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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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Miene machte.
    »Guten Tag, Cobbett. Bitte verzeihen Sie die Störung.«
    Tessa zitterte vor Zorn. Sie wagte nicht zu sprechen, da sie befürchtete, ihre Erbitterung wurde auch noch den letzten Rest an Höflichkeit zerstören, den sie für Lord Penwyck aufbrachte.
    Ruhig half er ihr in den Tilbury, wo Deirdre sie bereits erwartete.
    »Ich werde die Damen nach Hause begleiten«, verkündete der Earl.
    Tessa gestattete sich einen verächtlichen Blick. Wie sie diesen selbstgerechten Menschen verabscheute!
    Während sich Lord Penwyck auf sein Pferd schwang, setzte sich die Kutsche der Montgomerys in Bewegung. Mit strenger Miene folgte der Earl dem Tilbury.
    Sobald Deirdre sich vergewissert hatte, dass Lord Penwyck in sicherer Entfernung war, wandte sie sich an ihre Freundin. »Es tut mir ja so Leid, Tessa!«
    Trotzig hob Tessa das Kinn. Sie war immer noch atemlos vor Zorn.
    »Ich hätte dir sagen sollen, dass Mr. Cobbetts Redaktion gleich gegenüber ist.« Deirdre runzelte konsterniert die Stirn. »Ich fürchte, dass ich so in Jeffrey verliebt bin, dass ich nicht in der Lage bin, an etwas anderes zu denken. Wir wollen so schnell wie möglich heiraten!« Ein Schluchzen entrang sich ihr. »Jeffrey sagt, wir haben jetzt keine andere Wahl, als meinen Eltern die Wahrheit zu sagen, aber ich habe solche Angst, Tessa. Vater kann Jeffrey in den finanziellen Ruin treiben… Was sollen wir nur tun?«
    Tessa bemühte sich, ihren Zorn zurückzudrängen und sich auf Deirdres Problem zu konzentrieren. »Vielleicht verrät Lord Penwyck ja nichts. Möglicherweise sah er nichts Ungewöhnliches darin, dich bei Mr. Randall anzutreffen.«
    Deirdre überlegte. »Vielleicht hast du Recht, vielleicht hat Lord Penwyck wirklich keinen Verdacht geschöpft. Ich habe ihm gesagt, ich überbringe nur eine Nachricht von Vater.
    Tatsächlich schien er eher daran interessiert herauszufinden, wo du dich aufhältst, als sich über meine Anwesenheit zu wundern.«
    Tessa brannte der Magen. »Bestimmt wird er mir gehörig die Leviten lesen.«
    »Ich hatte nicht den Eindruck, als wäre er übermäßig wütend auf dich.«
    »Er mag einem gelassen vorkommen, aber hinter der Fassade… darin ähnelt er meinem Stiefvater.«
    Teilnahmsvoll fragte Deirdre: »War dein Stiefvater sehr hart zu dir?«
    Tessa blinzelte ein paar Tränen zurück. »Furchtbar hart.
    Das habe ich noch niemandem erzählt, nicht einmal meine Mutter kannte das ganze Ausmaß.« Ihre Stimme war sehr leise geworden.
    Deirdre drückte ihre Hand. »Wie schrecklich! Ich bin sicher, dass Lord Penwyck nicht so grausam sein wird.
    Dazu hat er kein Recht.«
    »Das hatte mein Stiefvater auch nicht«, murmelte Tessa.
    Der Tilbury hielt vor dem Stadthaus, doch Lord Penwyck stieg nicht ab. Tessa kletterte aus der Kutsche und verabschiedete sich von Deirdre.
    »Ach, meine Eltern werden die Wahrheit doch herausfinden!« jammerte Deirdre.
    Traurig betrachtete Tessa ihre Freundin. »Vielleicht kann ich dir ja helfen.«
    »Wie denn?« rief Deirdre verstört aus.
    »Vielleicht verspricht Lord Penwyck, nichts von heute Nachmittag zu erzählen, wenn ich im Gegenzug noch einmal gelobe, meine Sache aufzugeben.«
    »Ach, Tessa, Jeffrey und ich wären dir ja so dankbar! Es wäre nur für kurze Zeit, nur bis wir entscheiden, was zu tun ist. Wir wollen unbedingt heiraten!«
    Tessa ergriff die Hand ihrer Freundin und presste sie an ihre Wange. »Ich bin sicher, dass alles gut ausgeht für euch.«
    Den Rest des Tages konnte Tessa an nichts anderes mehr denken. Als es Zeit zum Abendessen war, war ihr vor Sorgen ganz schlecht. Würde Lord Penwyck darauf bestehen, dass sie nach Amerika zurückkehrte, weil sie ihr Versprechen gebrochen hatte, sich nicht mehr mit Politik zu beschäftigen? Diese Möglichkeit hatte sie nicht in Betracht gezogen, als sie in William Cobbetts Redaktion gestürmt war. Als sie den Schriftzug am Fenster entdeckt hatte, war es wie ein innerer Zwang gewesen, das Gebäude zu betreten und den Mann kennen zu lernen, dessen Schriften sie gelesen und von dem sie so viel gehört hatte. Nichts hätte sie davon abhalten können! Nichts! Und doch war alles im Sande verlaufen. Ihr herrliches Gespräch mit Mr.
    Cobbett war in dem Augenblick zu Ende gewesen, als Lord Penwyck hereinplatzte. Ärgerlich presste Tessa die Lippen zusammen. Im Augenblick fragte sie sich jedoch vor allem, wie Lord Penwyck sie wohl bestrafen würde, und hatte sich daher mit ihrer Toilette große Mühe gegeben: Sie trug ein einfaches, aber

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