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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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Tumult, die Gäste hatten sich von dem Schock schnell erholt und schon wurden einige Stimmen laut, die forderten John zu hängen. Ich befürchtete, John würde sich ohne lange zu fackeln in die Menge stürzen, doch irgendwie, beruhigte er sich von einem Augenblick auf den nächsten, trat mit dem Rücken an den Tresen und hob die Hände. Dann sagte er über die aufgewühlten Stimmen der Gäste hinweg, dass er alles erklären könne. Ich weiß nicht, ob er allein es vermocht hätte, die aufgeregten Gemüter zu besänftigen, doch sah ich hier eine Gelegenheit, mich bei meinem Retter zu revanchieren. Viele der Anwesenden kannten mich ja und so glaubten sie mir, als ich behauptete, die beiden Männer seien gesuchte Verbrecher gewesen und John habe außerdem in Notwehr gehandelt. Was ja durchaus der Fall war, da John keine Waffe trug. Er besaß nur eine alte Büffelflinte für die Jagd und ein Messer. Beides befand sich bei unserem Gepäck im Hotel. Schätze, er hatte auch keine Waffe bei sich, als er zu dir ins Büro kam, oder?“
      „Stimmt. Denn sonst hätte ich ihn aufgefordert, die bei mir abzugeben. Was geschah weiter?“
      „Nicht mehr viel. Ich fragte John später, was es mit den Männern auf sich hatte und er brummte nur, dass die zu dem Narbigen auf seinem Steckbrief gehörten. Wir blieben noch einige Tage zusammen in Nome. Ich beschloss, ein wenig von dem goldenen Strand für mich abzustecken, doch wie immer kam ich auch in Nome zu spät. John zog wieder in die Wildnis. Städte und Menschen seien nichts für ihn, sagte er, und dass er die Spur des Narbigen wieder finden wolle. Jonathan fand   heraus, dass der Gesuchte Kopf einer üblen Bande war, doch nach der Geschichte im Saloon, hatte der sich in Luft aufgelöst.
    Soweit ich weiß, hat nach Nome niemand mehr McLeary zu Gesicht bekommen, jedenfalls höre ich heute zum ersten Mal wieder von ihm.“ Frank verstummte und trank von seinem Whiskey.
      Sie hatten sich dann noch eine Weile über alles Mögliche unterhalten und dann hatte sich Pete von dem alten Prospektor verabschiedet. Pete legte einige Holzscheite auf die Glut im Ofen, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und dachte noch ein wenig über die Geschichte von Frank Buteau nach. Für ihn hatte sich dadurch nichts geändert. Im Gegenteil, Pete erschien dieser Jäger noch unheimlicher als ohnehin schon und er war froh, wenn er McLeary aus seiner Stadt wusste.

 
    Ausgeruht erwachte Jonathan am nächsten Morgen. Der wochenlang wütende Sturm war zu einem lauen Lüftchen abgeflaut und als der Jäger die Stufen ins Erdgeschoss hinab stieg, drang ihm der Geruch von Kaffee, Eiern und Speck in die Nase. Er fand Sally in der Küche beim Frühstück.
      „Guten Morgen, Mister McLeary. Setzen Sie sich, das Frühstück ist gleich soweit“, lächelnd erhob sich Sally, schenkte ihrem Gast Kaffee in eine Tasse und machte sich anschließend am Herd zu schaffen.
      Schweigend trank Jonathan seinen Kaffee, erwiderte die freundlichen Blicke Sallys, doch erst nachdem er gegessen hatte, sagte er: „Ich brauche einen Schlitten, ein Hundegespann, Vorräte und Munition. Können Sie mir jemanden empfehlen?“
      „Vorräte und Munition bekommen Sie überall in der Stadt. Sie brauchen nur die Hauptstraße runter zu gehen, da finden Sie einen Einzelhändler nach dem anderen. Sie erhalten bei jedem anständige Ware für ihr Geld. Falls Sie dennoch irgendetwas nicht bekommen sollten, so finden Sie das sicherlich im Warenhaus der Northern Commercial Company. Nach Hunden und Schlitten fragen Sie Sam Taylor, unten am Hafen. Sie wollen uns tatsächlich heute schon verlassen?“
      „Ja, Ma'am. Wenn ich alles bekomme.“
      „Jagen Sie nicht diesen Wolf. Er bringt Unglück“, sagte Sally in unvermittelt sanftem Ton.
      „Kein Tier bringt Unglück“, brummte Jonathan.
      „Dieses schon“, widersprach sie und wandte sich ab. Jonathan sagte nichts, doch hing sein Blick an der Wirtin. Sie schien seine Blicke zu spüren und nach einem Seufzer drehte sie sich beherzt um: „Gestern fragten Sie, ob es einen Mister Dickins gäbe.“ Sally schenkte sich Kaffee nach und setzte sich zu Jonathan an den Tisch. „Rick, meinen Mann, zog es schon immer in den Norden, er träumte von Abenteuer, einem freien Land und, ja, auch von Gold. Wir stammen aus Seattle. Dort führte ich ebenfalls eine kleine Pension. Rick arbeitete in den Docks von Ross & Raglan. So erfuhr er Neuigkeiten aus Alaska aus erster Hand und nur mit viel

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