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Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Titel: Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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unten im Wagen und wartet auf Sie. Vermutlich haben Sie mit ihm eine äußerste Zeitgrenze verabredet. Falls Sie bis dahin nicht zurück sind, dann soll er Sie rausholen oder die Polizei benachrichtigen. Stimmt’s?«
    »Sie reden und ich höre zu.«
    »Sie bilden sich wahrscheinlich ein, Sie hätten sich damit eine Art Lebensversicherung verschafft, wie?«
    »Lassen Sie das meine Sorge sein. Kümmern Sie sich lieber um Ihre eigenen Angelegenheiten.«
    Channing nahm die Einlaßkarte in die Hand und untersuchte sie sehr gründlich. »Das ist tatsächlich eine echte Karte. Sie trägt nicht nur meine Unterschrift, sondern auch das geheime Kennzeichen, das Sie natürlich nicht sehen konnten. Das ist eine echte Karte. Wo haben Sie die her?«
    »Sie wurde mir gegeben.«‘
    Er schüttelte den Kopf. »Das glaube ich Ihnen nicht. Die Ausgabe der Karten wird sehr genau kontrolliert.«
    Ich schwieg.
    Er betrachtete sie von neuem, und als er dann zu mir herüberblickte, gefiel mir der Ausdruck in seinen Augen gar nicht. »Lam, ich habe nicht die Absicht, Ihnen auf die Nase zu binden, woran ich es erkenne, aber das ist eine Karte, die speziell für George Bishop angefertigt wurde. George hielt seine Beziehungen zum Klub aus leichtbegreiflichen Gründen für gewöhnlich geheim, aber für ein paar gute Freunde hatte er immer einige Spezialkarten in der Tasche. Diese hier gehört dazu. Also los, wo haben Sie sie her?«
    »Sie wurde mir gegeben«, wiederholte ich.
    »Wissen Sie, Lam, ich fürchte beinahe, Sie haben sich mit Irene in Verbindung gesetzt. Das würde ich Ihnen sehr, sehr übelnehmen.«
    Ich antwortete nicht.
    Er zog meine Brieftasche zu sich heran, begann darin herumzukramen und erstarrte plötzlich. »Das ist doch wohl nicht die Möglichkeit«, murmelte er verblüfft. »Sie haben ja noch vier von den Dingern — und alle gehörten George Bishop .«
    Ich begriff — aber leider zu spät — , wie grenzenlos leichtsinnig es von mir gewesen war, die Karten gleich haufenweise mit mir herumzuschleppen. Sie trugen zweifellos alle ein geheimes Kennzeichen und mußten Channing im höchsten Grade argwöhnisch stimmen. Zehn oder fünfzehn Sekunden lang saß er reglos und stumm auf seinem Stuhl. Ich schielte wieder auf meine Uhr. Noch elf Minuten, bis Danby die Kriminalpolizei benachrichtigen würde, falls er meine Instruktionen wirklich befolgte. Hoffentlich tat er das, was ich ihm aufgetragen hatte. Ich legte zwar keinen gesteigerten Wert auf das Dazwischenfunken der Polizei, aber ich ahnte, daß ich ohne sie Haare lassen würde.
    »Bill«, sagte Channing plötzlich, »draußen in Lams Wagen wartet ein Mann. Es ist wohl besser, wenn wir ihn uns mal näher besehen.«
    »Ja?«
    »Geh runter und hol ihn rauf.«
    »Und wenn er sich weigert mitzukommen?«
    »Hol ihn rauf, sag ich dir.«
    Bill ging wortlos zur Tür.
    Mir war klar, daß es für mich gesünder sein würde, wenn ich für Danby einen Aufschub von zehn Minuten herausschinden konnte. »Wir können uns ja zuerst unterhalten«, schlug ich vor.
    »Das können wir auch danach«, erwiderte Channing.
    Ich stand auf. »Ich hab’ es satt, mich noch länger von Ihnen derart behandeln zu lassen.« Ich hoffte, Bill würde kehrtmachen, um noch einmal seine Judokünste an mir auszuprobieren. Aber Channing sagte: »Hau ab, Bill«, und holte eine 38er Pistole aus der obersten Schreibtischschublade. Er musterte mich durchdringend. »Ich glaube, die nächsten paar Minuten werden verdammt interessant für mich sein. Sie sind also Privatdetektiv. Hinter wem sind Sie eigentlich her, und wer ist Ihr Auftraggeber? Ich hole alles, was ich wissen will, aus Ihnen heraus, verlassen Sie sich darauf.«
    Die Tür fiel hinter Bill zu. Jetzt war mein Plan zunichte. Ich hätte mit Danby eine Frist von dreißig Minuten verabreden sollen. Aber der tiefere Grund für meine falsche Einschätzung der Situation war eben der, daß ich auf die Polizei ebensowenig versessen war wie Channing. Ich hatte mir eingebildet, ich würde die Sache im Handumdrehen erledigen können und in spätestens einer halben Stunde wieder auf der Straße stehen. Ohne das Dazwischenfunken von Diane Marvin hätte es vermutlich auch geklappt. Aber das Manöver des Croupiers und ihre Anzapfversuche hatten mir ein trügerisches Gefühl von Sicherheit verliehen.
    Channing brütete eine Weile vor sich hin und warf mir dann über den Schreibtisch hinweg meine Brieftasche zu. »Stecken Sie sie wieder ein. Sie sollen nicht den Eindruck haben,

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