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Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Titel: Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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seinen Feldstecher. Wenn der das nächste Mal auf mich schießt, dann garantiert nicht mit einer Farbpatrone aus einer Paintball-Spritze. Der mäht mich auf der Wiese mit einem Maschinengewehr einfach um und notiert das im Lagertagebuch unter der Rubrik »Auf der Flucht erschossen«.
    Also hocke ich mich erst einmal brav unterhalb der Wiese ans Ufer und nehme ein Kleidungsstück vom Wäschestapel neben mir. Es ist Major Horsts Tarnjacke.
    Na super!
    Weil ich immer noch im Fadenkreuz des Feldstechers bin, tauche ich die Jacke ins Wasser und beginne, den feuchten Stoff an einem der Steine zu reiben, um so den roten Fleck auf der Rückseite rauszurubbeln. Der wird dadurch aber eher größer als kleiner, und deswegen ziehe ich die Jacke noch ein paarmal durchs Wasser, damit sie richtig nass wird. Vielleicht geht der Fleck so ganz von allein raus, und ich kann mir das weitere Schrubben sparen. Bei der Ente, die nach Major Horsts Treffer heute Morgen in den Fluss gestürzt ist, hat das ja auch geklappt.
    Als ich die Tarnjacke im Wasser hin und her schwenke, spüre ich plötzlich einen kräftigen Zug am anderen Ende des Stoffes. Irgendwer zerrt an einem der Ärmel. Ich versuche, die Jacke an Land zu ziehen, aber es gelingt mir nicht. Wer auch immer da zieht, scheint kräftiger zu sein als ich.

    Das ist endlich mal ein vernünftiger Vorschlag von COOLMAN . Ich habe nämlich absolut keine Lust, noch einmal in den eisigen Fluten zu landen. Genau in diesem Moment taucht ein riesiger Wels genau vor mir an der Wasseroberfläche auf. Der Fisch ist mindestens drei Meter lang. Er hat den rechten Ärmel der Tarnjacke in seinem Maul und starrt mich drohend an. Das ist gar nicht nötig, weil ich ja sowieso gerade loslassen wollte. Sofort taucht der Wels wieder unter und zieht seine Beute hinter sich her auf den Grund des Flusses – da, wo das Muschelschloss ist. Major Horst, der durch sein Fernglas alles beobachtet hat, springt laut fluchend von seinem Stuhl, rennt auf das Ufer zu und hechtet mit einem Kopfsprung ins kalte Wasser, um seine Jacke zu retten.
    Danke, lieber Wels!
    Das ist meine Chance zur Flucht. Solange Major Horst im Wasser ist und dort mit dem Fisch um seine Jacke kämpft, kann er mich nicht erschießen. Ich drehe mich um und laufe, so schnell ich kann, quer durch die Wiese auf die Steintreppe zu, die zu dem Schlösschen hinaufführt.
    Als ich mich auf dem ersten Absatz noch einmal umdrehe, sehe ich, wie Major Horst in der Mitte des Flusses mit dem riesigen Fisch ringt. Rechts und links des Ufers haben sich die Mädchen und die Jungen versammelt und feuern den Wels an. Das Wasser ist ganz aufgewühlt, und ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wer von den beiden gerade in Führung liegt.

    Ich wende mich ab und laufe weiter, bis ich die Terrasse des Schlösschens erreicht habe. Die Tür zum Wohnzimmer steht offen. Ich trete ein und rufe laut: »Ist jemand zu Hause?«
    »Nein, hier wohnt niemand mit Namen Krause«, antwortet die nette alte Dame. Sie hockt auf dem Sofa, hat ihren fetten Kater auf dem Schoß und lächelt mich freundlich an. »Einen schönen Morgenmantel hast du. Ich hatte auch mal so einen.«
    »Ich weiß«, antworte ich und lächele zurück. »Er gehört ja auch Ihnen.«
    »Ja, ja, die Bienen. Fleißige Tierchen sind das, nicht so faul wie der hier«, erwidert sie und tätschelt Nero den breiten Rücken. Dann zeigt sie auf einen Stuhl gegenüber vom Sofa. »Setz dich doch, Junge! Mach es dir bequem!«
    »Ist meine Tasche schon angekommen?«, frage ich, nachdem ich mich gesetzt habe.
    »Nein, keine Asche. Ich will anständig beerdigt werden, mit einem Sarg und allem Drum und Dran«, erwidert sie, und eigentlich hätte ich mir vorher schon denken können, dass das mit der Verständigung schwierig werden würde. »Du siehst hungrig aus, Junge! Magst du etwas essen?«
    »Da sage ich nicht Nein«, antworte ich höflich, weil ich in der Tat immer noch ziemlich hungrig bin.
    »Schwein habe ich nicht, aber ein bisschen Hühnchen ist noch da. Davon mache ich dir ein Sandwich«, erklärt die nette alte Dame, während sie mit ihrem Gehstock schon Richtung Küche humpelt und mich mit dem Kater allein lässt.

    Genau aus diesem Grund halte ich lieber Abstand. Also, zu dem Kater, nicht zu den Mädchen. Na ja, zu denen eigentlich auch. Nero, der dicke Kater, hockt auf dem Sofa und faucht mich an, sobald ich mich bewege. Deshalb bleibe ich möglichst regungslos auf meinem Stuhl sitzen.
    Da klingelt es plötzlich

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