Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
nervös aussehenden Selonianerin namens Dracmus. Sonsen schien von ihrer Plazierung nicht sonderlich begeistert zu sein. Nach ihrem Ge-sichtsausdruck zu urteilen, erwartete sie offenbar, daß sich der Wookiee und die Selonianerin im nächsten Augenblick darüber streiten würden, ob helles oder dunkles Fleisch besser schmeckte.
Gegenüber der Selonianerin Dracmus saß Mara Jade. In ihrem maßgeschneiderten, ansonsten aber schmucklosen Bordoverall sah sie kühl und elegant aus.
Und natürlich war da noch Kalenda selbst, wie sie sich ins Gedächtnis zurückrief. Die letzten Tage und Stunden waren so chaotisch verlaufen, daß es kein Problem gewesen wäre, ihre eigene Existenz zu vergessen. »Kommen wir zunächst zum einfachen Teil«, fuhr sie fort. »Der Feind rückt auf Centerpoint vor. Er will zweifellos verhindern, daß wir den nächsten Sternvernichter-Impuls blockieren – was wir natürlich um jeden Preis tun müssen. Wenn man bedenkt, wie viele Opfer es kosten wird, wenn wir versagen, dann dürfte wohl keiner von Ihnen widersprechen, wenn ich feststelle, daß die Vernichtung unserer gesamten Streitmacht ein sehr geringer Preis für den Sieg wäre. Und wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, daß dieses Risiko besteht. Wir verfügen über drei Großkampfschiffe mit insgesamt zweiunddreißig einsatzfähigen Jägern. Der Feind hat mindestens achtzig größere Raumschiffe. Wenn alle von ihnen die übliche Zahl von Jägern an Bord haben – was ich allerdings sehr bezweifle –, dann müssen wir uns auf Hunderte von gegnerischen Maschinen einstellen.«
Die Zahlen waren entmutigend genug, um am Tisch unruhiges Geraune auszulösen.
Kalenda wartete, bis das Gemurmel verstummt war, und fuhr dann fort: »Allerdings haben wir ein paar Vorteile, über die ich Sie informieren möchte. Es ist uns gelungen, die Feindflotte mit unseren Langstreckenscannern zu erfassen und uns ein genaues Bild von einem Teil der Schiffe zu machen. Die meisten sind nicht besonders groß oder gut bewaffnet. Viele sind alt, manche stammen sogar noch aus der vorimperialen Ära. Ich bezweifle, daß es überhaupt welche gibt, die nach dem Krieg gebaut wurden. Alles in allem sind sie veraltet und in einem relativ schlechten Zustand. Für viele dieser Schiffe gibt es kaum noch Ersatzteile. Höchstwahrscheinlich sind sie nur notdürftig repariert worden. Ich gehe außerdem davon aus, daß die Fähigkeiten der Besatzungen unterdurch-schnitlich sind. Sie mußten nehmen, wen sie bekommen konnten. Vermutlich sind die Crews der meisten Schiffe schlecht ausgebildet und unerfahren. Aber Sie sollten sich darauf nicht verlassen. Einige dieser Crews sind wahrscheinlich so gut wie unsere. Wir wissen nur nicht, welche.«
»Kurz und gut«, warf Admiral Ossilege ein, »wir haben bessere Schiffe, aber sie sind uns zahlenmäßig weit überlegen. Allerdings haben wir einen Plan für diese Situation entwickelt. Ich komme später darauf zurück.« Er drehte den Kopf und rückte Kalenda zu. »Fahren Sie fort«, sagte er.
»Der komplizierte Aspekt der Lage ist die Tatsache, daß wir fast, aber nicht ganz, zwei der Repulsoren kontrollieren. Soweit wir wissen, kontrolliert keine der verschiedenen Kampfgruppen – ich denke, die Bezeichnung ›Rebel-lengruppen‹ trifft nicht mehr zu – derzeit eine der Anlagen. Ich glaube, in diesem Punkt hat sich die Triade verrechnet. Sie ging fraglos davon aus, daß es viel weniger Zeit kosten würde, einen Repulsor zu lokalisieren und aktivieren, als dies tatsächlich der Fall war.«
»Vielleicht hat sie sich doch nicht verrechnet«, sagte Mara Jade. »Vielleicht haben die Agenten der Triade längst die talusianischen, tralusianischen und corellianischen Repulsoren übernommen und warten nur auf das Zeichen, den Knopf zu drücken.«
»Das ist richtig«, räumte Kalenda ein. »Offensichtlich sind die Repulsoren auf der Doppelwelt Talus und Tralus diejenigen, die uns am meisten Sorgen machen müssen. Wenn der Feind sie kontrolliert, hat er die Mittel, unsere Schiffe jederzeit zu zerschmettern.«
»Aber wir vermuten, daß er nicht über diese Mittel verfügt«, erklärte Ossilege. »Der Feind rückt mit äußerster Vorsicht vor. Dieses Verhalten deutet darauf hin, daß er befürchtet, daß wir einen oder mehrere Repulsoren kontrollieren, während er keinen kontrolliert. Ich bin fest davon überzeugt, daß er sich anders verhielte, wenn er über einen der Repulsoren verfügen würde. Ich glaube auch nicht an einen Bluff. Hätte der
Weitere Kostenlose Bücher