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Motor eines Lasters auf einer nahen Straße, gedämpfte Geräusche, die bei einer sorgfältigen Analyse mit den aktuellen Ereignissen korreliert werden könnten, wie sie von öffentlichen Kameras aufgezeichnet wurden.«
Kaolin nickte. »Die Aufzeichnungen sind also nicht im Voraus angefertigt worden, könnten aber trotzdem falsch sein. Vielleicht hat der Graue, während er jene Aktivitäten entfaltete, nur vorgegeben, nicht zu den Verschwörern zu gehören. Er gab sich leichtgläubig…«
»… naiv, einfältig, arglos, treuherzig, blauäugig…«
»Sei still, Pal! Ich glaube…« Ich schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dies alles ist nicht mehr unsere Angelegenheit. Sollten Sie die Aufzeichnungen nicht der Polizei übergeben?«
DitKaolin schürzte ausdrucksvolle, realistische Lippen. »Mein Anwalt spricht von einem Grenzfall zwischen Zivil- und Strafrecht.«
Ich war so überrascht, dass ich bitter lachte. »Industriesabotage in diesem Ausmaß…«
»Ohne ein einziges menschliches Opfer.«
»Ohne ein einziges… Wie zum Teufel nennen Sie das?«
Ich deutete auf eine der Nachrichtenblasen, die eine Luftaufnahme meines verbrannten Hauses zeigten. Ich meine Alberts Haus. Was auch immer. Die Blase reagierte auf meine plötzliche, intensive Aufmerksamkeit, schwoll an, stieß andere Blasen beiseite und zeigte vergrößerte Bilder. Ich sah mehrere schwarze Spezialdit-Ermittler vom Dezernat für Gewaltverbrechen, die die Trümmer des Hauses untersuchten. Erstklassige Profis, die nach Körperteilen Ausschau hielten. Und nach Resten der Rakete.
»Bisher gibt es noch keine bestätigte Verbindung zwischen dieser Tragödie und den Ereignissen bei UK.«
Kaolins Gesicht blieb ausdruckslos bei diesen Worten, und ich starrte ihn groß an.
»Damit kommen Sie höchstens einige Stunden durch, ganz gleich, wie gut Ihre Anwälte sind. Wenn die Polizei meine Leiche findet… ich meine Alberts… und wenn Dits aussagen und die von den Kameras im Innern von UK aufgezeichneten Bilder ausgewertet werden… dann bleibt Ihrer Versicherung gar nichts anderes übrig, als mit den Behörden zu kooperieren. Die Polizei wird erfahren, dass Sie im Schaum nach dem Prionenanschlag ein kleines, wichtiges Objekt gefunden haben. Wenn Sie das abstreiten, wird einer Ihrer Angestellten…«
»… mich verraten, in der Hoffnung, eine Verpfeiferprämie zu kassieren. Ich bitte Sie, ich bin kein Narr. Ich würde nicht versuchen, die Aufzeichnungen der Polizei vorzuenthalten. Zumindest nicht sehr lange. Aber eine kurze Verzögerung könnte recht nützlich sein.«
»Nützlich wobei?«
»Ich verstehe!«, piepste Pals Minidito entzückt, und sein Frettchengrinsen wuchs in die Breite. »Sie möchten die Saboteure glauben lassen, sie wären erfolgreich gewesen. Wenn sie nichts von dem kleinen Rekorder des Grauen wissen, wähnen sie sich vielleicht in Sicherheit. Das gibt uns Zeit, sie ausfindig zu machen!«
»Zeit?«, wiederholte ich. »Welche Zeit? Bist du vollkommen ausgerastet? Ich bin vor fast zwanzig Stunden gebacken worden! Meine Uhr läuft bald ab. Mir bleibt gerade noch Zeit genug, etwas zu essen und zu duschen. Wie kommst du auf die Idee, ich könnte bei einem Fall unter solchen Bedingungen ermitteln, selbst wenn ich wollte?«
Daraufhin lächelte Aeneas Kaolin.
»Oh, vielleicht bin ich imstande, Ihre tickende Uhr neu einzustellen.«
WENIGER ALS DREISSIG MINUTEN später trat ich aus dem größten Apparat im Kellerlabor des Moguls. Es handelte sich um eine zischende, dampfende Maschine, die hämmerte, stampfte, sprühte und mich massierte, bis mir alles wehtat, wie damals, als Clara mein reales Selbst dazu brachte, an einem Fitnesskurs des Militärs teilzunehmen. In meiner feuchten Pseudohaut fühlte ich das seltsame Prickeln von neuem Élan. Wenn ich in den nächsten Minuten nicht explodierte oder schmolz, konnte ich es mit der ganzen Welt aufnehmen.
»Dieses Dingsbums von Ihnen wird eine Menge ändern«, kommentierte Pal, der in der Nähe saß und ebenfalls noch glühte.
»Es hat Nachteile«, sagte DitKaolin. »Zum Beispiel die enorm hohen Kosten – sie könnten eine kommerzielle Entwicklung verhindern. Es gab nur zwei Prototypen, und… nicht alle Resultate waren zufrieden stellend.«
»Das sagen Sie jetzt«, brummte ich. »Oh, schon gut. In der Not darf man nicht wählerisch sein. Danke dafür, dass Sie dieses so genannte Leben verlängert haben.«
Ich senkte den Blick und sah, dass auch ein Farbwechsel stattgefunden hatte. Mein
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