Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
Sockelplatz im Heck des Jägers eingenommen hatte. Mochte ihn auch Mon Mothma drängen, eine Führungsposition zu übernehmen, mochten ihn die Umstände in diese Richtung drängen, mochte ihn gar das ganze Universum in diese Richtung drängen – jetzt, in diesem Moment, gab es nur Luke, seinen Droiden und seinen X-Flügler. Fast alle Piloten liebten die Einsamkeit, die Losgelöstheit des Fliegens, und Luke war da keine Ausnahme. Das Fliegen an sich war ein Vergnügen, eine Flucht vor seinen Ängsten, Sorgen und Pflichten.
Nicht, daß die Flucht lange währen würde. Er hatte, wie immer, einen Job zu erledigen.
Luke blickte zur riesigen Station hinüber. Er war ihr inzwischen so nahe, daß er größte Mühe gehabt hätte, sie zu ignorieren. Sie füllte die Sichtluken des X-Flüglers fast vollständig aus.
Luke wagte seinen Augen kaum zu trauen. Er hatte alle Berichte gelesen. Er wußte, wie groß Centerpoint war – er kannte zumindest theoretisch ihre Ausmaße –, aber die nackten Zahlen hatten ihn nicht auf die Ungeheuerlichkeit des Objektes vorbereitet, das im Weltraum schwebte.
Die Centerpoint-Station war eine gewaltige Kugel mit einem Durchmesser von hundert Kilometern und je einem riesigen Zylinder an den Polen. Sie maß von einem Ende zum anderen rund dreihundert Kilometer und drehte sich langsam um die von den beiden Polzylindern gebildete Achse. So, wie die Außenhülle aussah, war sie im Lauf der Jahrtausende planlos aus- und umgebaut worden.
Überall gab es kastenförmige Objekte vom Ausmaß großer Gebäude, Röhren und Kabel und Leitungen unterschiedlichster Größe, die in alle Richtungen verliefen, Parabolantennen und seltsame, aus kegelförmigen Formen zusammengesetzte Gebilde. Luke entdeckte etwas, das er für das Wrack eines abgestürzten Raumschiffs hielt, das mit der Außenhülle verschweißt und zu Wohnquartieren umfunktioniert worden war. Wenigstens sah es so aus. Auf diese Weise für zusätzlichen Wohnraum zu sorgen, kam ihm ziemlich merkwürdig vor – und mehr als nur ein wenig überflüssig, wenn er Centerpoints Größe bedachte.
Und dennoch vermittelte all das keine Vorstellung von der wirklichen Größe des Objektes. Es hatte immerhin die Ausmaße eines kleinen Mondes – vielleicht sogar eines mittelgroßen, je nach Standpunkt. Luke hatte Welten besucht, die kleiner waren als diese Station. Diese Station war groß genug, um eine Welt zu sein, groß genug, um all die Myriaden Komplexitäten, all die Vielfalt, all die Geheimnisse einer Welt in sich zu bergen. Groß genug, daß man sehr viel Zeit brauchte, um sie von einem Ende zum anderen zu durchwandern. Groß genug, daß man sein ganzes Leben in ihr verbringen konnte, ohne sie je vollständig kennenzulernen. Das war Lukes Definition einer Welt: ein Ort, der zu groß war, um von einem Menschen in seinem ganzen Leben erforscht zu werden.
Luke war auf zahllosen Welten gewesen, und dennoch wußte er, daß er nie alles gesehen hatte, was es Sehenswertes dort gab. Die Menschen neigten dazu, einer Welt ein Etikett zu verpassen und es dann dabei zu belassen, als hätte sie nur diese eine Eigenschaft. Aber das war ein Irrtum. Zu Lukes Definition gehörte auch, daß eine Welt nicht nur eine Eigenschaft haben konnte.
Es fiel einem leicht zu sagen, daß Coruscant eine Stadtwelt oder daß Mon Calamari eine Wasserwelt oder daß Kashyyyk eine Dschungelwelt war, und es dann dabei zu belassen. Aber Städte oder Ozeane oder Dschungel gab es in vielerlei Formen – und es war selten, daß auf eine Welt wirklich nur eine Definition zutraf. Eine Welt der Ebenen hatte auch ein oder zwei Berge; die Vulkanwelt wies auch Meteoritenkrater auf; die Vogelwelt wurde auch von Insekten bewohnt.
Und die Centerpoint-Station war groß, so groß, daß es schwierig war, sie in ihrem ganzen Ausmaß zu erfassen. Im Weltraum fehlten die Vergleichsmaßstäbe, die man auf einer Planetenoberfläche fand und die dem Auge verrieten, wie groß die Objekte waren.
Abgesehen von der Frage der Größe war die Vorstellung einer rotierenden Raumstation irritierend. Planeten drehten sich, und das sehr langsam. Die Centerpoint-Station drehte sich ebenfalls langsam und gleichmäßig, aber man konnte erkennen, daß sie sich bewegte.
Die Technik zur Erzeugung künstlicher Schwerkraft auf einer Station oder einem Schiff – ohne daß sich das Objekt dafür um seine Achse drehen muß – stammte noch aus der Gründerzeit der Alten Republik. Luke hatte noch nie so etwas wie eine
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