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Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Titel: Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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ausgebe. Er meinte, ich sollte es mir als eine Art Notgroschen für später aufheben. Was ich an Kleidern, Schmuck und so weiter brauchte, bezahlte alles er.«
    »Er war wohl sehr verliebt, wie?«
    »Ja«, erwiderte sie schlicht.
    »Sobald die erste Aufregung vorbei ist und sich der Rausch ein bißchen verzogen hat, wird sich wahrscheinlich herausstellen, daß Ihr Mann nichts besaß außer der >Goldgelben Tür<. Haben Sie’s schon mal erlebt, daß ein Spielsalon aufgrund einer letztwilligen Verfügung vererbt worden ist?«
    »Nein.«
    »Eben. Sie werden’s auch niemals erleben.«
    »Was für Folgerungen ziehen Sie daraus?«
    »Nun, Ihr Mann hatte natürlich kein Interesse daran, seine Verbindung zur >Goldgelben Tür< an die große Glocke zu hängen. Im Gegenteil, er tat alles, um sie möglichst zu kaschieren. Er übertrug die Leitung des Geschäftes einem Strohmann, der die Welt vornehmlich vom Standpunkt der ersten Person singularis aus betrachtet und alles an sich reißt, was er bekommen kann. Möglicherweise hatte Ihr Mann einiges Geld auf die hohe Kante gelegt, aber darauf würde ich mich an Ihrer Stelle nicht allzusehr verlassen. Channings wird aus freien Stücken keinen roten Heller herausrücken, und Sie können’s sich im Hinblick auf Ihre Vergangenheit nicht leisten, ihn unter Druck zu setzen. Die Polizei wird Ihnen ohnehin einen Haufen verdammt unangenehmer Fragen stellen. Von der Versicherungsgeschichte ganz zu schweigen.«
    »Ich weiß«, sagte sie müde. »Deshalb habe ich ja auch solche Angst davor, einzuschlafen. Ich muß so lange auf den Beinen bleiben, bis ich endlich herausgebracht habe, woran ich bin.«
    »Sie haben hier ja ein Grundstück mit Hanglage«, stellte ich fest.
    Sie nickte.
    »Ich hab’ mich schon im stillen gefragt, wozu Sie die Ladung Schotter hinter dem Haus brauchen.«
    »Ach, die hat George anfahren lassen. Er wollte die Senke auffüllen und einen Tennisplatz anlegen.«
    »Kommen Sie. Wir wollen mal einen Blick in den Werkzeugschuppen Ihres Mannes werfen.«
    »Wozu?«
    »Vielleicht finden wir da auch ein Gefäß zum Goldwaschen .«
    »Oh, sicher. George hatte einen Haufen solcher Spezialgeräte. Das Zeug ist in der Garage.«
    »Fein. Das muß ich mir gleich mal näher ansehen.«
    Sie führte mich hinunter in die Garage und zeigte auf einen Holzverschlag an der Rückwand. Er enthielt eine ganze Sammlung der verschiedenartigsten Werkzeuge und Geräte. Ich suchte mir einen Mörser, einen Stößel und eine Sickertrog heraus. Dann ergriff ich einen Eimer und drückte ihn Irene in die Hand. »Ich möchte mich da draußen lieber nicht blicken lassen. Deshalb müssen Sie schon allein gehen. Bringen Sie mir ein paar Felsbrocken von dem Schotterhaufen. Sie werden wahrscheinlich feststellen, daß die Steine ganz verschiedenartig getönt sind. Suchen Sie mir von jeder Farbschattierung eine Probe heraus.«
    Sie sah mich einen Moment lang stumm an und ging dann über den Hof, um das Schwimmbecken herum bis zum hinteren Teil des Grundstücks, wo Lastautos die Erde aufgewühlt und mehrere Ladungen zerkleinerten Felsgesteins aufgeschüttet hatten. Ich legte mir indessen mein Werkzeug zurecht, und als Irene mit den Gesteinsproben zurückkam, machte ich mich mit Feuereifer an die Arbeit. Zuerst zerstampfte ich das Geröll im Mörser, bis es wie schwarzer Sand aussah. Irene beobachtete mich spöttisch.
    »Wollen Sie mir nicht verraten, was das alles bedeuten soll?«
    »Ich forsche nach verborgenen Schätzen.«
    »Bilden Sie sich etwa ein, daß Sie in gewöhnlichem Straßenschotter Diamanten finden?«
    »Das nicht. Aber ich denke, wir werden auf Gold stoßen. Jedenfalls hoffe ich es. Ich kann mich natürlich auch getäuscht haben, und das wäre dann eine Pleite ohnegleichen.«
    In einem Winkel der Garage stand eine Zinkwanne. Ich füllte sie mit Wasser, hockte mich auf die Kante einer Holzkiste und begann Gold zu waschen. Irene beugte sich über meine Schulter und sah mir gespannt zu.
    Die leichteren Bestandteile waren verhältnismäßig rasch weggeschwemmt. Übrig blieb eine Ablagerung schwarzer Schlammerde am Grunde des Trogs, die mit Vorsicht behandelt werden mußte. Es kam mir darauf an, ein einigermaßen genaues Bild von der Ergiebigkeit des Vorkommens zu gewinnen. Wenn man mit so geringen Mengen arbeitete wie ich, machte ein Goldkörnchen mehr oder weniger sehr viel aus. Außerdem wußte ich nicht, ob ich es überhaupt mit Feingold zu tun hatte. Aber ich dachte mir, aus der Beschaffenheit

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