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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

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stand auf und ging ruhigen
Schritts zu der Tür, die in die Halle führte. Ihr Trick war nur teilweise ein
Trick — sie wollte tatsächlich eine Toilette aufsuchen.
    Sie wusch gerade ihre Hände, als ihr
einfiel, daß sie ihren Umhang und ihren Arztkoffer am Tisch zurückgelassen
hatte. Wie sollte sie beides zurückbekommen, ohne mit Jeff zusammenzutreffen?
    Das Dilemma beschäftigte sie noch,
als sie die Tür öffnete und in die Halle trat.
    Dort stand Jeff mit ihrem Umhang und
ihrer Tasche und grinste nachsichtig. Offensichtlich hatte er ihren Plan
durchschaut. »Fertig?« erkundigte er sich.
    »Gib mir meine Sachen!« zischte
Banner.
    Mit einem halb besorgten, halb
belustigten Blick betrachtete er ihre Schuhe und ihren durchnäßten Rocksaum.
»Nein«, entgegnete er und nahm ihren Arm. »Du kommst jetzt mit in mein Zimmer,
wo du ein Bad nimmst und schlafen wirst.«
    »Dein Zimmer? Kommt nicht in Frage!«
    »0 doch, meine Liebe. Du bist völlig
durchnäßt und brauchst dringend Schlaf.«
    »Du willst Adam benachrichtigen!«
    »Gut geraten, Mrs. Corbin. Adams
Interessen sind meine Interessen, und ich bin ihm Loyalität schuldig. Ich lasse
nicht zu, daß seine Frau auf der Straße herumläuft und sich eine
Lungenentzündung holt.«
    »Ich schreie, wenn du versuchst,
mich zu zwingen!«
    »Dann werde ich allen Umstehenden
erklären, daß du meine Braut bist und Angst vor der Hochzeitsnacht hast. Sie
werden mir glauben, Banner.«
    Natürlich würden sie ihm glauben.
»Du begreifst es nicht, Jeff«, sagte sie flehend, während er sie die breite
Treppe hinaufzog. »Ich kann nicht zu Adam zurück!«
    Jeff lächelte einen stattlichen Herrn
an, der ihnen entgegenkam, und zog Banner weiter. »Adam liebt dich.«
    Vor der Tür mit der Nummer sieben
blieb er stehen und zog einen Schlüssel aus der Tasche. Banner war der
Verzweiflung nahe. »Adam hat eine Geliebte!« raunte sie beschwörend.
    Jeff schob sie in den großen,
elegant möblierten Raum. »Möglich. Vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls
bleibst du hier, bis du mit ihm gesprochen hast.«
    »Bitte, Jeff!«
    Aber er wandte sich schon zur Tür.
»Ruh dich aus, Mrs. Corbin. In ein paar Stunden bin ich wieder da. Und damit du
Bescheid weißt — einer meiner Matrosen steht draußen auf dem Korridor Wache!«
    Banner senkte ergeben den Kopf und
zuckte zusammen, als sie hörte, wie Jeff den Schlüssel umdrehte.
    Jeff legte den Schlüssel schmunzelnd auf
die Theke. »Nummer sieben.«
    Adam hob müde sein Glas. »Danke,
Jeff. Wo hast du sie gefunden?«
    »Am Kai, und ich habe fast eine
Stunde gebraucht, um aus ihr herauszukriegen, warum sie dich verlassen hat. Sie
wollte nicht mehr sagen, als daß du sie geschlagen hättest und irgendwo eine
Geliebte hast.«
    Adam nahm den Zimmerschlüssel. »Ich
habe keine Geliebte, und ich habe Banner auch nicht geschlagen.« Er trank einen
Schluck Whiskey und erzählte Jeff dann von Sean Malloy und Banners Gründen, ihn
zu fürchten.
    »Du liebe Güte!« Jeff war ehrlich
betroffen. »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Keine Ahnung. Ich kann nicht
ständig über Banner wachen — deshalb muß ich sie irgendwohin schicken, wo sie
sicher ist, bis Malloy wieder verschwindet. Aber ich kann auch nicht ohne sie
sein, Jeff — ich halte es einfach nicht aus!«
    Jeff nickte. Ein Lächeln spielte
plötzlich um seinen Mund. »Ich habe einen anderen Vorschlag. Ein bißchen
unmoralisch vielleicht, aber wen interessiert das schon?«
    »Was ...«
    Jeff klopfte seinem Bruder lachend
auf die Schultern. »Geh zu deiner Frau, großer Bruder. Ich lasse die Segel
setzen, um nach Port Hastings auszulaufen.«

Zehn
    Francelles Vater gab sich
herablassend und pompös wie immer; Banner starrte bedrückt in ihr Weinglas, und
Adam schien unruhig und verärgert.
    Jeff lachte in sich hinein und
konzentrierte sich auf das Essen.
    »Eine Schande ist es!« polterte
Senator Mayhugh.
    »Papa ist böse über die Art, wie
gewisse Kapitäne ihre Mannschaft anheuern«, warf Francelle ein. »Stellt euch
vor, selbst heute werden manche Männer noch gewaltsam angeworben!«
    Jeff beobachtete schweigend, wie
Adam überrascht aufschaute, und erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu
zucken.
    »Du bist ein Seemann, Jeff«, sagte
Mayhugh mürrisch. »Wie denkst du über solche Praktiken?«
    »Über gewaltsames Anheuern?« Jeff mußte
sich zwingen, ernst zu bleiben. »Schrecklich, Senator, ganz schrecklich!«
    Adam versteifte sich und runzelte
die Stirn. »Wann läuft dein Schiff aus

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