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Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Titel: Corum 01 - Der scharlachrote Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Auge und ihr linkes Handgelenk.
    »Wie - Smerz?« erkundigte sie sich, obwohl es ihr offenbar schwerfiel, die Worte zu bilden.
    »Kein Schmerz mehr«, erwiderte Corum. »Ich danke dir, brauner Mann, daß du meine Rettung ermöglicht hast.«
    Der Braune runzelte überlegend die Stirn, er hatte vermutlich nicht alle Worte verstanden. Dann lächelte er und sagte: »Guut.«
    »Wer bist du?« fragte Corum. »Und wen hattest du vergangene Nacht mitgebracht?«
    Das Wesen klopfte auf seine Brust: »Ich, Serwde. Ich dein Freund.«
    »Serwde«, wiederholte Corum. Aber die Betonung wollte ihm nicht ganz gelingen. »Ich bin Corum. Und wer war der andere?«
    Serwde gab einen Namen, der noch viel schwieriger auszusprechen war als sein eigener. Er schien Corum ungemein kompliziert.
    »Welche Art von Geschöpf ist er? Ich habe nie zuvor ein Wesen wie ihn gesehen. Allerdings auch nie eines wie dich. Woher kommt ihr?«
    Serwde drehte sich im Kreis und deutete um sich. »Ich leben hier. In Wald. Wald heißen Laahr. Mein Herr leben hier. Wir leben hier viele, viele, viele Zeit - ehe sein Vadhagh.«
    »Und wo ist dein Herr jetzt?« fragte Corum.
    »Er weg. Niemand ihn sehen.«
    Und nun erinnerte sich Corum an eine Legende, die von einem Wesen erzählte, das noch weiter westlich zu finden war als die Burg Erorn. Und in der Legende nannte man dieses Geschöpf den braunen Mann von Laahr. Diesen braunen Mann gab es also wirklich. Aber er konnte sich nicht entsinnen, jemals von dem anderen Wesen gehört zu haben, dessen Namen er nicht auszusprechen vermochte.
    »Herr sagen, Leute in Nähe gut zu dir«, erklärte ihm der Braune.
    »Welche Leute, Serwde?«
    »Mabden.«
    Corums Gesicht verzerrte sich zu einem schiefen Lächeln. »Nein, Serwde. Die Mabden werden nicht gut zu mir sein.«
    »Das andere Mabden.«
    »Alle Mabden sind meine Feinde. Sie hassen mich.« Corum warf einen Blick auf seinen Armstumpf. »Und ich hasse sie.«
    »Dies alte Mabden. Gute Mabden.«
    Corum stand schwankend auf. Sein Kopf begann zu schmerzen und auch in seinem linken Handgelenk meldete sich der Schmerz erneut. Er war noch völlig nackt. Sein Körper wies eine Unmenge Schürfwunden und kleine Schnitte auf, aber das Blut war abgewaschen. Er fühlte sich sauber.
    Langsam wurde ihm bewußt, daß er nun ein Krüppel war. Das Schlimmste, das Glandyth mit ihm vorgehabt hatte, war ihm erspart geblieben. Aber was war aus ihm geworden? Sein Gesicht würde nun niemandem mehr gefallen. Sein Körper war verstümmelt.
    Dieser abstoßende Krüppel war alles, was von dem stolzen Vadhagh geblieben war. Er setzte sich wieder ins Gras und begann zu weinen.
    Serwde grunzte etwas. Er legte seine handähnliche Pranke auf Corums Schulter und täschelte mit der anderen tröstend sein Haupt.
    Corum wischte sich mit seiner verbliebenen Hand die Tränen aus dem Auge. »Ich muß weinen, Serwde, deshalb brauchst du dir um mich keine Sorgen zu machen. Denn wenn ich nicht weine, würde ich sicherlich sterben. Ich weine um meine Toten. Ich bin der Letzte meiner Rasse - «
    »Serwde auch. Herr auch«, brummte der braune Mann von Laahr. »Wir auch keine anderen wie wir.«
    »Habt ihr mich deshalb gerettet?«
    »Nein. Wir helfen, weil Mabden dir weh tun.« »Haben die Mabden auch euch Leid zugefügt?«
    »Nein. Wir verstecken uns. Ihre Augen schlecht. Sie uns nicht sehen. Wir uns auch vor Vadhagh verstecken.«
    »Aber warum versteckt ihr euch?«
    »Mein Herr wissen. Nur so wir sicher.«
    »Es wäre besser gewesen, auch die Vadhagh hätten sich versteckt. Aber die Mabden kamen so plötzlich, so ohne Vorwarnung. Wir verließen unsere Burgen so selten und hatten auch untereinander wenig Kontakt. Wir waren nicht vorbereitet.«
    Serwde verstand nur die Hälfte von dem, was Corum vor sich hin murmelte, aber er hörte höflich zu, bis der Vadhagh schwieg, dann forderte er ihn auf: »Du essen. Früchte gut. Du schlafen. Dann wir gehen zu Mabden.«
    »Ich brauche Waffen und Rüstung, Serwde. Ich brauche Kleidung. Ich brauche ein Pferd. Ich will zurück zu Glandyth, und ihm folgen, bis ich ihn allein antreffe. Dann werde ich ihn töten. Und danach möchte ich nichts anderes als sterben.«
    Serwde blickte Corum betrübt an. »Du töten?«
    »Nur Glandyth. Er mordete mein Volk.«
    Serwde schüttelte den Kopf. »Vadhagh nicht so töten.«
    »Aber ich, Serwde. Ich bin der letzte Vadhagh. Und ich bin der erste, der gelernt hat, aus Haß zu töten. Ich will mich an jenen rächen, die mich zum Krüppel gemacht haben

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