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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Vorgestern nacht hat Quinn
versucht, seinen Vater zu erwürgen«, sagte sie leise.
    Alice legte ihre Handarbeit auf den
Tisch. Sie war leichenblaß geworden. »Eustice ist in Port Riley?«
    Melissa nickte, und Alice sah aus,
als müßte sie jeden Augenblick in Ohnmacht fallen.
    »Lieber Himmel!« flüsterte sie.
    Rasch schenkte Melissa Quinns Tante
ein Glas Eiswasser ein. Alice trank und fragte dann bestürzt: »Warum hat Quinn
mir nichts davon gesagt? Ich hätte Mary auf der Stelle fortgebracht.«
    Diese Frage konnte Melissa nicht
beantworten, und so stellte sie eine eigene. »Warum fürchten Sie Eustice so?
Und warum wollte Quinn ihn töten?«
    Alice zitterte noch immer. »Eustice
ist ein Ungeheuer.
    Er haßt Quinn, und er würde alles oder
jeden benutzen, um Quinn zu schaden.«
    »Warum?« fragte Melissa fassungslos.
»Warum sollte ein Mann seinen eigenen Sohn hassen?«
    »Quinn war immer besser als Eustice,
besser und klüger, und das wußte der Alte. Der Neid hat ihn bösartig gemacht
wie einen tollwütigen Hund.«
    Melissa schaute Alice betroffen an.
Eustice wollte seinen Sohn zerstören, das wurde ihr nun klar, und dazu würde
ihm jedes Mittel recht sein. Was bedeutete, daß Mary in Gefahr war — aber sie,
Melissa, auch — und das Baby, das sie vermutlich unter dem Herzen trug ...
    In Gedanken verloren stand Melissa
auf, legte ihren Umhang um und entfernte sich vom Tisch.
    Der kühle Regen draußen beruhigte
sie ein bißchen, und auf der anderen Seite des Decks fand sie Quinn, der ins
Wasser starrte. Mary und ihr Freund Scott waren nirgendwo in Sicht.
    Melissa trat neben ihren Mann und
schob ihren Arm unter seinen. »Ich liebe dich«, sagte sie freimütig.
    Quinn antwortete nicht, doch diesmal
war sie nicht bereit, sich damit abzufinden. Nicht schon wieder.
    Sie zog an seinem Arm. »Quinn!«
    Er starrte sie völlig verblüfft an,
und im nächsten Moment wußte Melissa, daß er ihre Anwesenheit gar nicht
wahrgenommen hatte. »Was machst du hier? Geh hinein, wo es warm und trocken
ist!«
    Melissa rührte sich nicht. »Hast du
nicht gehört, daß ich dich angesprochen habe?« fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Aber ich stand doch direkt neben
dir!«
    Quinn wirkte ungeduldig und ein
bißchen gereizt. »Ich bin auf dem linken Ohr taub«, sagte er. »Das mußt du doch
wissen.«
    »Nein ... nein, das wußte ich
nicht«, antwortete Melissa und dachte an die unzähligen Gelegenheiten, be denen
sie ihm »Ich liebe dich« ins Ohr geflüstert unc keine Antwort erhalten hatte.
Plötzlich mußte sie lachen
    Quinn nahm ihren Arm und schob sie
unter das schützende Vordach. »Was zum ...«
    Melissa hörte auf zu lachen und ging
streichelnd mi der Hand über Quinns besorgtes Gesicht. »Oh, Liebling, es tut
mir so leid. Aber du ahnst ja nicht, wie oft ich meine Seele vor dir bloßgelegt
habe und dachte, es rühre dich nicht.. Und dabei hast du mich bloß nicht
gehört!«
    Quinn zog sie in seine Arme. »Deine
Seele bloßgelegt Und was hast du gesagt?«
    Melissa nahm ihren ganzen Mut
zusammen. »Daß dich liebe, Quinn.«
    »Wann?« beharrte er, und zum ersten
Mal seit dem Zwischenfall mit Eustice erschien ein glückliches Leuchten in
seinen Augen.
    Melissa errötete. »Einmal, als wir
an der heißen Quelle im Hotel waren, und einmal im Bett.«
    Jetzt war es Quinn, der schallend
lachte. Er zog Melissa noch fester an sich und küßte sie stürmisch, und sie war
so überwältigt von ihren Gefühlen von diesem Mann, daß sie über Deck gerutscht wäre,
wenn er sie nicht festgehalten hätte.
    Aber gerade diese Schwäche machte
sie vorsichtig, unc so zog sie sich zurück und sagte leise: »Du hast mir einmal
gesagt, du wärst nicht sicher, was du für mich empfindest.«
    »Jetzt weiß ich es«, entgegnete Quinn,
und wieder kam sein Mund ihr ganz nahe. Gefährlich nahe.
    »Was?« fragte Melissa stur.
    »Ich liebe dich, Mrs. Rafferty«,
sagte er, bevor er ihren Mund zu einem neuen Kuß suchte.
    Melissa wurde von einem
berauschenden Glücksgefühl erfaßt. Alle anderen Probleme würden ihre Lösung
finden: wichtig war nur, daß Quinn sie liebte. Nichts anderes war in diesem
Augenblick noch von Bedeutung.
    Eine Stunde später legte der Dampfer
in Port Hastings an, um neue Passagiere aufzunehmen. Unter ihnen waren, zu
Melissas großer Freude, Fancy und Banner, ihre beiden Schwägerinnen, die in
Seattle an einer Demonstration für das Wahlrecht der Frauen teilnehmen wollten.
Fancys letztes Baby, Caroline, begleitete sie in Obhut

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