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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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Hundeschlitten und Menschen zu erkennen. Frank zählte ein Dutzend Schlitten und wenigstens dreißig Mann. Nun galt es keine Zeit zu verlieren und er begann mit dem Abstieg. Vorsichtig, dabei lautlos vor sich hin fluchend, tastete er sich hinunter und als er glaubte, es fast geschafft zu haben, glitt er auf einer vereisten Stelle aus und landete unsanft im Schnee. Heftig protestierten seine alten Knochen, doch hatte der Schnee den Fall soweit gedämpft, dass er keine ernsthaften Verletzungen davontrug. Trotzdem humpelte er stärker, als er zu den Zelten eilte.
      Sein erster Blick galt den Verwundeten, doch Joe Dearborn und Red Cole schliefen. Frank verzichtete darauf sie zu wecken, sie brauchten dringend Ruhe und vielleicht wurden sie noch früh genug vom Kampflärm aus dem Schlaf gerissen. Er begann damit, das Lager für die Verteidigung herzurichten. Erst suchte er die verbliebenen Schlitten und Waffen zusammen, versicherte sich ob letztere geladen waren und legte Munition bereit. Die Schlitten platzierte er im Halbkreis vor die Zelte, kippte sie um, schichtete Decken und Felle dahinter und schaufelte Schnee darüber. Die Anstrengung trieb ihm den Schweiß aus den Poren und er hoffte, dass die anderen bald zurückkamen. Bis die Fremden eintrafen, blieben höchstens noch dreißig Minuten.
      „He, Frank, was ist los? Sally ist wie 'ne Furie an uns vorbeigesaust und Graham meinte, dass was passiert sein muss.“
      Frank wirbelte herum. Bill Eisner, einer der Männer, die den Zugang der Schlucht bewachten, stand nur wenige Meter hinter ihm.
      „Verdammt, Bill! Wenn du dich noch mal so anschleichst, brenn' ich dir 'ne Kugel in den Pelz. Wär' fast gestorben vor Schreck. Doch wenn du schon mal da bist, dann klettere da rauf und nimm 'ne weitreichende Büchse mit“, Frank deutete auf den Vorsprung, von dem aus er die Fremden gesehen hatte.
      „Was is'n los, bekommen wir Ärger?“
      „Frag nicht so viel, sondern tu, was ich sage. Da kommt 'ne halbe Armee von Osten auf uns zu, und ich verwette meinen Skalp, dass die irgendwie mit der verdammten Mine zu tun haben. Wenn sie näher als eine halbe Meile heran sind, dann setz' ihnen einige Kugeln vor die Füße, erwidern sie das Feuer, knall sie ab!“ Ohne Bill weiter zu beachten, wandte sich Frank wieder seiner Schanze zu. Wie wild schaufelte er Schnee auf die Schlitten. Wo blieben nur Ben und die Männer?
      Erneut fuhr Frank zusammen, als Bills Gewehr losdonnerte. Als sich der Prospektor umwandte, sah er, wie Bill eine neue Patrone einlegte, anlegte und abermals feuerte. Er hatte sich eines der großkalibrigen Sharps-Büffelflinten mitgenommen. Obwohl die Technik bereits veraltet war, vermochte man mit diesen Waffen einen Büffel noch auf einer Meile Entfernung zu fällen.
      Sowie Bills zweiter Schuss gefallen war, warf sich der Prospektor bäuchlings hinter seine Schanze. Das Feuer wurde erwidert und Frank vernahm entfernte Rufe, doch schienen die Kugeln nicht bis zu ihnen zu reichen. Grimmig legte er an, doch von seinem tiefen Standpunkt aus vermochte er gerade mal zweihundert Fuß weit zu sehen, dann versperrte ihm eine Bodenwelle die Sicht.
      „Wo sind sie?“, rief er zu Bill.
      „Ich habe ein wenig eher geschossen, Frank. Schätze, die Jungs sind noch 'ne gute Meile weit weg. Glaube nicht, dass ihre Waffen so eine Reichweite haben“, lachte Bill.
      Frank schmunzelte, der Junge war goldrichtig. „Kannst du erkennen, was sie jetzt tun?“
      „Sie liegen mit der Fresse im Schnee und machen sich wahrscheinlich in die Hosen“, feixte Bill.
      „Werd' bloß nicht übermütig. Pass auf, dass sie uns nicht irgendwie in die Zange nehmen.“
      „Werd’s versuchen, aber die Gegend ist ziemlich zerklüftet und jede Mulde kann ich auch nicht einsehen.“
      „Ich weiß, mein Junge. Achte nach rechts, entlang dem Felsen.“
      „Sind ganz schön viele da drüben“, sagte Bill, doch Frank achtete nicht mehr darauf. Er kümmerte sich weiterhin um die Verschanzung, schlichtete Decken hinter die umgekippten Schlitten und schaufelte weiteren Schnee auf.
      Endlich vernahm er die ersehnten Geräusche der sich nähernden Kameraden. Jeff hatte Eddie O'Hara geschickt und Graham Walker, der mit Bill beim Schluchtausgang postiert war, hatte sich Ben und seinen Männern angeschlossen.
      „Nun, mit einigen Männern werden wir schon fertig. Ich befürchtete zuerst, unser Monsterwolf hätte es sich anders überlegt und will uns nun doch mit seiner

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