in wildes Gebell, unterbrochen mit Winseln und Jaulen.
    In kürzester Zeit lockte dieser Radau einen Mann aus der Hütte, sowie er den Jäger sah, schritt er dem entgegen. Dabei brüllte er zu den Hunden, sie mögen die verdammten Mäuler halten, was die aber nur dazu veranlasste, ihren Herrn in der Lautstärke noch zu überbieten.
      Sam Taylor war ein grobschlächtiger, dennoch gutmütig dreinblickender Bursche und mit aufrichtigem Bedauern, antwortete er Jonathan: „Tut mir leid, Mister. Aber derzeit kann ich nur ein einziges brauchbares Gespann anbieten und ehrlich gesagt, taugt der Schwinger nichts. Außer dem Leithund ist keines der anderen Tiere intelligent genug, um seinen Job zu übernehmen.“
      Jonathan brummte. Nach dem Leithund war der Schwinger der wichtigste Hund im Gespann. Ihm fiel die Aufgabe zu, die Entscheidungen des Leithundes an seine Gefährten weiterzugeben. Dennoch sagte Jonathan: „Ich möchte das Gespann sehen.“
      „Aber sicher, Mister. Kommen Sie.“ Sam führte den Jäger hinter die Hütte, wo sich weitere Zwinger befanden. Das Gespann bestand aus acht Tieren, die einen durchaus passablen Eindruck erweckten. Die Huskys wirkten ausgeruht und kräftig und, als wenn sie ahnten, dass sie jemand vor einen Schlitten spannen wollte, sprangen sie aufgeregt bellend in ihrem Zwinger umher. Einen schweren Schlitten durch den Schnee zu ziehen, war für sie das Größte.
      „Was ist mit dem Schwinger?“, fragte Jonathan, nachdem er die Tiere eingehend betrachtet hatte.
      „Eigentlich ein ausgezeichnetes Tier. Ausdauernd und blitzgescheit, doch kann's passieren, dass das Vieh auf einmal seinen Rappel kriegt und alle Kommandos völlig ignoriert. Dazu kommt noch, dass die Hunde von klein an aufeinander eingeschworen sind, sie dulden kein anderes Tier, reißen jeden sofort in Stücke. Sinnlos den Schwinger auszutauschen.“
      Ein schwieriger Hund vermochte ein ganzes Gespann zu verderben, noch dazu wenn es eines der drei wichtigsten Tiere war. Dennoch, aus einem ihm unbegreiflichen Grund, gefiel Jonathan dieses Gespann. Vielleicht lag es ja gerade an ihrer ungeselligen Art. Und wer weiß, womöglich konnte ihm ein aggressives Rudel Huskys in gewissen Situationen ganz nützlich sein. Neben dem Narbigen und Coogans Fluch, streifte eine Menge weiterer Wölfe, sowie zweibeiniges Gesindel durch die Wildnis. Durch den extrem harten und langen Winter war jagdbares Wild selten geworden und die meisten Raubtiere gierten nach Nahrung. Beißender Hunger lässt jedes Tier seine Scheu vor Menschen vergessen. Ein wehrhaftes Gespann jedoch, konnte einem Wolfsrudel durchaus den Schneid abkaufen.
    So handelte Jonathan, ohne weiter zu überlegen, mit Sam Taylor um den Preis, als dann noch ein Schlitten und Geschirr dazu kamen, rieb sich Sam sichtlich vergnügt die Hände, nannte einen für beide fairen Preis, dann war das Geschäft perfekt. Bevor der Jäger ging, um Proviant und Ausrüstung zu besorgen, bat er Taylor darum, Gespann und Schlitten zum Aufbruch fertig zu machen.
      Eine

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