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Cop

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Titel: Cop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Jahn
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gesagt. Wegen der verdammten Hitze!«
    »Warum machst du’s nicht?«
    »Weil ich zum Tatort muss. Und du sitzt hier doch sowieso nur blöd rum. Also wenn du jetzt nicht sofort den Arsch hochkriegst und den verdammten Hund …«
    »Bekommst auch zehn Dollar Finderlohn von Warden«, wirft Davis ein.
    Oliver lässt sich von der Motorhaube rutschen. »Im Ernst?«
    Davis nickt.
    »Mann, warum hast du das nicht gleich gesagt?«
    Ein paar Minuten später treffen Ian und Chief Davis am Fundort ein. Detective John Nance hat bereits eine größere Grube freigelegt, oder besser gesagt mehrere kleine, in denen sich die Knochen von drei Leichen stapeln. Drei weibliche Leichen, den Überresten der Kleidung nach zu urteilen. Alle drei jung, und mindestens eine von ihnen blond, denn an einem der Schädel hängt noch ein Büschel helles Haar. Alle drei sind in halb zersetzte Kleidchen gehüllt.
    »Ist das nicht ein Job für die Gerichtsmedizin? Oder die Spurensicherung?«, fragt Chief Davis.
    Nance blickt auf. »Ich bring schon nichts durcheinander. Die Insekten haben sowieso kaum was übrig gelassen, und die Kollegen von der Spurensicherung können sich noch lang genug mit den Haaren, Zähnen und Blutflecken vergnügen … falls davon überhaupt noch was brauchbar ist.«
    »Wurden die Leichen alle zur selben Zeit begraben?«, fragt Ian.
    Der Detective sieht ihn an. »Ist nicht mein Fachgebiet, aber wenn Sie mich fragen: Nein.«
    Ian nickt.
    John Nance ist Ende vierzig oder Anfang fünfzig. Er hat graues Haar und ein Gesicht wie geschmolzenes Wachs. Im Stehen ähnelt er einem Wackelpudding, der unter dem eigenen Gewicht zusammengesunken ist – runde Schultern, hängende Arme, schlaffe Wangen. Aber im Moment steht er nicht, sondern hockt vor den drei freigelegten Skeletten und mehreren Haufen scheinbar wahllos zusammengetragener Gegenstände: Schuhe, Kleidungsstücke, Spielsachen. Offensichtlich waren die Sachen in Tüten verpackt, doch zwei der Tüten sind zerfallen, nur noch ein paar Fetzen davon sind übrig. Aus dem Haufen neben der ältesten Leiche zieht Nance eine verdreckte Haarbürste hervor und legt sie auf eine Plastikplane, die zu seiner Linken über den Boden gebreitet ist. Auf der Plane liegen bereits einige andere Gegenstände: ein Armreif, ein leeres Paar Schuhe, ein paar Kleidchen, eine Puppe mit nur einem Auge.
    Bill Finch steht daneben und dokumentiert alles mit einem kleinen Digitalcamcorder. »Soll ich auch noch ein paar Fotos machen?«
    »Später.«
    »In Ordnung.«
    Diego, der sich etwas abseits eine Zigarette gedreht hat, steckt sich die Kippe hinters Ohr und stellt sich neben Ian. »Die armen Dinger, alle so jung.«
    Ian nickt. »Ja.«
    »Wie alt war Maggie noch mal, als sie … Sieben, oder?«
    »Sie ist nicht dabei.«
    »Nein. Natürlich nicht. Aber schau dir doch mal die Kleider an. Die sind zum Teil einfach zu groß für die drei hier. Vielleicht hat der Killer ja auch was von Maggie vergraben.«
    »Meinst du?«
    »Könnte doch sein.«
    »Warum sollte er das tun?«
    »Keine Ahnung. Menschen tun komische Dinge.«
    »Und du denkst, es könnte was von Maggie dabei sein?«
    »Schon möglich.«
    Ian geht rüber zur Plastikplane und betrachtet die erdigen Gegenstände, die dort liegen wie Fundstücke einer archäologischen Grabung. So oder ähnlich wird sich die Kultur des späten zwanzigsten und frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts präsentieren, wenn die Außerirdischen eines Tages doch noch über die Erde stolpern und die menschliche Zivilisation in ihrem selbst geschaufelten Grab entdecken sollten. Schweigend mustert Ian die Gegenstände, einen nach dem anderen. Er spürt keine Regung in sich. Als hätte man sein Inneres ausgehöhlt und mit Steinen gefüllt.
    »Das hat meiner Tochter gehört.« Er deutet auf ein rosa Nachthemd, das ordentlich gefaltet und mit einer Schicht aus Laub und Erde bedeckt auf der Plane liegt. Am Kragen entdeckt er ein paar kleine braune Flecken. Wahrscheinlich Blut. Maggies Blut.
    Nance schaut aus seiner Grube herüber. »Ihrer Tochter? «
    »Das ist Ian Hunt«, erläutert Bill Finch.
    »Wir haben uns mal kennengelernt«, sagt Ian an Bill gewandt. »Ist aber schon ein paar Jahre her.«
    »Und das hat Ihrer Tochter gehört?« Mit dem Kinn deutet Nance auf das Nachthemd.
    »Ja.«
    »Sind Sie sich sicher?«
    Am Tag von Maggies Entführung blieb Ian nach dem Abendessen mit den Kindern am Tisch sitzen, um sich durch die Steuererklärung zu wühlen. Debbie machte sich im Schlafzimmer

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