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Coopers Sehnsucht

Coopers Sehnsucht

Titel: Coopers Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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ich als meinen größten Schatz betrachte. Ich will dich nicht einfach so gehen lassen. Auch wenn es dein Wunsch ist.“ Er sah erst Ethan und dann Sarah finster an. „Und mein Name ist nicht Gio. Mein Name ist Ronald.“ Er reckte stolz die Schultern. „Nach meinem Urgroßvater mütterlicherseits. Der unbefleckt war. Er war niemals Teil dieses Lebens, das du so verabscheust. Ich bin Ronald Caspari. Ein Einwanderer.“ Seine Stimme senkte sich. „Ein Vater.“
    Schockiert starrte sie ihn an. „Und du denkst, es ist so einfach? Dass ich einfach so vergeben kann?“
    Er schüttelte den Kopf und richtete den Blick wieder dahin, wo Ethans Arme um sie geschlungen waren. „Nicht einfach so“, sagte er leise. „Aber ich hoffe, dass du es vielleicht, mit der Zeit, fertigbringen kannst, dich an den Mann zu erinnern, der seine Sarita so geliebt hat, seinen kostbaren Engel.“
    Und da rollte die erste Träne über seine Wange. Ihr Papà weinte doch nie. Er war grimmig, und er war stark.
    „Nicht.“ Sie spürte, wie auch ihr die Tränen wieder in die Augen stiegen. Denn sie erinnerte sich an ihren Papà und daran, wie sehr sie ihn vermisst hatte.
    „Ronald Caspari hat nie ein Verbrechen begangen, Sair“, flüsterte Ethan.
    „Verteidige ihn nicht auch noch!“, rief sie aus.
    „Ich verteidige ihn nicht, Baby.“ Er rieb mit seinem Kinn über ihren Kopf. „Aber du hast hier eine Wahl, Sair. Es ist nicht nur ein Entweder-Oder. Und Hölle noch mal, ich bin auch nicht gerade ein Heiliger! Das wissen wir beide.“
    „Er hat getötet.“
    „Ich habe verteidigt, was mein war … oder was ich dafür hielt“, stieß ihr Vater hervor. „Doch anders als Carlos und andere, Sarita, habe ich nie Krieg gegen Unschuldige geführt. Ich habe niemals eine Frau oder ein Kind entführt und verletzt. Und genauso wenig habe ich je eine solche Tat gebilligt. Das hätte ich nie tun können. Du warst mein Wegweiser, Tochter.“ Er schüttelte den Kopf. „Vom Tag deiner Geburt an warst du mein Wegweiser. Deine Lieblichkeit und dein Licht haben dafür gesorgt, dass nie ein Kind durch meine Hand verletzt wurde.“
    „Giovanni Federico war bekannt als Gio der Riese. Der sanfte Riese“, erinnerte Ethan sie.
    „Warum nimmst du ihn in Schutz?“
    „Weil die Tatsache, dass eine Tochter ihren Vater braucht, sich niemals ändert, Sair“, sagte er. „Du wirst nie aufhören, um ihn zu trauern. Und das wird dich innerlich zerreißen. Besser, du trägst deine Kämpfe mit ihm aus und stellst sicher, dass er von hier und jetzt an den Weg geht, den du für ihn willst. So ist er viel weniger eine Bedrohung für deinen Seelenfrieden. Außerdem muss dich jemand bei unserer Hochzeit deinem Bräutigam übergeben. Ich glaube, Casey oder Turk sehen im Smoking ein bisschen albern aus.“
    Sie wirbelte herum und blinzelte überrascht.
    „Hast du wirklich geglaubt, ich lasse dich einfach so abhauen?“ Sein Lächeln war reine männliche Selbstsicherheit und nur ein Hauch von Sünde. Immerhin war ihr Vater anwesend.
    „Du hast mich doch wohl gerade nicht allen Ernstes gebeten, dich zu heiraten?“, schmollte sie. „Vielleicht wollte ich einen Antrag mit allem Drum und Dran?“
    Er schnaubte. „Nein, wolltest du nicht. Sonst hättest du dir nicht ausgerechnet den finstersten Typen der Stadt ausgesucht, um ihn mit deinem hinterlistigen Herz zu Fall zu bringen. Denn du hast mich zu Fall gebracht, Sair. Direkt zu deinen Füßen. Ich bitte dich nicht, mich zu heiraten, sondern Teufel noch eins, ich verlange es.“ Er legte seine Hand an ihre Wange. „Und dein Vater bittet dich nicht um Vergebung, sondern nur um eine zweite Chance.“
    Sie drehte sich wieder zu ihrem Papà um und musterte ihn, wie er sich mit den Händen über das Gesicht fuhr und sie niedergeschlagen ansah.
    Gio der Riese war tot. Ronald Caspari war vielleicht nicht perfekt, aber noch immer erinnerte sie sich an die Liebe, die der Mann vor ihr ihr geschenkt hatte. An ihren Papà , der sie im Arm gehalten, sie beschützt und mit ihr gelacht hatte.
    „ Papà “, flüsterte sie zitternd, und plötzlich wurde ihr bewusst, dass Ethan sie unbemerkt losgelassen hatte.
    Die Lippen ihres Vaters zitterten. Sie trat einen Schritt auf ihn zu, und dann war er da. Überwand die Distanz zwischen ihnen, schlang seine starken Arme um sie, zog sie an sich, und der Duft und die Laute ihrer Kindheit überfluteten sie.
    Der Vater, den sie so hingebungsvoll geliebt hatte. Konnte sie denn seine Verbrechen

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