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Corbins 03 - Wer dem Zauber der Liebe verfaellt...

Corbins 03 - Wer dem Zauber der Liebe verfaellt...

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Hand befingerte er neugierig
den großzügig bemessenen Packen Geldscheine, den sein Vater ihm in die Tasche
des neuen schwarzen Rocks gesteckt hatte. Auch Roderick schien die finanzielle
Lage der Witwe McQuade beträchtlich aufgebessert zu haben.
    Tess begann sich auf das Essen im
Restaurant zu freuen, aber als sie die Eingangshalle des Hotels erreichten,
sank ihre Stimmung auf den Nullpunkt. An einer Wand lehnte ihr Fahrrad, ihr
Koffer steckte im Korb, und ihre Kamera lag auf einem Tisch.
    Nun wußte sie, daß Keith Corbin
nicht zurückkommen würde, nicht einmal, um sich von ihr zu verabschieden. Und
obwohl sie sich äußerlich nichts anmerken ließ, ging ein schmerzhafter Stich
durch ihr Herz.
    Keith schritt ungeduldig in der eleganten
Halle auf und ab. Er hatte gebadet, sich rasiert, gegessen und trug saubere
Kleider.
    Bereit, meinen Brüdern gegenüberzutreten,
dachte er mit bitterem Spott.
    Tess. Er wußte nun, daß sie in
Sicherheit war: daß es jemanden gab, der sich um sie kümmerte. Asa Thatcher
hatte ihm klar genug zu verstehen gegeben, wieviel ihm an seiner Tochter lag,
und Keith hatte Missis McQuade mit ihren Kleidern seine Suite betreten sehen.
Er wußte, daß vieles davon für Tess bestimmt war und freute sich für sie,
obwohl er auch ein bißchen traurig war. Es hätte ihm soviel Spaß gemacht, ihr
selbst all diese schönen Dinge zu kaufen.
    Er steckte die Hände in die
Hosentaschen. Seine Bank in Port Hastings hatte das verlangte Geld geschickt;
er konnte seinen Wagen mit Vorräten beladen und sich wieder auf die Reise
machen.
    Ein nachdenkliches Lächeln zeigte
sich auf seinem Gesicht. Tess würde keine Schwierigkeiten haben. Sie wurde
geliebt und umsorgt. Nichts hinderte ihn daran, sein altes Leben wieder
aufzunehmen ...
    Die Vorstellung, wie wütend seine
Brüder sein würden, wenn sie kamen und ihn nicht mehr antrafen, erheiterte ihn
sehr. Es geschah ihnen nur recht.
    Keith drehte sich entschlossen um
und ging zu seiner Suite zurück. Eine halbe Stunde später war er schon auf der
Straße und so weit von Portland entfernt, daß die Stadt nicht mehr zu sehen
war, als er sich noch einmal umdrehte.
    Keine der Szenen, die Emma sich ausgemalt
hatte, reichte an das heran, war ihr Vater aufführte, als er von ihrem Erlebnis
mit Joel Shiloh, dem Hausierer, erfuhr. Ihr Vater wurde so wild, daß Emma vor
Angst am ganzen Körper zitterte. Er würde diesen unglückseligen Halunken hängen
lassen, zeterte er. Er würde ihn erschießen. Er würde einen Zaunpfosten nehmen
und Joel Shiloh totschlagen...
    Emma erschauerte bei seinen Worten,
denn sie wußte, daß er Joel all das antun würde und mehr, falls er ihn je
finden sollte, wenn auch vielleicht in anderer Reihenfolge. Was nützte es
schon, jemanden zu erschießen, den man vorher aufgehängt hatte, um ihn dann zu
Tode zu prügeln? »Papa, ich ...«
    Jessup Hamiltons ohnehin schon rotes
Gesicht wurde erst purpurrot, dann blau. Er griff sich mit der Hand ans Herz,
sackte in sich zusammen und glitt langsam auf den Boden.
    Emma wußte, daß es zu spät war, ihm
die Wahrheit zu sagen, als sie neben ihm niederkniete. Sie hatte ihn umgebracht.
Sie hatte ihren eigenen Vater getötet, weil sie eine Hure war und eine feige
Lügnerin.
    Emmas Mutter versuchte, ihren Mann
durch verzweifeltes Schütteln ins Leben zurückzurufen. Ihre Knöchel traten
weiß hervor, als sie ihre Hände um seine reglosen Schultern klammerte. »Hol den
Arzt ... Emma ... hol den Arzt!«
    Ihrer Mutter zuliebe stand Emma auf
und nahm ihren Umhang vom Haken an der Tür. Es war völlig sinnlos, Doktor
Smithers zu holen, aber Cornelia würde es helfen, das wußte sie. Wie betäubt
ging Emma durch die kühle Aprilnacht zum Haus des Arztes.
    »Mein Papa ist tot«, sagte sie zu
seiner Frau, die ihr die Tür öffnete. »Mama will, daß der Doktor kommt.«
    Doktor Smithers war ein junger Mann,
der seine Arbeit sehr ernst nahm. Er ergriff seine Tasche, nahm Emmas Arm und
zog sie mit sich zu dem nicht weit entfernten Haus der Hamiltons.
    Jessup Hamilton war wirklich tot,
und als der Arzt und Emma eintrafen, hatte Cornelia es auch begriffen. Sie
schaute die Tochter, die sie bisher so sehr geliebt hatte, mit kalten,
haßerfüllten Augen an. Selbst als der Priester Jessup Hamilton den letzten
Segen erteilte und der Totengräber kam, um seine Leiche mitzunehmen, stand
noch kalter Haß in Cornelias Augen.
    »Du!«sagte sie drohend zu
ihrer Tochter, als sie allein waren.
    Es war eine Anklage, und Emma

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