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Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Titel: Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu.

Acht
    »Halten Sie sich da raus!« schrie Jeff die
dicke Frau an, die erschrocken zurücktrat. »Komm mit«, befahl er Fancy und zog
sie auf Phineas' Wagen zu.
    »Was hat all dieses Gerede über
meine Religion zu bedeuten? Und wieso willst du mich verlassen?« herrschte Jeff
Fancy an, als sie im Wageninneren saßen.
    Fancy hielt seinem Blick nicht
stand. »Du hast mich belogen«, murmelte sie bedrückt.
    »Wieso?«
    »Erstens hast du mir nicht gesagt,
daß du Jewel Stroble schon lange kennst«, murmelte Fancy unter Tränen. »Jewel!«
Jeff seufzte und ging sich ungeduldig mit der Hand durchs Haar. »Ich hätte mir
denken sollen, daß sie etwas damit zu tun hat.«
    »Du hast etwas mit ihr gehabt!«
    »Wie jeder andere Mann in dieser
Gegend. Außerdem war ich damals erst sechzehn und nicht im vollen Besitz meiner
geistigen Kräfte!«
    »Das glaube ich dir nicht, Kapitän
Corbin.« Fancy machte eine Pause und schniefte empört. »Ich habe keine Lust,
ständig irgendwelchen früheren Geliebten von dir zu begegnen.«
    »Ständig? Wie viele andere kennst du
denn, Fancy?« »Es gibt sicher Dutzende!«
    »Mindestens«, stimmte Jeff prompt
zu.
    »Du Schuft!« rief Fancy.
    »Genug. Ich werde nicht hier stehen
und mich für etwas verteidigen, was sich vor vielen Jahren zugetragen hat. Und
wenn du mir noch einmal eine solche Szene machst ...«
    Fancy straffte die Schultern. »Ja?«
    Jeff fluchte zornig. »Warum wolltest
du mich verlassen?« fragte er nach sichtbarem inneren Kampf.
    »Weil du mich belogen hast. Du hast
mir nicht erzählt, daß deine gesamte Familie katholisch ist.«
    »Ich begreife nicht, warum dich das
so stört, Fancy. Hast du etwas gegen Katholiken?«
    »Natürlich nicht!«
    »Warum regst du dich dann so auf?«
    Fancy wußte es beinahe selbst nicht
mehr; sie bekam allmählich das Gefühl, daß sie sich lächerlich gemacht hatte.
    »Katholiken lassen sich in der
Kirche trauen, von einem Priester, und nicht auf einem Rummelplatz von einem
Schlangenbeschwörer!«
    Jeff lachte. »Du glaubst, die
Trauung wäre nicht echt gewesen?«
    »War sie es?«
    »Du hast die Heiratsurkunde gesehen,
hast sie selbst unterschrieben. Was meinst du?«
    »Ich meine, daß es sehr leicht für
dich wäre, diese Ehe annullieren zu lassen, selbst wenn sie legal ist!«
    Jeff wirkte gekränkt. »Du traust mir
so etwas zu?« »Ja!«
    »Na schön, wie du willst! Es war nur
ein Trick, ein Scherz, eine Gaunerei! Und wenn ich deiner müde werde,
    suche ich mir eine nette, fromme
Katholikin und schleppe sie vor einen Altar — ohne auch nur einen einzigen
Gedanken an dich und dein dummes Kaninchen zu verschwenden!«
    Fancy war verletzt, doch sie zwang
sich, ihre Tränen zurückzuhalten. »Ich habe dich auch nur deines Geldes
    wegen geheiratet!« behauptete sie,
obwohl sie nie einen Gedanken an Jeffs Reichtum verschwendet hatte. Aber nun
wollte sie ihn so tief kränken, wie er sie verwundet hatte.
    Es war ihr gelungen. Jeff wandte
sich ab und schaute zum Himmel auf. »So sei es denn«, flüsterte er resigniert.
    »Gehst du nach Wenatchee zurück?«
erkundigte sich Fancy zaghaft und empfand den Schmerz, den sie ihm
    verursacht hatte, beinahe selber.
    »Nein. Und du auch nicht, meine
Liebe.« »Ich hatte nicht die Absicht ...«
    »Von jetzt an sind deine Absichten
absolut bedeutungs!os«, versetzte er kühl. »Du hast mich meines Geldes
    wegen geheiratet. Na schön. Aber der
Preis für den Luxus könnte höher sein, als du dachtest, Missis Corbin.« Nun
wandte er sich zu ihr um und maß sie mit einem kalten Blick. »Sehr viel höher.«
    »Jeff ...«
    Er hob die Hand. »Schweig. Wenn ich
mir eine Frau gekauft habe — und so sieht es aus —, dann sei überzeugt, daß
ich den vollen Gegenwert für meine Investition bekommen werde.« Damit stieg er
aus dem Wagen. Fancy eilte ihm nach und ergriff seine Hand.
    »Jeff, was willst du damit sagen?«
    Jeff schaute sinnend zu Jewel
Stroble hinüber, die gespannt den Ausgang der Szene verfolgte. »Du wirst bald
merken, Missis Corbin, daß ich kein so guter Fang war«, erwiderte er barsch.
»Jetzt pack deine Sachen. Wir fahren in die Stadt.«
    »In die ...«
    »Stadt«, unterbrach er sie in
herablassendem Ton, um dann zielbewußt auf Jewel zuzugehen, ohne Fancy auch nur
eines einzigen Blickes zu würdigen.
    Fancy blieb wie gelähmt stehen, als
sie sah, wie er freundschaftlich den Arm um Jewels Taille legte und mit ihr zum
Bach hinunterging. Zu ihrem Bach!
    »Schuft«, schluchzte Fancy und
wünschte sich,

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