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Cop

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Titel: Cop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Jahn
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vielleicht ein Pfefferminzbonbon oder eine Magentablette, und starrt die beiden ungläubig an. »Ihr seid nicht wegen Pastor Wardens Zaun hier? Weil ich da reingekracht bin?«
    Davis schüttelt den Kopf.
    »Es geht um eine noch ernstere Angelegenheit«, meint Finch.
    »Verdammt. Na, dann will ich nichts gesagt haben. Also worum geht’s?«
    Schweiß läuft über Ians Gesicht. Er klammert sich an die Autotür, bis seine Fingerknochen schmerzen. »Warum verhaftet ihr das Arschloch nicht?«, murmelt er.
    Dean kann ihn unmöglich gehört haben, nicht auf diese Entfernung – und trotzdem huschen seine Augen für einen Sekundenbruchteil zu Ian, ehe sie sich wieder auf die beiden Männer vor ihm richten.
    »Vielleicht wäre es besser, wenn Sie kurz aus der Tür treten«, meint Finch.
    »Aus der Tür treten?« Dean lacht. »Warum das denn?«
    Davis’ Hand legt sich auf den Griff seiner Dienstwaffe. »Ist sonst noch jemand im Haus, Henry?«
    »Chief. Todd. Wir waren zusammen in der Schule. Also was soll die Hand an der Pistole?«
    »Beantworten Sie die Frage«, sagt Finch.
    »Klar ist noch jemand im Haus. Meine Frau.«
    »Wir werden Sie jetzt aufs Revier bringen und Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    »Was für Fragen denn?«
    »Bitte treten Sie aus der Tür.«
    Ein dumpfer Schrei aus dem Haus. Eine Frauenstimme.
    Chief Davis und Bill Finch blicken an Henry Dean vorbei in den Flur. Sie lassen ihn für einen Moment aus den Augen, und plötzlich hat Dean eine abgesägte Schrotflinte in der Hand.
    Und Finchs Brust explodiert.
    Der Hund bellt aus vollem Hals.
    Der feine rote Nebel aus Blut hängt noch in der Luft, als Finch auf den Verandaboden fällt und die drei Stufen zur Einfahrt hinunterrollt. Dort bleibt er liegen, mit dem Gesicht nach oben, die Augen auf den grenzenlos blauen Himmel gerichtet.
    Chief Davis wirft sich nach links, doch fängt sich trotzdem eine Ladung aus dem zweiten Lauf ein – direkt in sein Gesicht. Er kann nicht mal mehr schreien, so schnell geht es. Gerade waren seine Züge noch in bester Ordnung, jetzt ist da nur noch eine Maske aus rohem, nacktem Fleisch, während weiße Zähne und Knochenstückchen vermischt mit Blut hinter ihm auf den Boden prasseln, wo sie ein rotes, sich verbreiterndes Trapez auf die Einfahrt sprühen, als hätte jemand mit voller Wucht auf eine riesige Ketchuptüte getreten.
    Als Ian wieder zur Tür schaut, hat Henry Dean die Schrotflinte schon fallen gelassen und holt jetzt ein Kleinkalibergewehr aus dem toten Winkel.
    In einer flüssigen Bewegung wirft sich Ian hinter den Wagen, öffnet sein Pistolenhalfter und zieht seine SIG. Kurz hebt er den Kopf, um Deans Position festzustellen. Doch sofort knallt ein Schuss, ein tödlicher Schuss, auch wenn er sich anhört wie eine platzende Brotzeittüte. Die Kugel streift den Kofferraumdeckel, graue Lacksplitter spritzen auf Ians Wangen.
    Der Hund bellt immer noch.
    Ian lässt sich auf den Boden fallen. Steinchen bohren sich in seine Seite, in seine Arme, während er unter dem Mustang hindurchspäht. Doch Deans Füße sind außerhalb seines Blickfelds. Er sieht nichts als Kies und ein kleines Stück vom Haus.
    »Fass, Buckshot! Fass! «
    Ein Scharren im Schotter, ein Bellen, ein brauner Schatten, der auf der anderen Seite des Wagens vorüberhuscht.
    Ian fährt herum, und sofort schießt der Hund auf ihn zu mit schwarzen Augen, gefletschten Zähnen und sabbernden Lefzen. Speichelfäden hängen ihm aus dem Maul. Buckshot stößt sich mit den Hinterbeinen ab und springt auf ihn zu. Ian hat gerade noch Zeit, die Waffe herumzureißen, zu zielen und abzudrücken.
    Ein spitzes Jaulen, gefolgt von Stille.
    Während der Hund weiter durch die Luft segelt, ein lebloser Körper, der schlaff auf Ians Brust prallt. Das offene Maul kommt auf Ians Hals zu liegen, warmer Speichel rinnt ihm in den Nacken, heißes Blut sickert in seine Uniform. Schnell stößt er das Tier zur Seite. Es klatscht auf den Boden wie ein nasser Sack, eine feuchte, klebrige Masse, und bleibt liegen.
    »Verdammter Wichser!«, kreischt Henry und feuert einen weiteren Schuss ab, der den Schotter aufspritzen lässt.
    Ian richtet sich auf, bis er auf den Knien hockt, den Kopf immer sorgfältig hinter den Kofferraum geduckt. Einatmen, ausatmen. Bestimmt steht Dean auf der Veranda und wartet darauf, dass er sich zeigt. Ian muss schnell sein, sofort schießen und sich augenblicklich wieder fallen lassen, wenn er nicht will, dass es ihm wie Chief Davis ergeht. Der Typ ist verdammt gut,

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