Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
dunkelhäutiger als Lando, und ihr Haar war zu einem komplizierten Knoten hochgesteckt. Das Beunruhigende an ihr war, daß sie über eine zumindest schwach ausgeprägte Fähigkeit in der Macht verfügte – oder wenigstens über eine gute Intuition –, und ihre Ahnungen erwiesen sich zumeist als richtig, so daß es schien, als würde sie mehr sehen als die meisten anderen Menschen. Jedenfalls hatte sie die sonderbare Angewohnheit, an einem vorbei-zublicken, selbst wenn sie einen direkt ansah – wie in diesem Moment Lando. »Zahlen. Wir haben immer noch keine genaue Vorstellung, wie viele Schiffe dort draußen über Sacorria warten.«
»Ohne Lady Tendra wüßten wir nicht einmal, daß es dort draußen überhaupt irgendwelche Schiffe gibt«, sagte Lando scharf. »Vielleicht verstehen Ihre GNR-Agenten auf Sacorria mehr vom Schiffe beobachten, aber hat einer von ihnen versucht, das corellianische System zu erreichen und uns zu informieren?«
Kalenda sah Lando ausdruckslos an. »Ich habe Ihnen nie erzählt, daß sich GNR-Agenten auf Sacorria befinden«, sagte sie mißtrauisch.
»Und ich habe Ihnen nie erzählt, daß ich früher Schmuggler war, aber Sie wissen es trotzdem«, fauchte Lando. »Behandeln Sie mich nicht wie einen Idioten. Wenn Sie keine Agenten dort hätten, dann hätte irgend jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht.«
»Konzentrieren wir uns doch auf das Wesentliche«, warf Luke ein, um die Wogen zu glätten. »Was stimmt mit Lady Tendras Botschaften nicht?«
»Wir haben sie dreimal hintereinander gebeten, uns weitere Einzelheiten über die Typen, Größe und Zahl der von ihr entdeckten Schiffe zu geben. Ihre letzte Sendung war länger und detaillierter, aber wenn man alle Vermutungen und Vorbehalte mal beiseite läßt, dann haben wir nichts als die denkbar gröbsten Schätzwerte.«
»Was sie nicht weiß, kann sie Ihnen auch nicht sagen«, knurrte Lando, und er fragte sich, wie oft er das Kalenda noch einhämmern mußte, bis sie ihm endlich glaubte. Und wie oft er sich noch darüber ärgern mußte, daß die Geheimdienstler die für ihn bestimmten Botschaften lasen – und zwar noch vor ihm.
»Aber wir müssen einfach mehr wissen!« sagte Kalenda. »Wem gehören diese Schiffe? Wie viele sind es und wie gut sind sie bewaffnet? Wer befehligt sie, und was sind ihre Absichten? Sie müssen noch einmal mit ihr Kontakt aufnehmen und sie um weitere Informationen bitten.«
»Das werde ich nicht«, erwiderte Lando scharf. »Mir ist es egal, wenn Ihr Psychoteam meint, daß sie mir am meisten vertraut. Sie hat Ihnen alles gesagt, was sie weiß, und ich werde Ihnen nicht mehr dabei helfen, sie unter Druck zu setzen.«
»Aber wir brauchen mehr ...«
»Das Problem ist, daß sie nicht mehr weiß«, unterbrach er. »Sie haben alle Details, die Sie bekommen können. Glauben Sie im Ernst, daß Tendra den Vornamen des Flottencommanders erkennen konnte, nur weil sie die Schiffe im Orbit mit einem Makrofernglas beobachtete? Sie hat uns eine Warnung übermittelt, und zwar eine sehr hilfreiche. Sie hat uns alle Informationen gegeben, die sie hat, und wir können sie nicht noch mehr unter Druck setzen.«
»Und wir können nicht von ihr verlangen, daß sie uns noch mehr Botschaften sendet«, warf Luke ein. »Jede Sendung erhöht das Risiko, daß man sie entdeckt.«
Kalenda sah Luke scharf an. »Entdeckt? Wie? Von wem?«
»Denken Sie nach«, sagte Lando. »Sie sind der Geheimdienstoffizier. Ihre Sendemethode ist geheim, aber in keiner Weise getarnt. Sie sendet im Klartext, ohne Kodierung oder Verschlüsselung. Jeder, der über einen Scanner für Radiobandfrequenzen verfügt, könnte ihren Sender in Sekundenschnelle orten. Sie haben es mühelos geschafft. Dann wüßte der Gegner nicht nur, daß wir von den Schiffen wissen, die im Orbit um Sacorria warten, sondern er könnte auch ihre Position anpeilen, genau wie wir es getan haben.«
»Was für einen Unterschied würde das machen?« fragte Kalenda.
»Einen großen, wenn wir von den Leuten reden, die das Abfangfeld kontrollieren. Sie würden sie zum Schweigen bringen wollen. Angenommen, sie schalten das Feld für dreißig Sekunden ab. Mit der richtigen Peilung und sorgfältigen Planung würde das reichen, um mit einem Schiff in den Hyperraum zu springen, neben der Gentleman Besucher aufzutauchen, Tendra abzuschießen und dann zur Basis zurückzukehren, bevor das Feld wieder aktiv wird.«
»Aber sie hat tagelang gesendet, ohne daß ihr etwas zugestoßen ist«, wandte
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