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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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liegt.“
      „Die Frau, von der du sprichst – ich habe sie gesehen.“
      Jonathan zuckte zusammen: „Du warst in Fairbanks?“
      Der Alte schüttelte den Kopf: „Sie ist in der Nähe.“
      „Wie zum Teufel kommt sie hierher?“, Jonathan war aufgesprungen. Nun begriff er seine Unruhe, wenn er an Sally Dickins dachte. Dann wandte er sich an den Alten: „Vielleicht solltest du mir jetzt erzählen, was geschehen ist. Scheinbar sind noch mehr als nur der Narbige und ich in diesen Bergen gelandet.“
      „Wie du siehst, begreife selbst ich nicht alles. Für mich sind die anderen Weißen nicht wichtig, nur der Wille der Mächte zählt“, lächelnd verstummte der Alte. In seinen Zügen lag etwas Wölfisches und für einen kurzen Augenblick glaubte Jonathan in das Gesicht eines riesigen Wolfes zu blicken.
      „Du bist Coogans Fluch, darum bist du so leise und nur deswegen ist dir möglich, ein so weitläufiges Gebiet zu überwachen. Doch warum all die toten Tiere der Farmer?“
      „Jetzt ist keine Zeit für unbedeutende Tiere! Der Marshall von Fairbanks wurde ermordet. Ein Aufgebot, unter ihnen die Frau, von der du sprachst, verfolgte den Narbigen. Doch hat auch er Verbündete um sich geschart.“
      „Verdammt, sind die Bürger Fairbanks’ von allen guten Geistern verlassen? Eine Frau mit auf die Verfolgung eines Mörders mitzunehmen!“
      „Sei unbesorgt, der Frau wird nichts geschehen.“
      „Woher willst du das wissen?“
      „Ich weiß es, das genügt. Außerdem habe ich sie gewarnt.“
      Spöttisch blickte Jonathan dem Alten ins Gesicht: „Du hast sie gewarnt? Ich dachte nur die Mächte und ihr Wille wären für dich wichtig.“
      Der Alte lächelte ebenfalls: „Ich wusste nicht, was mich anzog, als ich sie aufsuchte, doch dann sah ich, dass sie wie deine Schwester ist. Ich tat, was ich glaubte, tun zu müssen.“
      „Miriam sagte mir etwas von den Mysterien. Ist es das, was du Mächte nennst?“
      „Dies kann ich dir nicht erklären, dass musst du schon selbst herausfinden. Dies gehört zum Sinn des Lebens. Alles passt zusammen, als ob diese Hallen nur auf euch gewartet haben, damit sich euer gemeinsames Schicksal hier erfüllt und das des Kindes. Anschließend wird sich Mutter Erde diese Stadt einverleiben. Nichts wird dann von ihrer Existenz künden.“
      „Viel schlauer bin ich nicht geworden. Sag mir noch eins, alter Mann: Warum ich und der Narbige? Gibt es nicht genügend andere Menschen, die würdiger sind, das Schicksal des Kindes in ihre Hände zu nehmen?“
      „Du steckst voller Fragen. Nun, dann höre: Der Mensch nimmt im Laufe seines Lebens viele Eigenschaften an, am meisten die eines langjährigen Feindes. Der Narbige hat viel von deiner Unbeherrschtheit angenommen und du viel von seiner kalten Nüchternheit. Niemand außer dir konnte dem Narbigen lange genug widerstehen, um dies zu bewirken. Darum kannst nur du ihn besiegen. Ihr seid die stärksten eurer Rasse und für die Mächte somit die würdigsten.“
      Jonathan dachte über das Gehörte nach, schließlich nickte er und sagte: „Ich glaube, wir sollten jetzt aufbrechen und tun, was die Mächte verlangen.“
      „Ja, gehen wir. Es ist noch ein weiter Weg.“
      „Nur noch eins“, sagte Jonathan und nachdem ihn der Alte anblickte, fuhr er fort: „Warum hat der Narbige diese Stadt bisher nicht entdeckt?“
      „Die Russen, wie du sie nennst, hatten innerhalb von zwanzig Sommern viele Gänge in die Erde getrieben, doch nur der südlichste von ihnen, der, den dir deine Schwester gezeigt hat, führt in die Höhlen, durch die man in diese Stadt gelangt. Dahin werden wir nun gehen, auf einem anderen Weg.“
      „Eine Lawine hat den Eingang verschüttet.“
      „Es existieren viele Verbindungsschächte unter den Stollen. Einer führt dich zum Ziel und du wirst ihn erkennen. Wir haben genug geredet, komm jetzt“, ohne eine Antwort abzuwarten, verließ der Alte den Raum und Jonathan folgte. Schweigend trabten sie durch endlos scheinende Gänge, bis sie nach einigen Stunden an eine Einsturzstelle gelangten. Ein grob gehauener Stollen mündete in den Gang.
      „Dies ist der Stollen, den du gegangen bist, weißer Jäger, doch sind wir hier auf der anderen Seite der Stelle, von wo du die Höhlen betreten hast.“ Der Alte wies auf das gezackte Loch. „Von hier aus musst du deinen Weg alleine gehen, mögen dir die Mächte gewogen sein.“
      Lange blickte Jonathan den Indianer an. Obwohl er

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