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Coole Geschichten für clevere Leser

Coole Geschichten für clevere Leser

Titel: Coole Geschichten für clevere Leser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Slesar
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sondern mitfühlend begegnete.
    Der einzige Wermutstropfen kam von Mr. D., womit Eugene allerdings gerechnet hatte. Drei Wochen nach der Beerdigung erhielt der Finanzberater ein knappes Entlassungsschreiben. Daraufhin rief er Eugene an.
    »Wenn Sie mich fragen, Mr. Hazard, brauchen Sie meine Dienste mehr denn je. Überlegen Sie es sich.«
    »Ich hab’s mir schon überlegt«, sagte Eugene und genoß seinen Triumph. »Sie sind entlassen, Meister.«
    »Ich brauche mindestens einen Monat, um die Bücher in Ordnung zu bringen …«
    »Lassen Sie sich Zeit. Aber vergessen Sie eins nicht: Ich bin jetzt der Boss. Und als erstes ersuche ich Sie, mir einen Scheck über fünftausend Dollar zu schicken.«
    Das Geld wurde nutzbringend angelegt. Eugene machte eine kurze, doch erholsame Reise nach den Bermudas. Bei der Ankunft legte er Trauerflor und Ehering ab und stürzte sich in das Nachtleben. Es war eine schöne Zeit.
    Zwei Wochen später kehrte er nach Hause zurück; der schwarze Streifen befand sich wieder am Arm, der Goldreif lag um den Finger. Knapp eine Stunde nach seiner Ankunft meldeten sich zwei Besucher von der Staatsanwaltschaft.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte er. »Ich soll Sie begleiten? Weshalb denn?«
    »Es geht um Ihre Frau«, antwortete einer der Beamten. »Es haben sich hinsichtlich der Todesursache von Mrs. Hazard Zweifel ergeben.«
    Eugene begann zu zittern. Er wußte, er mußte sich jetzt beherrschen, er wußte, er machte sich verdächtig – trotzdem begann er zu zittern. Als er schließlich dem Staatsanwalt gegenübersaß, hatte er sich wieder gefaßt und brüllte: »Ich habe nichts damit zu tun!«
    »Das hat auch niemand behauptet, Mr. Hazard.«
    »Warum belästigen Sie mich dann?«
    Der Beamte zog eine Grimasse. »Wir haben gehört, Sie waren auf den Bermudas, Mr. Hazard.«
    »Ich brauchte Erholung.«
    »Angeblich haben Sie sich dort ziemlich amüsiert.«
    »Vielleicht wollte ich das schlimme Ereignis vergessen. Was ich tue, geht Sie nichts an!«
    »Damit haben Sie natürlich recht. Es geht uns nichts an, solange nicht etwas anderes dahintersteckt, Mr. Hazard. Zum Beispiel ein Mord.«
    »Beverly hatte Lungenentzündung!« rief Eugene. »Sie muß sich zu Tode gehustet haben! Mir können Sie das nicht anhängen!«
    »Es gibt auch andere Erstickungsmöglichkeiten«, sagte der Staatsanwalt, beugte sich über den Tisch und senkte die Stimme. »Und wir kennen die Methode, die Sie benutzt haben. Sie haben Ihre Frau vergast, nicht wahr? Sie drehten den Herd auf und ließen sie sterben. Ist es nicht so?«
    Eugene schien nun selbst Erstickungssymptome zu haben. Seine Lippen wurden blau, sein Hals verkrampfte sich, er verlor das Bewußtsein.
    Als er wieder zu sich kam, flüsterte er: »Um Himmels willen; woher haben Sie das nur gewußt?«
    Die Antwort gab man ihm erst, als das Geständnis formuliert und unterschrieben war.
    »Um ganz ehrlich zu sein, Mr. Hazard, wir wußten es nicht genau. Aber ein gewisser Duprey hat uns ein interessantes Beweisstück zugespielt. Kennen Sie ihn?«
    »Mr. D.?« Eugene stockte der Atem.
    »Ihr Finanzberater. Er erzählte uns einiges über Sie und Ihre Frau. Dann sagte er, er sei da auf etwas gestoßen, das sehr wichtig sein könnte.«
    »Was denn? Was?« brüllte Eugene.
    »Ihre Gasrechnung, Mr. Hazard. Ein Riesenbetrag. Die größte Gasrechnung, die es je im Haus gegeben hat. Wir fragten uns natürlich, weshalb der Betrag gerade in diesem Monat so in die Höhe geschnellt war. Mit ziemlicher Sicherheit doch deswegen, weil jemand besonders viel Gas verbraucht hatte!«

Muttergeist
    Seine Show wurde abgesetzt, seine Mutter starb, und das Haar begann ihm auszugehen – eine Kombination von Ereignissen, die Raymond Schiff ernsthaft an Selbstmord denken ließ. Seine Show, die Flapper hieß, wurde von den Helfern schon bei der ersten Probe in Flopper umbenannt, ein Urteil, das bei der Premiere bestätigt wurde. Die Mutter, die Mama genannt wurde, erlag einem Stillstand ihres Herzens, das in den letzten vierzig Jahren einzig und allein für Raymond geschlagen hatte. Das Haar begann ihm büschelweise auszugehen an dem Tag, da die Bank ihm eine Überziehung von eintausendeinhundert Dollar anzeigte. Elfhundert Haare, schätzte Raymond bedrückt.
    Da er mit der Miete zwei Monate im Rückstand war, verwehrte ihm die Wirtin nach Erscheinen der Kritiken die Rückkehr in sein Zimmer. Wie ein echter Theaterfan war sie die ganze Nacht aufgeblieben und hatte darauf gewartet, daß Kerr, Watts

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