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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Titel: Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ... Kostenlos Bücher Online Lesen
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er auch darum bitten
mochte. Während er gequält die Augen schloß und vor Lust stöhnte, flüsterte sie
ihm zu, wo sie all das, was er sich wünschte, mit ihm zu tun gedachte.
    Und Adam ließ sich nicht zweimal
bitten, ihr ins Bett zu folgen.
    Früher an diesem Tag hatte er
behauptet, Banner zu besitzen. Jetzt war ganz das Gegenteil der Fall.
    Adam schlief so tief und fest, wie Banner
beabsichtigt hatte. Sie streichelte sein dunkles Haar und küßte ihn zart auf
die Stirn.
    »Adieu, mein Liebling«, sagte sie.
    Adam bewegte sich und streckte den
Arm nach der leeren Stelle aus, wo Banner hätte liegen müssen.
    Mit Tränen in den Augen wandte sie
sich ab.
    Es war eine bitterkalte Nacht, und
wenn Banner eine weniger klare Vorstellung gehabt hätte, was Adam durch Sean
erleiden würde, hätte sie vielleicht den Mut verloren.
    Es schneite, als sie den Hügel
hinunterging. Ihre Schuhe und Strümpfe waren durchnäßt, bevor sie Main Street
erreichte.
    Während sie langsam die Stufen zu
dem Hotel hinaufging, in dem sie schon einmal gewohnt hatte, fragte sie sich,
wie Adam beim Erwachen reagieren mochte. Würde er den gleichen Schmerz wie sie
empfinden — einen Schmerz, von dem sie jetzt schon wußte, daß er nie vergehen
würde?
    Banner schloß sekundenlang die
Augen. Adam würde zornig sein, das wußte sie, aber seine Geliebte würde ihn
schon trösten.
    Dieser letzte Gedanke gab Banner die
Kraft, einzutreten, zur Rezeption zu gehen und ein Zimmer zu verlangen.
    Sie schlief die ganze Nacht nicht
und war am nächsten Morgen der erste Passagier, der an Bord des Dampfschiffes
ging, das sie nach Seattle bringen würde.
    Noch bevor Adam sich dazu überwinden
konnte, die Augen aufzumachen, wußte er, daß Banner fort war. Fort — und
das bedeutete, daß sie weder unten in der Küche noch in der Klinik war.
    Wie ein Schlafwandler stand er auf
und ging zum Waschtisch. Dort lagen ihr goldener Ehering und die kleine
Trommel, die sie ihm zu Weihnachten geschenkt hatte.
    Banner hatte ihn verlassen.
    Adam ließ sich auf die Bettkante
fallen und weinte bitterlich.
    Zur gleichen Zeit herrschte im Hafen
eine Aktivität wie in einem Bienenstock. Banner holte tief Luft, schaute sich
kurz um und ging dann mit entschlossenen Schritten auf das Kaiende zu, wo sie
sich auf ein leeres Faß setzte und an die kommenden Tage, Wochen, Monate
dachte.
    War sie weit genug geflohen? Wie
lange würde ihr kleines Kapital zum Leben ausreichen?
    Eine Träne rollte über ihre Wange,
und sie wischte sie ungehalten ab. »Verdammt!« flüsterte sie vor sich hin.
»Banner?«
    Sie versteifte sich vor Schreck.
Dann schaute sie auf. Vor ihr stand Jeff Corbin. »Wo ist Adam?« fragte er
mißtrauisch.
    Banner zuckte die Schultern. »Bist du
davongelaufen?«
    »Ja«, gab Banner bedrückt zu.
    »Warum?«
    »Er . .« Sie dachte rasch nach. »Er
hat mich geschlagen.«
    Jeff lachte. »Adam? Laß dir etwas
anderes einfallen, Banner. Ich würde eher glauben, daß er fliegen gelernt hat.«
    Banners Zehen waren wie erfroren vor
Kälte, sie war hungrig, müde und todunglücklich. Und da mußte sie ausgerechnet
Adams Bruder begegnen!
    Wieviel Pech hatte ein Mensch
eigentlich verdient? »Er hat mich geschlagen«, beharrte sie lahm. »Er hat mich
übers Knie gelegt und ...«
    »Das glaube ich schon eher«,
unterbrach Jeff sie schmunzelnd.
    »Danke«, schmollte Banner, den
Tränen nahe.
    Jeff reichte ihr seinen Arm. »Komm,
laß uns etwas essen gehen. Dabei können wir dann über die Neigung meines
Bruders zur Brutalität sprechen.«
    Banner wußte, daß er sich nur lustig
machte, aber sie war zu erschöpft, um sich dagegen zu wehren. »Ich fahre nicht
nach Port Hastings zurück«, erklärte sie, obwohl sie aufstand und Jeffs Arm
nahm.
    Zehn Minuten später saßen sie im
Speisesaal eines luxuriösen Hotels. »Wohnst du hier?« fragte Banner, um die
Unterhaltung von Adam abzulenken.
    »Seit gestern«, sagte Jeff, als eine
hübsche Kellnerin kam und nach ihren Wünschen fragte. »Mein Schiff ist gestern
eingelaufen.«
    Banners Magen knurrte sehr
undamenhaft, und sie atmete auf, als die Kellnerin ein Tablett mit Roastbeef,
Salzkartoffeln und grünen Bohnen brachte. 
    Während sie mit Appetit aß, war sie
in Gedanken mit einem neuen Fluchtplan beschäftigt. »Gibt es hier eine ...
Toilette?« fragte sie, sobald ihr Teller geleert war.
    Jeff nickte amüsiert. »Natürlich. Im
Foyer.«
    »Würdest du mich dann bitte einen
Moment entschuldigen?«
    Wieder nickte er zustimmend.
    Banner

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