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Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Titel: Corum 01 - Der scharlachrote Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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mitgeteilt?«
    »Er sprach durch unsere Weisen.«
    »Und diese Weisen - haben sie Arioch auch wirklich recht verstanden?«
    »Das haben sie.«
    Corum seufzte. »Nun, ich jedenfalls wehre mich gegen seine Absichten. Ich finde sie nicht zumutbar.«
    König Tempol-Lep zog die Lider über seine Augen und zitterte. Die Krieger wandten nervös ihren Blick von ihm. Offensichtlich erkannten sie, daß ihr König nicht mit der Ansicht Corums einverstanden war.
    »Ich werde nicht mehr über Arioch sprechen«, beschloß der König. »Aber als unseren Gast müssen wir Euch bewirten. Ihr werdet Wein mit uns trinken.«
    »Ich werde Wein mit Euch trinken. Habt Dank.« Corum hätte für den Anfang etwas zu essen vorgezogen, aber er bemühte sich immer noch, die Raghada-Kheta nicht zu beleidigen, in der Hoffnung, doch noch ein Boot von ihnen zu bekommen.
    Der König rief einem der Diener zu, die im Schatten neben der Tür zum Palast standen. Er schritt hindurch.
    Bald darauf kehrte er mit einem Tablett zurück, auf dem hohe dünne Gläser und ein goldener Krug standen. Der König nahm das Tablett mit eigenen Händen und stellte es auf seine Knie. Mit feierlichem Gesicht schenkte er Wein in eines der Gläser und reichte es Corum.
    Corum streckte seine linke Hand danach aus.
    Die Hand begann zu zittern.
    Corum bemühte sich, sie ruhig zu halten, aber sie schleuderte das Glas zu Boden. Der König blickte verwirrt auf und begann zu stammeln.
    Die Hand sprang vor, und die sechs Finger umklammerten den Hals des Monarchen.
    König Tempol-Lep keuchte und stieß mit den Beinen nach Corum, als der sich verzweifelt bemühte, die Hand zurückzuziehen. Aber die Finger hatten sich um den Hals verkrampft. Corum spürte, wie er das Leben aus dem König würgte.
    Der Vadhagh brüllte um Hilfe, ehe ihm bewußt wurde, daß die Krieger natürlich annehmen mußten, er erwürge ihren Regenten aus eigenem Willen. Er zog sein Schwert und schlug um sich, als sie mit ihren merkwürdig geformten Keulen auf ihn eindrangen. Daß sie völlig kampfungewohnt waren, erkannte er aus ihrer Unbeholfenheit und daß sie sich selbst im Wege standen.
    Plötzlich löste die Hand sich von König Tempol-Leps Hals, und Corum sah, daß er tot war.
    Seine neue Hand hatte ein gütiges, unschuldiges Wesen gemordet! Und sie hatte ihn um seine Chance gebracht, Hilfe von den Raghada-Kheta zu erhalten. Es mochte sogar seinen Tod kosten, denn die Zahl der Krieger um ihn war beträchtlich.
    Er schwang sein Schwert nach allen Seiten, trennte Köpfe und Arme und Beine von den Leibern. Blut spritzte überallhin und besudelte ihn, aber er kämpfte weiter.
    Dann gab es plötzlich keine lebenden Krieger mehr. Er stand und starrte auf all die Leichen. Er hob seine behandschuhte Hand und spuckte sie an.
    »O du Ausgeburt der Hölle! Rhalina hatte recht! Du hast mich zum Mörder gemacht!«
    Aber nun gehorchte ihm die Hand wieder, hatte kein eigenes Leben mehr. Er spreizte die sechs Fingersie schien ein völlig normaler Teil seines Körpers.
    Corum blickte auf den toten König und erschauderte. Er hob sein Schwert. Er würde sich die Hand Kwlls abhacken. Besser Krüppel sein, als der Sklave eines so grauenerregenden Dings.
    Doch da tat sich plötzlich der Boden unter ihm auf, und er stürzte in die Tiefe. Er prallte heftig auf dem Rücken eines Monsters auf, das ihn anfauchte und mit den Krallen nach ihm hackte.
DAS DRITTE KAPITEL
Wesen der Unterwelt
    Corum sah das Tageslicht über sich, doch schnell schob sich die Marmorplatte wieder zusammen, und er befand sich nun im Dunkeln mit der Bestie, die in der Grube unter dem Innenhof hauste. Sie knurrte in irgendeiner Ecke, und er machte sich bereit, gegen sie kämpfen zu müssen.
    Dann hörte das Knurren auf. Einen Augenblick herrschte völlige Stille.
    Corum wartete. Er hörte ein Schlürfen. Er sah eine Glut. Sie wurde zur Flamme. Die Flamme entsprang einem Docht in einem ölgefüllten Tonbehälter.
    Eine schmutzstarrende Hand hielt dieses Gefäß. Und die Hand gehörte zu einer behaarten Kreatur, deren Augen ihn wütend anfunkelten.
    »Wer seid Ihr?« fragte Corum.
    Die Kreatur schlürfte ein paar Schritte weiter und stellte die Öllampe in eine Wandnische. Corum sah nun, daß die Grube oder das Verlies oder was immer es auch war, mit verdrecktem Stroh ausgelegt war. Ein Krug und eine Schüssel standen in einer Ecke. Gegenüber befand sich eine schwere eiserne Tür. Der Platz stank nach Exkrementen.
    »Könnt Ihr mich verstehen?« Corum benutzte

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