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Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Titel: Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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Erscheinung. »Wie eine echte
Dame.«
    Fancy warf trotzig den Kopf zurück,
aber das war nur gespielt, denn in Wirklichkeit stockte ihr der Atem vor lauter
Angst. Sie wußte, daß sie hätte schreien sollen, aber sie brachte keinen Ton
heraus.
    Rafes grobe Hände schlossen sich um
ihre Schultern; sie spürte ihre Wärme durch das dünne Kleid. Sein feuchter
Mund kam immer näher, und Fancy begriff entsetzt, daß er sie küssen wollte.
    Sie stieß einen erstickten Schrei
aus und riß sich los. »Wenn Sie mich noch einmal anfassen, bringt mein Mann Sie
um«, sagte sie erbost.
    »Ich will doch nur einen kleinen
Kuß«, entgegnete Rafe schmollend.
    Fancy schloß die Augen und schrie,
so laut sie konnte. Rafe drehte sich abrupt um und rannte ins Gebüsch.
    Einen Moment später kam Jeff,
gefolgt von einem blassen, eingeschüchterten Phineas.
    »Was ist passiert?« fragte Jeff und
packte Fancys Schultern.
    »Rafe!« keuchte sie erstickt. »Er ...
er ... wollte mich küssen.«
    Jeff stieß einen leisen Fluch aus,
ließ seine Frau los und schaute suchend zu den Bäumen hinüber.
    »Es ist nichts passiert«, wandte
Phineas beruhigend ein. Jeff seufzte. »Stimmt das, Fancy? Hat er dir wirklich
nichts getan?«
    Fancy schüttelte den Kopf. Sie hatte
schreckliche Angst ausgestanden, aber passiert war nichts, wie Phineas ganz
richtig gesagt hatte. »Er hat mich nur erschreckt. Als ich schrie, rannte er
fort.«
    Phineas schien entschlossen, die
Situation zu entschärfen. »Du siehst aus wie ein Bild aus einer Modezeitschrift«,
bemerkte er bewundernd mit einem Blick auf Fancys neues Kleid und ihr
sorgfältig frisiertes Haar.
    Fancy lächelte verständnisvoll.
Phineas wollte keinen Arger, und sie gab ihm recht. »Danke«, sagte sie und sank
zu einem Knicks zusammen. »Würden Sie so freundlich sein, Sir, mir Ihren Arm zu
bieten?«
    Phineas zog den Hut, verbeugte sich
und reichte Fancy den Arm. »Wollen wir jetzt speisen?« fragte er.
    »Verdammt!« murmelte Jeff, der noch
immer zu den Büschen hinüberstarrte.
    Fancy nahm Phineas' Arm und raffte
mit der anderen Hand ihren Rock. »Lassen Sie uns gehen«, sagte sie geziert.
    Phineas lachte, und Jeff tat es ihm
nach, wenn auch et was widerstrebend.
    Am nächsten Morgen ließ Fancy sich von Jeff zu einem
kurzen Ausflug im Heißluftballon überreden, aber sie war froh, als sie wieder
festen Boden unter ihren Füßen spürte.
    Phineas kam herbeigeeilt, um die
Taue zu befestigen, und ihm folgte Jewel, die Hände hinter dem Rücken verschränkt,
was ihren großen Busen noch mehr zur Geltung brachte. Die Art, wie sie Jeff
anlächelte, vermittelte Fancy das Gefühl, unsichtbar zu sein — und das war
etwas, was sie nicht mochte.
    »Brauchen Sie Ihre Kühe heute nicht
zu melken?« erkundigte sie sich spöttisch und trat vor Jewel.
    Das Mädchen schaute verdutzt drein,
doch dann erschien ein herausfordernder Blick in ihren Augen. Für • einen
Moment schien sie etwas entgegnen zu wollen, aber dann wandte sie sich brüsk ab
und marschierte davon.
    »Worum ging es?« wollte Jeff wissen.
    »Um Gebietsrechte«, versetzte Fancy
schnippisch und ging, Jeffs Lachen im Ohr, zu Hershel hinüber, um ihn auf einen
weiteren Arbeitstag vorzubereiten.
    Jewel kam zu ihrer letzten
Vorstellung, und es war ziemlich offensichtlich, daß sie sich noch nicht
geschlagen gab. Ihre boshaft glitzernden Augen folgten jeder Bewegung, die
Fancy machte.
    Als sie die Pennies aufsammelte, die
ihre Bewunderer ihr zugeworfen hatten, näherte Jewel sich dem Tisch.
    »Ich fände es schrecklich, wenn die
Leute mir Geld zuwerfen würden«, bemerkte sie in süßlichem Ton. »Es muß doch
demütigend sein.«
    Fancy zügelte ihren Ärger. Immerhin
würde sie bald nach Spokane aufbrechen, wo man von ihr erwartete, sich wie eine
Dame zu benehmen, und da konnte sie auch gleich damit anfangen. »Ich bezweifle
sehr, daß Ihnen jemand Geld zuwerfen würde, Miss Stroble.« Faule Eier
oder Steine, dachte Fancy, aber Geld bestimmt nicht. »Sind Sie Jeffs Geliebte?«
    »Ich bin seine Frau«, antwortete
Fancy gelassen. Jewel wirkte nicht beeindruckt. »Warum tragen Sie dann keinen
Ring?«
    Der Stich saß, aber Fancy war
entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen. »Wir haben ziemlich überstürzt
geheiratet«, entgegnete sie freundlich.
    »Aha.« Jewel schwieg. Dann sagte
sie: »Papa und ich kennen die Corbins schon sehr lange.«
    Das waren Neuigkeiten für Fancy;
Jeff hatte nie davon gesprochen. »Herzlichen Glückwunsch«, entgegnete sie

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